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Kommentar Frederick Rindle: Unsere Welt hat sich verändert

Wirtschaftspolitik
Kommentar von Frederick Rindle: Unsere Welt hat sich verändert

Kommentar von Frederick Rindle: Unsere Welt hat sich verändert
Frederick Rindle, Redakteur, mav

Bundeskanzler Olaf Scholz hat es mit dem Begriff der Zeitenwende auf den Punkt gebracht: Unsere Welt hat sich verändert. Dekaden deutscher Außenpolitik haben sich auf den Grundsatz versteift „Wandel durch Handel“ – vorbei. In den vergangen Jahrzehnten konnten wir mit der Friedensdividende und den Rohstofflieferungen aus Russland gut leben und wirtschaften. Nun wird uns schmerzlich vor Augen geführt, dass wir der ganzen Welt auch zeigen müssen, was uns unsere Freiheit eigentlich wert ist.

Der Angriffskrieg Russlands ist aber nur ein Zeichen der Zeitenwende. Das Stottern in den globalen Lieferketten hat uns die Abhängigkeit der deutschen Wirtschaft deutlich gezeigt. Die Zusammenhänge sind natürlich auch komplex: So ist zum Beispiel die Energieknappheit in China eine der Ursachen für die Kurzarbeit in der deutschen Automobilindustrie. Denn seit China kaum noch Magnesium liefert, wird das Aluminium knapp.

Aber lernen wir daraus etwas? Werden Just-in-Time-Produktion und die Abhängigkeit von nur einem Lieferanten wieder zurückgefahren? Oder wird die Fertigung in Deutschland wieder verstärkt hochgefahren? Ich denke nicht, es ist dem Aktienmarkt einfach egal, dass eine vorausschauende Planung nicht nur teurer, sondern auch nachhaltiger sein kann. Wozu auch? Im Zweifel kann die Kurzarbeit nicht nur die Folgen einer wirtschaftlichen Krise abmildern, sondern auch Planungsfehler ausbügeln.

Aber auch zwischenmenschlich hat sich unsere Welt verändert. Wir haben verlernt, uns über Politik zu streiten. Andere Meinungen zum Klimawandel oder zu Migrationsfragen scheinen nicht mehr erlaubt zu sein. Grundsätzlich scheint in der Öffentlichkeit ein ehrlicher Umgang mit dem, was wir tun, im Gegensatz zu dem, was wir tun sollten, nicht mehr gepflegt zu werden. In vielen Bereichen werden etwa Zukunftsszenarien als bereits existierende Realität dargestellt. So wird zum Beispiel die Elektromobilität schon jetzt als die vorherrschende Mobilitätsform dargestellt, dabei machen die Automobilhersteller sicherlich auch in den nächsten Jahren noch den meisten Gewinn mit konventionell angetriebenen Fahrzeugen. Aber über Verbrennungsmotoren möchte niemand mehr sprechen.

Es liegt auch an uns, dass nach der Wende der Kurs noch der richtige ist.

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