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Metabo optimiert Qualitätsdaten-Manangement mit Zeiss-Software

Elektrowerkzeug-Hersteller optimiert mit cleverer Datenverwaltung seinen Mess- und Fertigungsprozess
Wettbewerbsfähig dank Qualitätsdaten-Management

Handwerker und Bauprofis auf der ganzen Welt schwören auf die Bohrmaschinen, Winkelschleifer oder Exzenterschleifer von Metabo. Damit das so bleibt, optimiert das Traditionsunternehmen am Stammsitz in Nürtingen permanent seine Mess- und Fertigungsprozesse. Seit Ende 2016 arbeitet der Hersteller von professionellen Elektrowerkzeugen und Zubehör dafür mit der Qualitätsdaten-Management-Software Zeiss Piweb.

Liegt am ersten Arbeitstag eines Monats eine Tafel Schokolade am Arbeitsplatz, ist allen Mitarbeitern der Metabowerke GmbH klar: Der vorangegangene Monat war wirtschaftlich erfolgreich. Wie gut die wertschätzende Geste der Geschäftsführung bei den Mitarbeitern ankommt, zeigt u. a. die Kür zum „Besten Arbeitgeber“. 2014 hatte Focus aufgrund von Mitarbeiterbefragungen Metabo zum Branchensieger mittelgroßer Unternehmen ausgerufen.

Eine Bewertung, die Achim Schmid, Qualitätskoordinator im Technologiecenter Gehäuse, nach wie vor teilt. Für den 47-Jährigen hängt die hohe Leistungsbereitschaft der ca. 1100 Beschäftigten in Nürtingen eng mit der Anerkennung ihrer Leistungen durch das Management zusammen. „Wir wissen bei Metabo, dass unsere Meinung und unser Knowhow gefragt sind“, so Schmid.

Wie bei Metabo Mitarbeiter über Abteilungen und Unternehmensebenen hinweg einbezogen werden, zeigt auch die Entscheidung für die Qualitätsdaten-Management-Software Zeiss Piweb. Nach dem Besuch der Control 2015 war der Qualitätskoordinator zwar persönlich „absolut davon überzeugt, dass Metabo vom Einsatz der Zeiss-Software profitieren würde“. Doch er wollte „eine breite Akzeptanz im Haus“.

Mehrere große Vorstellungs- und Diskussionsrunden, auch unter Einbeziehung von Zeiss, führten Mitte 2016 dann zur Entscheidung bei Metabo, in Piweb sbs zu investieren. Seit Dezember 2016 nutzt der Elektrowerkzeughersteller die Software im Bereich Gehäusefertigung am Standort in Nürtingen.

Auch wenn sich die Erfolge noch nicht quantifizieren lassen – für den Qualitätskoordinator macht Piweb die Prozesse bei Metabo jetzt sicherer. Beispielsweise, weil die Prüfpläne mit Sicherheit auf dem neuesten Stand sind. In der Vergangenheit mussten die aktualisierten Prüfpläne und Zeichnungen nämlich immer zeitnah ausgedruckt und dann an den Arbeitsplatz gelegt werden. Das klappte aufgrund von Urlaub oder Krankheit nicht immer. „Heute ändere ich ganz einfach den Prüfplan in Zeiss Piweb, und der Werker hat sofort den aktuellen Prüfplan mit Zeichnung“, betont Schmid.

Ein Vorteil, den auch Uwe Forschner, Meister aus der Fertigung, sieht. „Die Aktualität der Daten ist heute ein deutlicher Fortschritt.“ Neben der gestiegenen Prozesssicherheit profitiert Metabo zudem von einer Entlastung des Prüfplaners. Musste Schmid in der „alten Welt“ für eine Prüfplanänderung gut 60 Minuten aufwenden, reichen ihm jetzt 15 Minuten. Angesichts der breiten Produktpalette und der Vielzahl der im Haus gefertigten Teile bleibt dem Qualitätsexperten damit jetzt deutlich mehr Zeit, um „früher potenziell mögliche Qualitätsprobleme zu erkennen und damit gleich auszuschließen“, so Schmid.

Verfügbarkeit des Maschinenparks erhöht

Obwohl Metabo erst seit wenigen Monaten mit Piweb arbeitet, optimierte das Unternehmen, wie oben beschrieben, seinen Messprozess bereits spürbar. „Wir steuern schneller bei Prozessschwankungen gegen“, so die Zwischenbilanz von Schmid. Und nicht nur das. Die Zeiss-Lösung hilft dem Mittelständler auch dabei, die Verfügbarkeit seiner Maschinen zu erhöhen. Ein Ziel, das die Firma zunehmend in ihren Optimierungsfokus stellt. Und eines, das sich laut Forschner auch mit Hilfe von Piweb schneller erreichen lässt.

Ein Pilotprojekt aus dem Bereich Gehäusefertigung zeigt, dass sich die Rüstzeit der Bearbeitungsmaschinen drastisch senken lässt. Brauchten die Werker für prozesssichere Umstellung der Maschine auf die Bearbeitung eines neuen Werkstücks früher gut eine Stunde, ist es heute nur noch die Hälfte. Auf dem Weg dorthin, analysierten Schmid und Forschner die Messdaten in Piweb dahingehend, dass sie bei dem spezifischen Werkstück vier relevante Merkmale bestimmen konnten, die für die Prozessfreigabe ausreichen. Nach der Umrüstung werden nur noch diese vier Merkmale am Werkstück gemessen. „Das geht natürlich viel schneller, als wenn alle 50 Merkmale dieses Werkstücks gemessen werden müssen“, so Schmid.

Liegen die als prozessrelevant eingestuften Merkmale in der Toleranz, läuft bei Metabo sofort die Serienproduktion auf der Maschine an – was anfangs natürlich engmaschig und dann auch über alle Merkmale hinweg überwacht wird. Da sich dieses Vorgehen bewährt hat, rücken laut Schmid und Forschner jetzt auch die Rüstzeiten der anderen Fertigungsmaschinen in den Fokus.

Damit erhöht sich zukünftig nicht nur die Verfügbarkeit des Maschinenparks. Ein wichtiger Punkt ist laut Forschner auch, dass nun auch weniger Teile „im Supermarkt“, dem Lager von Metabo, vorgehalten werden müssen, was die Lagerhaltungskosten deutlich reduziert. Doch Forschner betont, dass sie mit den kürzeren Rüstzeiten auch einen großen Schritt hin „zur effizienten Fertigung kleinster Losgrößen gehen“. Ein Punkt, der „unsere Wettbewerbsfähigkeit ganz klar stärkt“.

Je kleiner die Losgrößen, desto wichtiger wird laut Schmid natürlich auch, dass die Fertigung sehr schnell prozesssicher läuft. Ohne Piweb mussten die Werker früher die notwendigen Daten für die Steuerung ihrer Prozesse in unterschiedlichen Systemen zusammensuchen. „Jetzt liegen alle Daten zentral ab“, erläutert Schmid. Zudem seien auch die Reports in Piweb im Vergleich zur „alten“ Lösung grafisch so aufbereitet, dass die Werker schneller erkennen, wo es hakt.

Damit die Maschinenführer in Zukunft noch schneller gegensteuern können, will Schmid für die komplexen Werkstücke individuelle Reportvorlagen in Piweb erstellen. Nicht, weil die Kollegen bisher schlecht gesteuert hätten, betont der Qualitätskoordinator. Vielmehr geht es ihm darum, das „langjährige Erfahrungswissen des Einzelnen für die Allgemeinheit zugänglich zu machen“. In den Vorlagen werden Hinweise stehen, welche Parameter an der Fertigungsmaschine wie zu ändern sind, wenn die Toleranzgrenzen für ein bestimmtes Merkmal überschritten wurden. „Ein Riesenschritt im Wissensmanagement“, freut sich Schmid.

Carl Zeiss Industrielle Messtechnik GmbH
www.zeiss.de/industrial-metrology
EMO Halle 6 Stand B74


Über 90 Jahre Bohrmaschinen-Tradition

1924 baute Albrecht Schnitzler die erste Handbohrmaschine und legte damit den Grundstein für die heutige Metabowerke GmbH. Das Traditionsunternehmen ist seit März 2016 Teil der Hitachi Koki-Gruppe, Japan. Weltweit beschäftigt der Hersteller von professionellen Elektrowerkzeugen und Zubehör 1900 Mitarbeiter, davon 1100 am Stammsitz in Nürtingen bei Stuttgart. Im Jahr 2016 realisierte der Mittelständler einen Umsatz von 423 Millionen Euro. Die Exportquote lag 2016 bei 80 Prozent. Metabo hält mehr als 700 Patente und Schutzrechte.

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