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Additive Fertigung im Eiltempo

Australier wollen mit Ultraschall-Untertützung den 3D-Metalldruck-Markt aufmischen
Additive Fertigung im Eiltempo

Mit einer neuartigen Technologie will das australische Unternehmen Spee3D den Markt für additive Fertigung aufmischen. Mittels Ultraschallabscheidung von Metallpulver sollen sich 3D-Strukturen 100- bis 1000-mal schneller aufbauen lassen als mit herkömmlichen Verfahren. Jetzt hat das Unternehmen den weltweiten Vertrieb der entsprechenden Drucker gestartet – das erste europäische Modell wird in Hanau installiert.

Die Lightspee3D-Drucker der Newcomer aus Melbourne arbeiten mit der so genannten SP3D-Technologie (Supersonic 3D Deposition). Laut Hersteller speziell für die skalierbare Just-in-time-Produktion entwickelt, drucken sie Metallteile innerhalb weniger Minuten, für die vergleichbare Industriedrucker bislang mehrere Stunden oder gar Tage benötigten.

Spee3D will damit die drängendsten Probleme aktuelle Verfahren beseitigen: Kosten, Geschwindigkeit und Wiederholgenauigkeit. Die Technologie fertige schnell und kostengünstig hochwertige Metallteile, die sich ideal für eine Reihe von kommerziellen und industriellen Anwendungen eignen. So könnten in Einzelanfertigung oder Serienproduktion unterschiedliche Teile, von Halterungen und Anschlüssen bis hin zu Motorkomponenten, auf Abruf 100- bis 1000-mal schneller hergestellt werden, als bei herkömmlichen 3D-Metalldruckverfahren.

„Wir haben Spee3D als Reaktion auf das langsame Tempo und den Mangel an Präzision im kostspieligen herkömmlichen 3D-Metalldruck gegründet“, erläutert Byron Kennedy, CEO und Mitgründer des Unternehmens. „Bisher mussten Anwender Stunden oder sogar Tage warten, bis ein Standardteil ausgeliefert wurde. Jetzt kannSpee3D die gleichen Teile vor Ort innerhalb weniger Minuten ausdrucken. Damit lässt sich die Just-in-time-Produktion umsetzen, da Hersteller flexibel 10 000 Teile oder nur ein einziges Teil ganz einfach selbst herstellen können.“

Alternative zum Alu- und Kupferguss

Aluminium und Kupfer sind der bisherige Schwerpunkt von Spee3D. Laut Zahlen von Modern Casting und Markets and Markets wurde der weltweite Gussstückmarkt 2015 auf fast 200 Milliarden US-Dollar geschätzt. 2017 konzentrierte sich ein Wert von 56 Milliarden US-Dollar speziell auf Aluminiumteile.

Anstatt Hitze zum Schmelzen von Metallpulvern einzusetzen, nutzt die patentierte Technologie von Spee3D die Ultraschallabscheidung, bei der eine Raketendüse die Luft bis zum Dreifachen der Schallgeschwindigkeit beschleunigt, um hochwertige Metall- und hochdichte Teile herzustellen.

Eine Anlage ist derzeit an der australischen Charles Darwin University installiert, wo neue Anwendungen für die Technologie erforscht werden. „Als erste Organisation, die die Spee3Ds Technologie einsetzt, steht die Charles Darwin University an der Spitze der fortschrittlichen Fertigung“, kommentiert Rebecca Murray, Direktorin der Advanced Manufacturing Alliance (AMA) an der Charles Darwin University. „Spee3D und die Charles Darwin University haben eine starke Kooperation mit der AMA entwickelt – eine einzigartige Partnerschaft zwischen Hochschule und Industrie. Ziel ist es, praxisnahe Anwendungen zu entwickeln, Verfahren und Standards zu schaffen sowie die Materialentwicklung voranzutreiben. Mit Hilfe von Industriepartnern suchen wir nach den ersten Anwendungen in der Praxis, die Industriezweige wie Öl und Gas, Automotive, Remote Housing, Bergbau bis hin zum On-Demand-Druck transformieren können.“

Vom 14. bis 17. November 2017 wird Spee3D mit einem Drucker auf der Formnext in Frankfurt vertreten sein. Direkt nach der Messe wird am 20. November 2017 der erste in Europa befindliche Spee3D-Drucker an der Ludwig-Geissler-Schule in Hanau aufgebaut. „Parallel zur Charles Darwin University in Australien wird auch dort die weitere Anwendung der neuen Metalldrucktechnologie in der Industrie erforscht“, erläutert Thorsten Stroh, der Spee3D in Europa repräsentiert. Auch in Michigan und Sydney werden bald entsprechende Drucker installiert.

Spee3D
www.spee3d.com


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