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Fit für die Zukunft

Ein Retrofit von Koordinatenmessgeräten kann sich rentieren
Fit für die Zukunft

Immer schneller, präziser, individueller und kostengünstiger müssen Unternehmen heute fertigen. Ohne den Einsatz einer zeitgemäßen Messtechnik gelingt ihnen das nicht. Doch nicht immer müssen sie dazu in neue Messmaschinen investieren. Mitunter lassen sich ihre in die Jahre gekommenen Koordinatenmessgeräte auch durch eine relativ preiswerte Auf- oder Umrüstung fit für die Zukunft machen.

An einer Hand kann Karl Sombrey, Produktmanager in der Abteilung Software & Retrofit bei Zeiss, die Gründe abzählen, die gegen ein Retrofit von Koordinatenmessgeräten sprechen:

Wenn sich die Präzision der Werkstücke erhöht hat. Denn durch ein Update lässt sich zwar die ursprüngliche Genauigkeit eines in die Jahre gekommenen Gerätes wiederherstellen, doch eine höhere kann nicht gewährleistet werden.
Auch wenn der Teiledurchsatz nennenswert gestiegen ist, reicht ein Retrofit in der Regel nicht aus. Dieser kann zwar die Programmierung neuer Messprogramme beschleunigen und durch die Einführung eines Sensors mit Scanningfunktion weitere Zeit einsparen. Doch die Maschinengeschwindigkeit erhöht sich dadurch nicht.
Der dritte Fall, in dem Sombrey eine Umrüstung nicht empfiehlt, ist, wenn sich die Größe der Werkstücke so stark erhöht hat, dass die Teile nur noch umständlich auf das Messgerät passen. Dann ist die Zeit ebenfalls reif für eine neue Maschine.
Doch in vielen anderen Fällen lohnt sich eine Um- und Aufrüstung der Koordinatenmessgeräte für die Unternehmen.
Modernisierung, die sich auszahlt
Mit dem geringsten Aufwand lässt sich die Messsoftware aktualisieren. Läuft diese schon auf Windows- und nicht mehr auf Unix- oder Linux-Basis, erwirbt der Anwender einfach die neueste Version oder installiert ein ergänzendes Softwarepaket. Zusätzlich den PC auszuwechseln, auf dem das Messprogramm läuft, ist laut Sombrey dann sinnvoll, wenn dieser bereits vier Jahre alt oder älter ist. Denn ein größerer Arbeitsspeicher und neue Prozessoren helfen, die gestiegenen Datenmengen zu bewältigen, die zum Beispiel aufgrund größerer CAD-Dateien zu verarbeiten sind.
Etwas aufwändiger ist die Umrüstung, wenn neben PC und Software noch die Gerätesteuerung ausgewechselt wird. Dies empfiehlt sich, wenn eine Maschine zehn Jahre oder älter ist. Dann müsste der technische Service dies im Reparaturfall nämlich ohnehin tun.
Die komplexeste Variante der Modernisierung, die das Zeiss-Team durchführt, ist eine Rundumerneuerung des Messgeräts, bei der nicht nur Software, Steuerung und Rechner ausgetauscht werden, sondern auch der Messkopf, sämtliche Kabel, Luftlager und evtl. die Getriebe. Im Zuge einer solchen Generalüberholung lässt sich unter anderem die Funktionalität eines Messgeräts erweitern: Möglich ist es zum Beispiel, bei vielen taktilen Messgeräten einen Messkopf mit Scanningfunktion nachzurüsten. Im Vergleich zur Einzelpunktantastung bei der Messung kann dadurch bis zu 60 Prozent Zeit eingespart werden.
Um komplexe Bauteile schneller zu messen, empfiehlt Sombrey zudem den Einbau eines Drehtischs. Denn dieser bringt das Werkstück rascher in die richtige Position zum Messtaster – nicht nur bei der Messung von Verzahnungen. Selbst ein zusätzlicher optischer Sensor lässt sich bei bestimmten Koordinatenmessgeräten ergänzend einbauen. Das bietet sich etwa dann an, wenn Kunden ihre Produktpalette um Teile erweitern, welche sich taktil nicht akkurat messen lassen, wie beispielsweise Dichtungsringe aus Gummi.
Solch eine Rundumerneuerung ist normalerweise durchaus noch mit einem Investitionsvolumen von weniger als 50 Prozent im Vergleich zu einer Neuanschaffung umsetzbar – und das manchmal sogar bei Jahrzehnte alten Geräten.
Alt ist nicht out
In bestimmten Fällen lassen sich sogar Oldtimer, die älter als 25 Jahre sind, einer Überarbeitung unterziehen. Der Anwender kann dadurch nicht nur deren Einsatzzeit verlängern. Er profitiert darüber hinaus beispielsweise von einer aktuellen Messsoftware und einem schnelleren Vast Gold Messkopf. Das hat für ihn unter anderem zur Folge, dass er Messprogramme deutlich schneller programmieren und Nachmessungen einzelner Merkmale rascher durchführen kann. Letzteres ist mit veralteten Maschinen wie einer Zeiss UMC ohne Retrofit sehr umständlich: Sollen zum Beispiel an einem Werkstück lediglich zwei Messelemente erneut gemessen werden, muss trotzdem das gesamte Messprogramm mit insgesamt bis zu 100 Merkmalen nochmals ablaufen.
Dagegen misst eine aktualisierte Maschine auf dem kürzesten Weg ausschließlich die beiden gefragten Messelemente, ohne dass sie dafür umprogrammiert werden muss. Dieser Gewinn an Zeit und Komfort ist es vor allem, der das Retrofit laut Sombrey „so sinnvoll für den Anwender“ macht.
Carl Zeiss Industrielle Messtechnik GmbH www.zeiss.de/industrial-metrology
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