Startseite » Anlagen, Verfahren »

Abgestimmte Prozesskette zur Qualitätsanalyse

Sauberraum-Komplettlösungen senken Kontaminationsrisiko und Störungsanfälligkeit
Abgestimmte Prozesskette zur Qualitätsanalyse

Schon mikroskopische Fremdpartikel können die Funktionsfähigkeit empfindlicher Bauteile massiv beeinflussen. Gerade in Branchen wie der Automobilindustrie, dem Maschinenbau oder der Mikromechanik gewinnt deswegen die Bauteilsauberkeit an Bedeutung. Das Kompetenznetzwerk Cleaning Excellence Center (CEC) zeigt auf der Parts2clean eine Demoanlage, die eine abgestimmte Prozesskette von der Entgratung bis zur Qualitätsanalyse bietet.

Um die von Herstellern geforderten Partikelhöchstwerte gemäß VDA 19 beziehungsweise ISO 16232 einzuhalten, müssen die Betriebe in der Folge entsprechende Maßnahmen in ihre Fertigungsprozesse integrieren. Dies umfasst wichtige Bearbeitungsschritte wie die Entgratung und Reinigung ebenso wie die Logistik und Verpackung. Doch trotz der strengen Richtlinien sind kundenspezifische Sauberraum-Komplettlösungen noch immer eine Seltenheit.

Für die Automobilindustrie, den Maschinenbau und die Mikromechanik ist die Bauteilsauberkeit ein wichtiges Qualitätskriterium, denn sie entscheidet über die Zuverlässigkeit und Funktion von Maschinen sowie Produktionsteilen. Die Vorgaben nach VDA 19 und ISO 16232 sowie herstellerspezifische Normen legen deswegen Restschmutz-Höchstgrenzen für Produzenten und Zulieferer fest. Die Einhaltung dieser Richtlinien muss dabei fortlaufend nachgewiesen werden: „Es geht darum, eine mögliche Verschmutzung festzustellen und potenziell schädliche Partikel zu quantifizieren“, erklärt Ralf Nerling, Generalbevollmächtigter der Firmengruppe Nerling und Vorsitzender beim CEC.

Schon leicht zu übersehende Alltagserscheinungen, wie Haare, Hautschuppen und Pollen stellen dabei ein ernstzunehmendes Problem dar. Setzen sie sich etwa auf elektrischen Kontakten ab, kann dies zu schwerwiegenden Funktionsstörungen führen. Deshalb sind üblicherweise die Installation eines Sauberraumsystems und eine regelmäßige Überprüfung der Raumkonditionen sowie der Produkte notwendig. „Eine entsprechende Restschmutzanalyse kann von den Bauteilherstellern entweder an akkreditierte Laboratorien vergeben oder in einem betriebseigenen Labor vorgenommen werden“, so Nerling. Sollte sich der Hersteller jedoch für ein eigenes Labor entscheiden, ist eine direkte Implementierung der entsprechenden Prozessschritte in die Fertigungslinie ratsam. Denn müssen die Bauteile beispielsweise lange Transportwege zwischen den einzelnen Bearbeitungsstationen zurücklegen, erhöht sich das Risiko einer Kontamination oder einer Störung des Materialflusses.

Wie eine derartige Implementierung aussehen kann, zeigt das CEC beispielhaft anhand einer Demoanalage auf der Parts2clean in Stuttgart. Der Standverbund gewährt einen Komplettüberblick über die gesamte Prozesskette Bauteilsauberkeit. In Führungen, die am Stand der CEC beginnen, werden den Besuchern die einzelnen Stationen und Zusammenhänge erläutert. „Die Tour startet an einem übersichtlichen Mindmap-Tableau, das die gesamte Logik der Bauteilreinigung und die zu beachtenden Einflussfaktoren aufzeigt“, erläutert der Vorsitzende. Darunter fallen alle wichtigen Prozessschritte – das Entgraten, die Reinigung, die Logistik samt Verpackung und Transport sowie die Prüfung der Sauberkeit.

Das Bauteil als Ausgangspunkt

Als nächstes folgt ein Stand mit Komponenten, die nicht nur aus verschiedenen Materialien bestehen, sondern sich auch in ihrer Komplexität und dem Verschmutzungsgrad unterscheiden. Nachdem die einzelnen Besucher sich für diejenigen Bauteile entschieden haben, welche die größtmögliche Ähnlichkeit zu den im eigenen Betrieb hergestellten aufweisen, wird mithilfe einer Systematik ein geeignetes Reinigungsverfahren gefunden. Dieses umfasst neben der passenden Prozesschemie auch den dazugehörigen Anbieter aus dem Pool der teilnehmenden Unternehmen des Kompetenznetzwerks.

Im Anschluss werden im Bereich Logistik die Anforderungen an eine Richtlinien-konforme Verpackung vorgestellt sowie die zur Erhaltung der Bauteilsauberkeit erforderliche Handhabung der Packstücke demonstriert. In der Übergangszone zum Sauberkeitslabor liegt der Fokus auf der Umkleideprozedur inklusive reinraumfähiger Kleidung. Mittels eines Schnelllauftors wird die Funktionsweise einer für die Sauberfertigung geeigneten Materialschleuse demonstriert. Abschließend bekommen die Besucher eine Einführung in die für die Sauberkeitsanalyse erforderlichen Einrichtungsgegenstände wie Spülkabinette und Filterwaagen. Die Ansprechpartner der mehr als 20 teilnehmenden Unternehmen stehen jederzeit für weiterführende Fragen zur Verfügung.

Cleaning Excellence Center (CEC)
www.cec-leonberg.de

Nerling Systemräume GmbH
www.nerling.de


Netzwerk für Reinigungsprofis

Das Cleaning Excellence Center (CEC) ist ein Kompetenznetzwerk für die Industrielle Bauteil- und Oberflächenreinigung mit Sitz in Leonberg bei Stuttgart. Es wurde im Juni 2011 mit Unterstützung der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH, dem Messebetreiber der Parts2clean und der Stadt Leonberg gegründet. Zu den CEC-Mitgliedern zählen namhafte Technologieunternehmen sowie mittlere und kleine Betriebe aus allen Bereichen der industriellen Reinigung, darunter Anlagenbauer, Analysegeräte- und Reinigungsmittelhersteller sowie Anwender industrieller Reinigungsprodukte und -prozesse. Kooperationen mit etablierten Forschungs-Organisationen wie der Fraunhofer Gesellschaft oder verschiedenen Hochschulen runden das Mitgliederprofil ab.



Hier finden Sie mehr über:
Aktuelle Ausgabe
Titelbild mav Innovation in der spanenden Fertigung 1
Ausgabe
1.2024
LESEN
ABO
Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren

Trends

Aktuelle Entwicklungen in der spanenden Fertigung

Alle Webinare & Webcasts

Webinare aller unserer Industrieseiten

Alle Whitepaper

Whitepaper aller unserer Industrieseiten


Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de