Der mittelfränkische Drehmaschinen-Hersteller Weiler hat einen Großauftrag von der Industrie- und Handelskammer Ostwürttemberg erhalten. Für die überbetriebliche Ausbildung am neuen Bildungszentrum in Aalen wurden 18 konventionelle Präzisions-Drehmaschinen des Typs Praktikant VC plus mit Touchscreen geordert. An dem neuen Standort, der am 9. Dezember eingeweiht wird, werden Auszubildende ausschließlich an Drehmaschinen des deutschen Maschinenbauers geschult.
Bernd Schrimpf, der Leiter des Bildungszentrums, freut sich über den Kauf. „Mit dem Neubau schaffen wir ein überbetriebliches Ausbildungszentrum, das hinsichtlich seiner Ausstattung, Einrichtung und Qualität in Deutschland wohl einzigartig ist. Deswegen wollten wir auch bei den Drehmaschinen die modernsten Maschinen am Markt. Wir freuen uns deshalb, dass sich Weiler bei der europaweiten Ausschreibung mit dem Maschinentyp Praktikant VC plus mit Touchscreen durchsetzen konnte.“
Etwa 90 bis 100 Auszubildende aus dem Metallbereich werden in fünf Lernmodulen künftig im konventionellen Drehen ausgebildet. Mit der Praktikant VC plus in der Touchscreen-Version profitieren sie von einem Modell, das speziell für die Ausbildung von Nachwuchskräften konzipiert wurde. Die von Weiler entwickelte Steuerung orientiert sich am Funktionsprinzip von Tablets und Smartphones und verfügt über verschiedene Apps, mit denen sich Daten bequem eingeben lassen.
Mit einer Wischbewegung oder einem raschen Fingerdruck können Bedienfelder nebeneinander gestellt, Anwendungen gewechselt oder Darstellungen vergrößert werden. Zudem lassen sich Bedienhinweise, Zusatzinformationen und Erklärvideos über den Touchscreen abrufen. Somit werden die jungen Auszubildenden beim Erlernen der Steuerung und regelmäßigen Wartungsarbeiten bestmöglich unterstützt.
Mit einer Spitzenweite von 650 mm und einem Umlaufdurchmesser über Bett von 320 mm lässt sich auf der Praktikant VC plus eine Vielzahl von Drehteilen fertigen. Die Drehzahl reicht von 25 bis 5000 U/min und ist stufenlos regelbar. Eine automatische Handausrückung, entschärfte Quetschstellen an der Spindelbremse und eine Abdeckung der Leit- und Zugspindel sind Teil der umfangreichen Sicherheitsausstattung.
Zusammen mit den 18 Neuerwerbungen verfügt der Bildungsträger an seinem neuen Standort dann über insgesamt 30 Weiler-Drehmaschinen, denn auch 12 Maschinen, die die IHK innerhalb der letzten zehn Jahre angeschafft hat, werden in das neue Domizil überführt. „Die Drehmaschinen von Weiler, die wir haben, sind in perfektem Zustand, so dass wir sie problemlos weiterverwenden können. Sie sind modern, robust, zuverlässig und von höchster Qualität“, fasst Schrimpf die bisherigen Erfahrungen zusammen.
Neben den dreißig Drehmaschinen des mittelfränkischen Maschinenbauers kommen im neuen IHK-Bildungszentrum auch Modelle des Weiler-Partnerunternehmens Kumzmann zum Einsatz: 18 Fräsmaschinen des Typs WF 410 hat die Industrie- und Handelskammer Ostwürttemberg ebenfalls nach vorheriger europaweiter Ausschreibung erworben. Die Bedienung des Modells mit einer 410 mm langen X-Achse erfolgt mittels mechanischer Handräder und einer 3-Achs-Digitalanzeige, über die vorgewählte Strecken mit Vorschub- oder Eilgeschwindigkeit automatisch abgefahren werden können. Drehzahl und Vorschub lassen sich stufenlos regeln, eine automatische Achsklemmung sorgt für Bedienkomfort.