Die HSC-Bearbeitung eröffnet vor allem dem Werkzeug- und Formenbau beträchtliche Rationalisierungspotentiale. Im Vergleich zu konventionellen Methoden ist jedoch der Vergleich oder die Abnahme solcher Maschinen und Systeme deutlich schwieriger. Der HSC-Arbeitskreis der NC-Gesellschaft, Ulm, hat sich die Aufgabe gestellt, ein entsprechendes HSC-Abnahme- bzw. Testteil für Benchmarksund Maschinenabnahmen zu definieren. Das Ergebnis wurde zur EMO ´97 in Form einer NCG-Empfehlung präsentiert.
Bisher wurden vielfach Maschinen für die HSC-Bearbeitung durch die Fertigung eines Standard-Abnahmeteils (meist NASA-Abnahmeteil) abgenommen oder miteinander verglichen. Hinzu kam oftmals noch die Fertigung eines kundenspezifischen Teils, das Basis für die Prüfung der bestellten Maschinenspezifikation war.
Kundenspezifische Abnah- me verursacht hohe Kosten
In aller Regel verursacht dieses kundenspezifische Teil einen zusätzlichen Aufwand, der in der Phase der Maschinenauswahl und/oder der Abnahme vom Maschinenhersteller erbracht werden muß. Zudem können diese Kosten meist nicht an den Endkunden weitergegeben werden. Bei der Hochgeschwindigkeitszerspanung kommen nun verstärkt hochdynamische Maschinensysteme mit hohen Beschleunigungen, Achsgeschwindigkeiten und Drehzahlen zum Einsatz, die zudem oftmals aufgrund der Anwendungsfälle eine simultane Bearbeitung in minimal drei Achsen durchführen. Gerade in dieser mehrachsigen Bearbeitung versagen solche bisherig bekannten Standard-Abnahmeteile, wenn es darum geht, eine Beurteilung des Zusammenwirkens mehrerer hochdynamischer Achsen durchzuführen. Bei der Maschinenbeschaffung und dem dann durchgeführten Benchmarking von HSC-Systemen (Maschine, Spindel, Steuerung und ggf. auch Programmierstrategie bzw. -system) werden die unterschiedlichsten Phantasie-Teile von Hersteller zu Hersteller gereicht und dort mit meist erheblichem Aufwand eingefahren. Genau diese Problematik bildete den Anssatzpunkt für die Aktivitäten des HSC-Arbeitskreises der NC-Gesellschaft, Ulm. Dieser Arbeitskreis, bestehend aus NCG-Mitgliedern aus den Bereichen Maschinen- und Spindelbau, Steuerungsentwicklung, Werkzeuge und Endanwendungen, hat sich die Aufgabe gestellt, ein entsprechendes HSC-Abnahmeteil zu definieren.
HSC-Abnahmeteil gibt Hinweise auf Maschineneigenschaften
In diesem Werkstück sind wesentliche Geometrieelemente definiert, die es ermöglichen, Maschinen hinsichtlich der Bahngenauigkeit, der Dynamik, der Bearbeitungsgeschwindigkeit und der Genauigkeit so zu vergleichen und abzunehmen, daß die jeweiligen Einzelkomponenten (z.B. Achsen) im Zusammenwirken beurteilt werden können. Dem Endanwender werden damit wertvolle Hinweise gegeben, welche Maschineneigenschaften er aus welchen Geometrieeigenschaften des Teiles ablesen kann und worin sich abgestimmte HSC-Systeme von konventionellen Anlagen unterscheiden.
Diese Abnahmerichtlinie sowie das definierte Abnahmeteil kommen bei hochdynamischen Zerspanungsprozessen mit rotierenden Werkzeugen mit definierten Schneiden zur Anwendung.
E mav 233
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