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Zukunftssicher ohne Formaldehyd

Aktuelle Rechtsveränderungen befeuern die Diskussion um Gefahrstoffe in Kühlschmiermitteln
Zukunftssicher ohne Formaldehyd

Zukunftssicher ohne Formaldehyd
Veränderte Bestimmungen im Bereich Gefahrstoffe wirken sich auch auf Kühlschmiermittel aus
Die Rechtslandschaft im Bereich Gefahrstoffe ist im Wandel begriffen. Aktuell befindet sich die Umsetzung der CLP-Verordnung (europäische Umsetzung des globalen harmonisierten Systems, kurz GHS) in der finalen Phase; zum 01.06.2015 tritt eine vereinheitlichte, neue Kennzeichnung von Gemischen in Kraft, zu denen die Kühlschmierstoffe gehören. Zeitgleich laufen gesetzgeberische Prozesse wie REACH und die Biozid-Verordnung ab – was auch die Diskussion um Formaldehyd in Kühlschmierstoffen neu angestoßen hat.

Formaldehyd ist durch das Risk Assessment Committee (RAC) in die Klassen Kanzerogen Stufe 1 B und Mutagen Katerogie 2 eingestuft worden. Nach ersten Planungen sollte diese Einstufung zum 01.04.2015 umgesetzt werden. Zwischenzeitlich wurde die Umsetzung jedoch auf den 01.01.2016 verschoben. Viele wassermischbare Kühlschmierstoffe enthalten Formaldehyddepotstoffe (FAD) als Formulierungsbestandteil. Diese FAD setzen bei bestimmungsgemäßer Anwendung in wasserbasierten Gemischen geringe Mengen an Formaldehyd frei. Liegt hier schließlich eine Konzentration von 0,1 % (1000 ppm) an freiem Formaldehyd vor, so muss eine Kennzeichnung des Formaldehyds auf das wasserbasierte Gemisch übertragen werden.

Wie externe Messungen gezeigt haben, erreichen FAD-haltige Kühlschmierstoffe der Bantleon GmbH diesen Grenzwert nicht. Die bei Bantleon eingesetzten Formaldehyd-Depots für Kühlschmierstoffe liegen selbst unterhalb der Kennzeichnungsgrenze von 0,1 % freiem Formaldehyd. Sie können weiterhin uneingeschränkt in Kühlschmierstoffen eingesetzt werden.
Ob sich die Kennzeichnung des Formaldehyds zukünftig auch auf Formaldehyd-Depots auswirken wird, werden die Ergebnisse der Biozid-Registrierungen innerhalb der Biozid-Verordnung zeigen. Hier ist mit einer Entscheidung in den kommenden zwei Jahren zu rechnen.
Nach derzeitigem Wissensstand ist eine Anwendung der Formaldehyd-Depot-Wirkstoffe unter den üblichen Tätigkeitsbedingungen sicher. Es besteht auch keine Messverpflichtung für Formaldehyd in der Raumluft. Die im Zeitraum 1999 – 2009 durchgeführten Messungen des Formaldehydgehalts in der Luft (Arbeitsumgebung) haben ergeben, dass 95 % aller Messungen deutlich unterhalb des empfohlenen Grenzwerts der MAK-Kommission (0,37 mg/m3) liegen. Auch die Einhaltung des diskutierten SCOEL (Scientific Committee for Occupational Exposure) Limits-Grenzwerts von 0,2 ppm (0,25 mg/m3) wurde in über 95 % der Messwerte gewährleistet.
Anwenderkonzepte im Produktportfolio
Vorausschauende Produktentwicklung ist ein Markenzeichnen innovativer Unternehmen. Bantleon hat sein Produktportfolio frühzeitig den Marktentwicklungen angepasst und FAD-freie Hochleitungskühlschmierstoffe entwickelt. Es gibt seit vielen Jahren erprobte Wirkstoffkombinationen für unterschiedliche Kühlschmierstoff-Technologien, wobei hier u. a. auf Erfahrungen aus länderspezifischen Technologien (Beispiel: Frankreich) gebaut werden kann.
Im Bereich der Stahl- und Gussfertigung haben sich Technologien bewährt, die aufgrund eines angepassten pH-Wert-Milieus sehr lange Standzeiten, auch bei widrigen Einsatzbedingungen, aufweisen. Im Bereich der Fertigung von Buntmetallen und Aluminiumlegierungen haben sich Technologien mit moderatem pH-Wert bewährt, wobei Erfahrungen der bor- und aminfreien Technologie mit eingeflossen sind.
Neben anwendungsbezogenen Kühlschmierstoffeigenschaften wie Spül- und Schmierwirkung, Schaum- und Rückstandsverhalten muss die technologische Eignung für die zur Verfügung stehende Wasserqualität sowie die zu bearbeitenden Werkstoffe gegeben sein. Aber auch das Verhalten gegenüber Systemkomponenten wie Lacke und Dichtungsmaterialien, oder die Verträglichkeit mit im Einsatz befindlichen Reiniger-Technologien ist vorab zu überprüfen. Es gilt entlang der Prozesskette vor und nachgeschaltete Prozesse zu beleuchten.
Die in modernen alternativen Kühlschmierstoff-Technologien verwendeten Rohstoffe müssen bezüglich ihrer Stoffbewertung sehr eng und vorausschauend überwacht werden, um tragfähige praxisgerechte Lösungen zu ermöglichen. Die Auswahl von KSS-Inhaltsstoffen darf nicht kurzsichtig erfolgen, sondern muss den Anforderungen der Praxis und des jeweiligen Arbeitsumfeldes gerecht werden.
Die Änderungen der Rahmenregularien sind eine Herausforderung, jedoch auch eine Chance partnerschaftlicher, zukunftsorientierter Zusammenarbeit zwischen Hersteller und Anwender gemeinsam ein individuelles, prozesssicheres Kühlschmierstoffkonzept zu entwickeln. Die Bantleon-Experten aus den unterschiedlichen Fachbereichen wie Entwicklung, Anwendungstechnik, Arbeits- und Gesundheitsschutz oder dem Fluidmanagement bieten hier ein leistungsstarkes Paket aus einer Hand.
Hermann Bantleon GmbH www.bantleon.de

Ganzheitliche Prozessbetrachtung

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