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Digitale Lösungen optimieren Prozesse

IoT und KI helfen, Herausforderungen wie Nachhaltigkeit und Fachkräftemangel zu meistern
Digitale Lösungen optimieren Prozesse

Digitalisierung optimiert nicht nur betriebliche Abläufe, sondern steigert auch die Produktivität der Fertigung. Technologien wie IoT und KI schaffen zudem Abhilfe bei Herausforderungen wie Nachhaltigkeit und Fachkräftemangel. Entsprechend ergänzen auch die Hersteller von Werkzeugmaschinen Zug um Zug ihr Angebot um prozessbegleitende Digitalisierungslösungen. Diese sollen ihre Kunden in die Lage versetzen, die genannten Potenziale zu heben.

Nach dem 2020 durch die Coronapandemie ausgelösten Digitalisierungsschub haben die mittelständischen Unternehmen in Deutschland ihre Investitionen in die Digitalisierung auch 2021 weiter vorangetrieben. Das geht aus der repräsentativen Studie „Digitalisierungsindex Mittelstand 2021/2022“ hervor, die das Beratungsunternehmen Techconsult im Auftrag der Deutschen Telekom erstellt hat. Danach stieg der Index 2021 um einen auf 59 von 100 möglichen Punkten.

Führend ist nach wie vor die Logistikbranche, doch die Industrie konnte weiter aufschließen. Denn die Nachfrage nach industriellen Erzeugnissen ist 2021 wieder angestiegen – die Auftragsbücher füllten sich. Dies wirkte sich auch auf den digitalen Fortschritt der Branche aus: Die Industrie investierte stärker in ihre digitale Transformation und festigte dadurch ihren Status als Digital Leader im deutschen Mittelstand – mit 63 von 100 möglichen Punkten, einem Indexpunkt mehr als im Vorjahr.

Die Digitalisierung ist mittlerweile in allen Tätigkeitsfeldern der Industrie präsent. Beispielsweise kommen fahrerlose Transportsysteme für Waren und Rohstoffe in der Fabrik zum Einsatz, Predictive-Maintenance-Lösungen in der Produktionshalle und Web- und Videokonferenz-Tools beim standortunabhängigen, mobilen Arbeiten. Dadurch stiegt aber auch der Bedarf, die Remote-Arbeitsplätze stärker zu sichern. Das große Interesse, solche Security-Projekte weiter auszubauen, deckt sich mit der allgemein hohen Investitionsbereitschaft: Die Mehrheit der Betriebe plant sogar, ihre Digitalisierungsbudgets für 2022 zu erhöhen.

Groß ist auch das Bewusstsein für mehr ökologische Nachhaltigkeit im Unternehmen: 70 % der mittelständischen Industriefirmen schreiben dem Klimaschutz im gesamten Wertschöpfungsprozess einen hohen Stellenwert zu. Digitale Technologien helfen, diesen Trend in die Tat umzusetzen. Im Produktionsprozess setzen die Unternehmen beispielsweise auf IoT-Anwendungen, mit denen sich Maschinen und Geräte vorausschauend warten lassen – was wiederum deren Lebensdauer verlängert. Ernüchternd ist lediglich die Abrufrate öffentlicher Fördermittel: Nur 20 % der befragten Unternehmen greifen auf Gelder von Bund, Ländern oder Kommunen zurück. Die Gründe sind meist übermäßige Bürokratie und Intransparenz bei der Beantragung.

Digitalisierungsdruck wächst weiter

Auch auf die Werkzeugmaschinenhersteller wächst der Druck, ihre Produkte mit digitalen Lösungen zu flankieren. Diese sollen ihre Kunden in die Lage versetzen, die genannten Potenziale zu heben – womit sich die Ausrüster wiederum selbst einen Vorsprung im Wettbewerb verschaffen. Ein Beispiel liefert der Werkzeugmaschinenhersteller Grob. Unter dem Branding „Grob-Net4Industry“ bieten die Mindelheimer mittlerweile ein breites Portfolio an Digitalisierungslösungen an, die die Anwender an verschiedenen Punkten der Prozesskette unterstützen.

„Wir wissen, dass Maschinen mit guter Digitalisierung noch erfolgreicher verkauft werden können“ sagt German Wankmiller, Vorsitzender der Geschäftsführung bei Grob. „Die Daten, die aus den Prozessen herauskommen, zu sammeln und zu analysieren, ist eine wesentliche Voraussetzung, um im nächsten Projekt noch besser zu sein. Und wer das nutzt, der hat gegenüber dem Wettbewerb einen enormen Vorteil. Deswegen sind Grob-Net4Industry, aber auch Simulationen und Kompensationen über Software, die wir selbst entwickeln, ein enormer Wettbewerbsvorteil – alles Dinge, die man nicht sieht, die aber eine Maschine und einen Prozess erst perfekt machen.“

Bedeutung der IT in der Steuerungstechnik wächst

Diese Entwicklung führt auch zu spürbaren Veränderungen im eigenen Haus. „Wir stellen eine starke Verlagerung zur Software und zu zusätzlichen Themen in der Simulation und in der Inbetriebnahme fest“, bestätigt Wankmiller. Früher habe die OT (Operation Technology) mit Maschinen, Automation, Prozessen und Steuerungen etwa zwei Drittel des Geschäftes ausgemacht. Die IT (Information Technology) mit ihrer Software, Simulation und der virtuellen Inbetriebnahme hatte lediglich einen Anteil von etwa einem Drittel.

„Heute hat sich der Fokus der Steuerungstechnik ganz klar in Richtung IT verschoben – mit der Konsequenz, dass wir deutlich mehr Softwarekonstrukteure für Simulationen und virtuelle Inbetriebnahme brauchen und diese auch massiv eingestellt haben.“ Und ein Ende dieser Entwicklung ist nicht abzusehen. Deshalb hat man bei Grob im Frühjahr entschieden, in Mindelheim einen Stab von über 400 Mitarbeitern mit Schwerpunkt Automation und Software aufzubauen.

Auf Digitalisierung setzt auch der Werkzeugmaschinenbauer Chiron. Unter dem Oberbegriff Smart-Line haben die Tuttlingen ein ganzes Bündel prozessbegleitender Softwarelösungen geschnürt, das sukzessive erweitert wird. Damit diese beim Anwender Wirkung entfalten können, greifen die Tuttlinger auch auf die Zusammenarbeit mit Partnerunternehmen entlang der Prozesskette zurück.

Zwei eindrucksvolle Beispiele waren auf der Hausausstellung im Mai zu sehen. So wurde in Kooperation mit dem Tool-Management-Spezialisten Zoller ein System für automatisiertes Werkzeughandling und automatisierten Werkzeugtausch entwickelt. Die vollständige Einbindung der Werkzeugmodelldaten in die Chiron-Software Protect-Line sorgt für einen hocheffizienten Ablauf, der einen präventiven Kollisionsschutz sicherstellt und damit zu einem klaren Produktivitätsplus führt.

Ein wichtiger Faktor für optimale Bearbeitungsergebnisse ist auch das Kühlschmiermittel. Um die Emulsion in idealem Zustand zu halten und die Maschinen unterbrechungsfrei zu versorgen, kooperiert Chiron mit Motorex. Das intelligente Kühlmittelmanagement der Schweizer überwacht, dosiert und pflegt den Kühlschmierstoff kontinuierlich. Eingebunden in die automatische Zustandsüberwachung mit der Software Condition-Line, sind alle relevanten Werte direkt einsehbar.


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