Bei der Maschinenfabrik Berthold Hermle AG setzte sich die seit Mitte 2020 spürbare moderate Nachfrageerholung im ersten Quartal 2021 fort: Der Auftragseingang des Werkzeugmaschinen- und Automationsspezialisten erhöhte sich in den ersten drei Monaten konzernweit um 9,5 % auf 77,2 Mio. Euro gegenüber dem Vergleichszeitraum 2020 (Vorjahr 70,5 Mio. Euro). Während die neuen Bestellungen aus dem Ausland mit 48,7 Mio. Euro noch geringfügig unter Vorjahr lagen (49,3 Mio. Euro), stieg der inländische Auftragseingang deutlich um 34,4 % auf 28,5 Mio. Euro, so die Angaben aus dem schwäbischen Gosheim.
Auftragsbestand steigt konzernweit
Am 31. März 2021 lag der Auftragsbestand im Hermle-Konzern bei 57,5 Mio. Euro und damit deutlich über dem Wert per Ende Dezember 2020 von 44,8 Mio. Euro, aber noch erheblich unter dem Niveau des Vorjahresstichtags von 90,3 Mio. Euro. Nachdem sich die Nachfrage zunächst vor allem in Abnehmerbranchen wie Medizin-, Verpackungs- oder Elektronikindustrie belebt hat, kamen zuletzt auch positive Impulse aus jenen Teilen der Automobilindustrie, die nicht von der automobilen Wende betroffen sind, teilt der Maschinenhersteller mit.
Industrie-4.0-Lösungen im Trend
Darüber hinaus verzeichnet Hermle den eigenen Angaben zufolge einen wachsenden Bedarf an Industrie-4.0-Lösungen: Das Unternehmen konzipiert zunehmend komplett automatisierte und vernetzte Fertigungsprozesse, in die neben Hermle-Bearbeitungszentren auch Maschinen mit ergänzenden Funktionalitäten wie Messen oder Reinigen integriert werden.
Der Hermle-Konzernumsatz nahm im ersten Quartal 2021 um 18,7 % auf 64,6 Mio. Euro ab, Gründe sind die schwache Investitionstätigkeit der Automobilindustrie und die Pandemie. 26,0 Mio. Euro der Summe entfielen auf das In- und 38,6 Mio. Euro auf das Ausland. Dementsprechend ging die Kapazitätsauslastung nochmals zurück, sodass sich das Ergebnis deutlich überproportional zum Umsatz verringerte, berichtet Hermle. Zusätzlich beeinträchtigt werde die Ertragslage von teilweise äußerst starken Preiserhöhungen bei Zukaufmaterialien wie Blechen, Gussteilen und Elektronikkomponenten sowie direkten und indirekten Energiekosten, die bisher nicht weitergegeben worden seien.
Finanzlage weiter solide
Die Finanz- und Vermögenslage von Hermle stellte sich per Ende März 2021 weiterhin sehr solide dar, berichtet das Unternehmen. Seit Mai 2020 befindet sich ein großer Teil der Belegschaft in Kurzarbeit. Sofern sich das konjunkturelle Umfeld weiterhin positiv entwickle und es zu keinen gravierenden neuen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie komme, rechne man für 2021 einen gegenüber Vorjahr mindestens stabilen, im günstigen Fall auch wachsenden Konzernumsatz für erreichbar.
Online-Event statt Hausausstellung
Anstelle der traditionellen Hermle-Hausausstellung, die 2021 Corona-bedingt erneut ausfallen muss, präsentiert das Unternehmen seine Innovationen und das Produktprogramm vom 15. bis 18. Juni 2021 erstmals bei einem Online-Event. Der Schwerpunkt der Veranstaltung liegt auf hochleistungsfähigen Automations-Lösungen und Neuheiten wie dem besonders flexiblen Robotersystem RS 1. (os)
Maschinenfabrik Berthold Hermle AG
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