„Smart Machining“ bestimmt die softwareseitigen Neuerungen bei Fanuc, die u. a. dank künstlicher Intelligenz (KI) einen Gewinn an Performance bringen. Die Funktion „Smart Feed Axis Acceleration/Deceleration“ ermittelt im laufenden Betrieb das aktuelle Trägheitsmoment des Werkstückes und passt die jeweils optimale Beschleunigung des Servomotors an. Deutlich wird der Vorteil bei hohen Zerspanungsvolumen, wenn am Ende der Bearbeitungszeit das Werkstück erheblich leichter ist und höhere Beschleunigungen möglich sind.
„Servo Learning Oscillation“ ist eine Softwarefunktion, die insbesondere beim Drehen hilfreich ist und einen länger dauernden, automatisierten Betrieb zulässt bzw. erleichtert. So lässt man das Werkzeug oszillieren, verhindert das Entstehen langer Späne und damit das personalintensive Reinigen des Arbeitsraumes durch Mitarbeiter.
Ein ganzes Bündel an neuen Tools und Funktionen präsentiert Fanuc auf der EMO. Die Innovationen zielen überwiegend in den Bereich Optimierung des Betriebsverhaltens und Maximierung der Verfügbarkeit durch bessere Zustandsüberwachung. Eine Baugruppe, die sich auch in Bestandmaschinen nachträglich einbauen lässt, ist die „Edge Analyzing Unit“. Neu ist dabei die synchrone Aufzeichnung von CNC- und Sensordaten. Die Kombination dieser Daten und der Vergleich mit Solldaten bieten sich beispielsweise für eine präventive Wartung an. Vergleichbare Informationen lassen sich mithilfe der Software-Option AI Servo Monitoring gewinnen.
Entwickelt worden war dieses Tool zur Analyse und Auswertung speziell von Daten der Arbeitsspindel. Nun hat Fanuc diese Software erweitert, sodass alle Servoantriebe und Antriebsbaugruppen einer Maschine erfasst werden können. KI vergleicht die aufgezeichneten Daten mit einem Normality Score und schlägt beim Überschreiten einstellbarer Grenzwerte geeignete Wartungsmaßnahmen vor. Diese Software ist Teil von MT-Link i, der Software von Fanuc zur Erfassung, Auswertung und Visualisierung von Maschinendaten.
Für Bearbeitungsqualität, Oberflächengüte und Performance stehen die bereits bekannten, aber im Detail verbesserten Softwareoptionen „Fine Surface Technology“ und „Fast Cycle Time Technology“, die nun um die Funktion „5-Axis Integrated Technology“ ergänzt werden. Ebenfalls verbessert wurde „Smart Rigid Tapping“, eine Bearbeitungsfunktion, die zum Gewindeschneiden dient. Nach dem Schneiden einer Gewindebohrung fährt nun die Spindel mit maximaler Motorleistung wieder aus der Bohrung heraus. Bis zu 35 % der Zykluszeit, so haben Praxistests bei Fanuc ergeben, lassen sich einsparen.
Die Bedienoberfläche iHMI wurde verbessert sowie erweitert und ist auch bei der CNC-Reihe 0i-F Plus erhältlich. Mit interaktiven Präsentationen demonstriert Fanuc die einfache und übersichtliche Handhabung auf zwei Stationen: Auf iHMI Milling und iHMI Turning lassen sich ganz praxisnah Bedienung und neue Funktionalitäten testen. Neue Funktionen gibt es hierbei für die Vorbereitung der Bearbeitung (Werkzeuge einrichten, Programme und Simulationen), für die Bearbeitung selbst (easy operation) und für die Optimierung und den täglichen Betrieb mit Servo Viewer und Maintenance Manager. Ein für den Betreiber wichtiges Thema ist in diesem Zusammenhang der iHMI Maintenance Manager, dessen Funktion und Bedeutung für die Wartung an einem eigenen Demonstrator auf dem Messestand gezeigt werden.
Optimierte Bedienoberfläche und neue Funktionen
Die CNC-Steuerung 0i-F Plus glänzt nicht nur mit der neuen Bedienoberfläche, sondern auch durch neue Funktionen, die standardmäßig verfügbar sind. Zudem ist die Speicherkapazität auf 2 MB erweitert worden. Davon profitieren sowohl Maschinenbauer als auch Betreiber. Fanuc Picture ist beispielsweise für die individuelle, kundenspezifische Gestaltung der Bedienoberfläche interessant.
Deutlich einfacher soll die Inbetriebnahme einer Maschine mit dem für die 0i-F-Serie entwickelten Start-up-Tool werden. Für eine Bearbeitung und für die Bewegungsführung wichtige Parameter können menügeführt vorab an einem PC eingegeben (Standardvorschläge für bestimmte Parameter) und einfach in die CNC übernommen werden.
Aufgerüstet hat Fanuc bei den Bedieneinheiten: Dem Panel iH Pro mit 21.5″-Widescreen-LCD wurden Prozessoren neuester Bauart spendiert. Praktisch für Maschinenhersteller: PC Unit und Display Unit können nun getrennt voneinander an der Maschine platziert werden. An der Frontseite einer Maschine kann so das Display platzsparend und gestalterisch attraktiv untergebracht werden, während die PC-Einheit im Schaltschrank Platz findet. Ein zweites Display an anderer Stelle der Maschine, das man evtl. auf der Rückseite zum Werkzeugwechsel braucht, kann so einfacher in das Maschinengehäuse integriert werden.
Fanuc Deutschland GmbH
www.fanuc.eu/de
EMO Halle 9 Stand A50
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