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US-Fertiger modernisieren Fabriken

Vereinigte Staaten wieder größtes Exportland für deutsche Maschinenbauer
US-Fertiger modernisieren Fabriken

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Die deutschen Maschinenausfuhren in die USA sind 2015 im Vergleich zum Vorjahr um 11,2 Prozent gewachsen. Den größten Sprung hat Mexiko mit einem Plus von 40,4 Prozent verzeichnet. Quelle: Stat. Bundesamt, VDMA
Die Vereinigten Staaten sind wieder das größte Exportland für die Maschinenbauer in Deutschland. Laut Branchenverband VDMA sind die Maschinenausfuhren in die USA im vergangenen Jahr um 11,2 Prozent auf 16,8 Milliarden Euro gewachsen und haben damit erstmalig seit Jahren wieder die Lieferungen nach China übertroffen.

Diese starke Stellung werde die USA auch in diesem Jahr halten können, so der Verband. Während der chinesische Markt vermutlich ein weiteres Mal leicht schrumpfen wird, erwartet eine deutliche Mehrheit der in den USA tätigen Maschinenbauer steigende Absätze. Laut VDMA-Umfrage sind drei von vier Maschinenbaufirmen zuversichtlich, in diesem Jahr mehr Geschäfte jenseits des Atlantiks tätigen zu können.
Diese Zuversicht spiegelt sich auch in den Investitionsplänen wider: Knapp 60 Prozent der befragten Unternehmen planen, in den nächsten drei Jahren in den USA zu investieren; rund die Hälfte dieser Beträge ist für den Auf- und Ausbau von Produktion und Montage vorgesehen
Anlass für Euphorie bietet allerdings auch der amerikanische Markt nicht. Aufgrund des relativ schwachen weltwirtschaftlichen Umfelds und des drastischen Rückgangs der Fracking-Investitionen rechnet der VDMA für 2016 allenfalls mit einem leichten Anstieg der Exporte in die USA. Grund dafür ist auch, dass die Unternehmen im vergangenen Jahr Rückenwind durch einen sinkenden Eurokurs hatten, der in der laufenden Periode fehlen dürfte. „Aber das Engagement des deutschen Maschinenbaus in Amerika ist nicht von Kurzfristigkeit geprägt, sondern zeichnet sich in aller Regel durch eine Jahrzehnte währende Verbundenheit aus“, betont VDMA-Präsident Dr. Reinhold Festge. Dieses „commitment“ werde am Markt durchaus honoriert.
Die enge Verbundenheit mit den amerikanischen Kunden wird auch in der Frage nach den Folgen der VW-Abgasaffäre deutlich. „Made in Germany“ genießt in den USA nach wie vor einen guten Ruf; nur 17 Prozent der Befragten, glauben, dass sich die Reputation der deutschen Industrie seit Beginn des Jahres 2015 verschlechtert hat. Von den deutschen Unternehmen mit einer eigenen Niederlassung in den USA sehen sogar nur 10 Prozent ihre Reputation beschädigt.
Die deutschen Maschinenexporte in die USA sind traditionell fachlich sehr breit gestreut. Gefragt sind unter anderem Antriebstechnik, Fördertechnik, Bau- und Baustoffmaschinen, Landtechnik, Werkzeugmaschinen oder Nahrungsmittel- und Verpackungsmaschinen. Erwartet wird, dass insbesondere die Kunden aus der amerikanischen Automobilindustrie und dem dortigen Maschinenbau ihre Bestellungen bei deutschen Firmen in diesem Jahr ausweiten werden. Rund ein Drittel der befragten Unternehmen sieht einen Investitionsstau als wichtigen Faktor für eine steigende Nachfrage aus Amerika. Die Befragten sehen eine Re-Industrialisierung der amerikanischen Volkswirtschaft.
In den Statistiken spiegelt sich dies allerdings noch nicht wider: Der Anteil des verarbeitenden Gewerbes am amerikanischen Bruttoinlandsprodukt hat sich inzwischen auf rund 12 Prozent eingependelt. „Aber wir können sagen: Die De-Industrialisierung Amerikas ist zu Ende“, so VDMA-Chefvolkswirt Dr. Ralph Wiechers. „Und vielerorts werden in Amerika die Fabriken modernisiert, wovon der deutsche Maschinenbau profitiert.“
Die starke Stellung der deutschen Unternehmen in den Vereinigten Staaten ist allerdings nicht unangefochten: Mehr als die Hälfte der befragten Firmen erwartet einen zunehmenden Wettbewerb aus China. Das zeigt sich bereits in der aktuellen Importstruktur der USA: China ist 2013 zum wichtigsten ausländischen Maschinenlieferanten aufgestiegen, Deutschland belegt seit 2015 Platz vier, knapp hinter Mexiko. Auch die amerikanischen Maschinenbauer holen nach Ansicht der Befragten im dortigen Wettbewerb auf. Allerdings zählen hierzu nicht nur originär amerikanische Unternehmen, sondern auch Produktionsstätten von ausländischen Firmen in den Vereinigten Staaten. ■
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