Die Hersteller von Präzisionswerkzeugen bekommen die Folgen der Corona-Krise immer stärker zu spüren. „In weiten Teilen der Werkzeugbranche sinkt die Nachfrage im Zuge der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie deutlich. Insbesondere die Werksschließungen großer Kunden aus der Automobilindustrie wirken sich unmittelbar auf unsere Unternehmen aus.“, sagt Stefan Zecha, Vorsitzender des Fachverbands Präzisionswerkzeuge im VDMA. „Unsere Prognose für 2020 (Minus 6 %) ist damit leider hinfällig. Wir Unternehmer stellen uns aktuell der gewaltigen Herausforderung, die Gesundheit von Mitarbeitern, Kunden und Geschäftspartnern zu gewährleisten sowie unsere Unternehmen liquide und langfristig am Laufen zu halten. Die Hersteller dringend benötigter Teile für die Medizintechnik gilt es gerade jetzt weiter zu beliefern“, fügt er hinzu.
Fast alle Präzisionswerkzeug-Unternehmen sind laut Verband aktuell noch lieferfähig, weil sie ihre Wertschöpfungsketten krisensicher aufgestellt hätten. Aber allein mit situationsbedingten Eilaufträgen würden nicht alle Unternehmen die Zeit überbrücken können, bis die Weltwirtschaft und das Gros der Kundenbranchen wieder anspringt. Deshalb sei Kurzarbeit für viele Werkzeughersteller im Moment unerlässlich.
Die Ausgangssituation in den drei Teilbranchen der Präzisionswerkzeug-Industrie ist ohnehin unterschiedlich. Während die Zerspanung und die Spannzeuge im vergangenen Jahr noch auf hohem Niveau produzieren konnten, kämpft ein großer Teil des Werkzeugbaus bereits seit längerem mit einer schwachen Auftragslage. Dort sind die Überlebensaussichten für viele Unternehmen bereits jetzt nicht sicher. „An die Politik und die Finanzinstitute geht daher mein Aufruf, schnell alles Erdenkliche zu tun, damit möglichst viele Teile der Wirtschaft auch in der Corona-Krise weiter funktionieren können“, appelliert Zecha. „An jedem einzelnen Auftrag hängen Arbeitsplätze und im Falle von medizintechnischen Anwendungen häufig auch das Leben eines Kranken.“
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