Startseite » News »

J.G. Weisser stellt Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung

Investorsuche
J.G. Weisser stellt Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung

Für den Automobilzulieferer J.G. Weisser Söhne GmbH & Co. KG wird ein Investor gesucht. Das Unternehmen aus St. Georgen im Schwarzwald hat beim Amtsgericht Villingen-Schwenningen einen Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung gestellt. Um den Sanierungsprozess von J.G. Weisser Söhne zu begleiten, übernehmen Markus Fauser und Tobias Wahl von Anchor Rechtsanwälte die Funktion der Generalbevollmächtigten im Unternehmen Das Gericht gab dem Antrag statt und bestellte Rechtsanwalt Marc-Philippe Hornung von der SZA Schilling Zutt & Anschütz Rechtsanwaltsgesellschaft zum vorläufigen Sachwalter.

Geschäftsbetrieb läuft weiter

Markus Fauser und Tobias Wahl haben sich gemeinsam mit ihrem Kollegen David Blum bereits vor Ort einen Überblick über die Situation verschafft. Weiterhin führten sie mit der Geschäftsführung und dem vorläufigen Sachwalter inzwischen eine Mitarbeiterversammlung durch, um alle Beschäftigten über die Situation zu informieren und erste Fragen zum Verfahren zu beantworten. Nach ersten Gesprächen mit den wichtigsten Kunden aus dem Automotive-Bereich konnte das Team von Anchor Rechtsanwälte zusammen mit der Geschäftsführung des Unternehmens eine Fortsetzung des Geschäftsbetriebes in Aussicht stellen. Die Produktion am Standort läuft damit unverändert weiter.

Insolvenz der Muttergesellschaft

J.G. Weisser Söhne GmbH & Co. KG ist ein Anbieter von Komplettlösungen für hochpräzise multifunktionale Drehmaschinen und Automatisierungslösungen. Die Geschichte des Unternehmens geht zurück bis ins Jahr 1830, als Johann Georg Weisser in einer „Schlosser und Zeugschmiede“ Drehbänke und Schraubstöcke herstellte. 1856 wurde dann die Maschinenfabrik J.G. Weisser Söhne in St. Georgen gegründet. Hier begann die fabrikmäßige Herstellung von Maschinen und Werkzeugen. In den folgenden Jahrzehnten entwickelte das Unternehmen höchste Kompetenz in Entwicklung und Bau von Drehmaschinen. Das Unternehmen beliefert weltweit Firmen der Automotive-Branche – vornehmlich OEMs. Im Jahr 2023 betrug der Umsatz rund 59 Mio. EUR. Das Unternehmen beschäftigte zuletzt rund 340 Mitarbeitende. In der Corona-Pandemie war J.G. Weisser Söhne stark von den Lieferkettenproblemen betroffen. Im Zuge einer Restrukturierung wurde das Unternehmen an die US-amerikanische Hardinge-Gruppe verkauft. Da die Hardinge-Gruppe im Sommer selbst in den USA nach Chapter 11 einen Insolvenzantrag stellen musste, war die Finanzierung von J.G. Weisser Söhne nicht mehr dauerhaft gesichert. Kurzfristig angesetzte Verhandlungen wegen einer Sanierung führten in der gewünschten Zeit nicht zu einem Ergebnis. Dies machte dann den Antrag auf ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung unausweichlich.

Investorenprozess in die Wege geleitet

Das Anchor-Team mit den beiden Generalbevollmächtigten Markus Fauser und Tobias Wahl sowie David Blum führt nun den eingeschlagenen Sanierungsprozess weiter. „Ich habe J.G. Weisser Söhne in den vergangenen Tagen als professionell aufgestelltes Unternehmen kennengelernt. Die Produktion läuft auf Hochtouren und wir haben aktuell den höchsten Auftragsbestand seit den vergangenen zwölf Monaten. Wenn Geschäftspartner und das Team des Unternehmens weiter so gut zusammenarbeiten, dann bin ich von einer stabilen Fortführungslösung überzeugt“, erklärt Markus Fauser. Parallel wird von Anchor ein strukturierter und professioneller M&A-Prozess in die Wege geleitet. „Unsere Gesellschafter und die Kunden unterstützen unser Sanierungskonzept. Die Arbeiten im Unternehmen laufen mit vollem Einsatz weiter“, so Viktor Gaspar, Geschäftsführer bei J.G. Weisser Söhne.

Gute Chancen für Sanierung

Die Eigenverwaltung ist ein gerichtliches Sanierungsverfahren zum Erhalt von Unternehmen. Das Unternehmen darf bei einem Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung unter der Aufsicht eines gerichtlich bestellten Sachwalters die Gesellschaft – begleitet von Sanierungsexperten – selbst durch das Verfahren führen. Der vorläufige Sachwalter, Rechtsanwalt Marc-Philippe Hornung von der SZA Schilling Zutt & Anschütz Rechtsanwaltsgesellschaft, sieht gute Chancen für eine erfolgreiche Sanierung: „Ich bin optimistisch bezüglich der Chancen für eine gelungene Restrukturierung und eine stabile Lösung. Gemeinsam mit allen Verfahrensbeteiligten werde ich mich zusammen mit der Geschäftsführung dafür einsetzen und dabei zugleich auf die Belange der Gläubiger achten.“ (bt)

Aktuelle Ausgabe
Titelbild mav Innovation in der spanenden Fertigung 5
Ausgabe
5.2024
LESEN
ABO
Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren

Trends

Aktuelle Entwicklungen in der spanenden Fertigung

Alle Webinare & Webcasts

Webinare aller unserer Industrieseiten

Alle Whitepaper

Whitepaper aller unserer Industrieseiten


Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de