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Werkzeugmaschinen: Hermle legt nach Corona-Jahr wieder deutlich zu

Jahresbilanz 2021
Hermle legt nach Corona-Jahr wieder deutlich zu

Hermle legt nach Corona-Jahr wieder deutlich zu
Hauptsitz der Maschinenfabrik Berthold Hermle AG in Gosheim. Bild: Hermle

Die Maschinenfabrik Berthold Hermle AG konnte ihr Geschäft 2021 gegenüber dem von der Corona-Pandemie beeinträchtigten Vorjahr wieder kräftig ausbauen: Sowohl die neuen Bestellungen als auch Umsatz und Ergebnis des schwäbischen Werkzeugmaschinen- und Automationsspezialisten legten deutlich zu. Hier der Jahresabschluss 2021 in gekürzter Fassung. 

Beim Auftragseingang verbuchte Hermle im abgelaufenen Geschäftsjahr konzernweit ein Plus von 81,1 % auf 439,1 Mio. Euro (Vj. 242,5 Mio.). Dabei erhöhten sich die neuen Bestellungen aus dem Inland um 65,2 % auf 163,8 Mio. Euro (Vj. 99,1 Mio.) und aus dem Ausland um 92 % auf 275,3 Mio. Euro (Vj. 143,4 Mio.). Zu Jahresbeginn hatte sich die Nachfrage pandemiebedingt noch verhalten gezeigt, legte dann allerdings kräftig zu, sodass Hermle im dritten Quartal und im gesamten zweiten Halbjahr neue Höchstwerte beim Bestelleingang erzielte. Ende 2021 verfügte das Unternehmen im Konzern über einen Auftragsbestand von 107,9 Mio. Euro, das entsprach gegenüber dem Wert am Vorjahresstichtag von 44,8 Mio. Euro weit mehr als einer Verdoppelung.

Hermle steigert Konzernumsatz 2021 um 27 % auf 376 Mio. Euro

Der Hermle-Konzernumsatz stieg 2021 um 26,6 % auf 376,0 Mio. Euro (Vj. 296,9 Mio.). Gefragt waren vor allem Industrie 4.0-Lösungen inklusive des neuen Hermle-Robotersystems RS 1. Als einer der führenden Komplettanbieter im Bereich Automation hat Hermle inzwischen ein breites Spektrum von der automatisierten Einzelmaschine bis zur integrierten Automationslösung für die Industrie 4.0-Fertigung im Programm. Der Inlandsumsatz nahm um 24,1 % auf 139,2 Mio. Euro zu (Vj. 112,2 Mio.), im Ausland wuchs das Geschäftsvolumen um 28,2 % auf 236,8 Mio. Euro (Vj. 184,7 Mio.). Daraus ergibt sich eine Exportquote von 63,0 % (Vj. 62,2 %).

Betriebsergebnis legt um 38 % auf 75 Mio. Euro zu

Am 31. Dezember 2021 hatte Hermle konzernweit 1.320 Beschäftigte, das waren 16 Personen mehr als am Vorjahresstichtag. Dank der hohen Kompetenz und Motivation des Hermle-Teams wurden sowohl die im Jahresverlauf stark anziehende Kapazitätsauslastung als auch zunehmende Störungen in der Lieferkette gut bewältigt. Zusätzlich war das Unternehmen in der Lage, in größerem Umfang für 2022 vorzuproduzieren. Vor diesem Hintergrund erhöhte sich das Betriebsergebnis 2021 konzernweit um 37,6 % auf 74,6 Mio. Euro (Vj. 54,2 Mio.). Das Vorsteuerergebnis verbesserte sich von 54,3 Mio. Euro auf 74,4 Mio. Euro, sodass die Bruttoumsatzmarge von 18,3 % auf 19,5 % kletterte. Nach Steuern wies Hermle einen Konzernjahresüberschuss von 54,9 Mio. Euro aus (Vj. 40,1 Mio. Euro).

Durch den Ergebniszuwachs wurde auch die äußerst stabile Finanz- und Vermögenslage des Hermle-Konzerns 2021 weiter gefestigt. Der operative Cashflow stieg auf 66,3 Mio. Euro (Vj. 50,5 Mio.) und die liquiden Mittel auf 109,5 Mio. Euro (Vj. 104,9 Mio.). Die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte beliefen sich auf 7,6 Mio. Euro (Vj. 21,6 Mio.), wobei 2021 – nach verschiedenen im Vorjahr abgeschlossenen Großprojekten – Maßnahmen zur Kapazitätserweiterung in der spanenden Fertigung und der Blechbearbeitung im Mittelpunkt standen. Die Eigenkapitalquote lag trotz einer geschäftsbedingt deutlichen Bilanzverlängerung bei sehr hohen 73,5 % (Vj. 79,1 %).

Dividendenvorschlag bei 9,05 Euro je Vorzugsaktie (Vj. 5,05 Euro)

Auf dieser soliden Basis werden Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung am 6. Juli 2022 vorschlagen, die Dividende auf 9,00 Euro je Stamm- (Vj. 5,00 Euro) und 9,05 Euro je Vorzugsaktie (Vj. 5,05 Euro) zu steigern. Die Ausschüttung setzt sich aus einer unveränderten Basisdividende von 0,80 Euro bzw. 0,85 Euro sowie einem von 4,20 Euro auf 8,20 Euro erhöhten Bonus zusammen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen eine an der Dividendenhöhe orientierte Prämie erhalten, um ihre große Einsatzbereitschaft zu honorieren.

2022 Umsatzplus von mindestens 10 % erwartet

In das Geschäftsjahr 2022 ist Hermle mit einem hohen Auftragsbestand und einem anhaltend starken Bestelleingang gestartet. Durch den Ukraine-Krieg haben sich die Risiken für die weitere Entwicklung jedoch erheblich, wenn auch nicht quantifizierbar erhöht. Dies betrifft nicht nur den allgemeinen künftigen Nachfrageverlauf, sondern vor allem mögliche Lieferausfälle. Das eigene Russland-Geschäft ist für das Unternehmen dagegen von untergeordneter Bedeutung. Aus heutiger Sicht rechnet Hermle im Gesamtjahr mit einem Anstieg des Konzernumsatzes um mindestens 10 %, sofern auf der Zulieferseite keine unaufholbaren Störungen auftreten. Das Betriebsergebnis dürfte sich hierzu wegen der zu erwartenden weiteren Material- und Energiepreissteigerungen unterproportional entwickeln. Hinzu kommen konkrete Risiken für Forderungsausfälle bei russischen Kunden und aus dem Verlust der Unternehmenswerte in Russland von insgesamt rund 5 Mio. Euro.

Ausbau der beiden Produktionsstandorte geplant

Aufgrund der generell wachsenden Effizienzanforderungen in Fertigungsprozessen und des dafür geeigneten umfassenden Produktprogramms im Bereich Automation ist Hermle auch für die weitere Geschäftsentwicklung zuversichtlich. Daher beabsichtigt das Unternehmen, die Kapazitäten an den beiden Produktionsstandorten auszubauen. Begonnen wurde bereits mit dem Aufbau einer neuen Spindelmontage am Firmensitz in Gosheim. Darüber hinaus steht dort in Abhängigkeit von der weiteren konjunkturellen Entwicklung und der Situation in der Bauindustrie die Errichtung eines neuen Schulungs- und Anwendungszentrums an. Davor ist am Standort Zimmern ob Rottweil unter anderem die Erweiterung der Großteilefertigung erforderlich. Insgesamt plant Hermle in den nächsten fünf Jahren Investitionen von rund 60 Mio. Euro in Gosheim und Zimmern.

Der komplette Jahresabschluss kann auf der Hermle-Website abgerufen werden. (kf)



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