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70 Jahre Emco: Investition in Ausbildung

Werkzeugmaschinenhersteller feiert 70-jähriges Bestehen
Emco investiert in Ausbildung

Zum 70-jährigen Firmenjubiläum investiert der Werkzeugmaschinenhersteller Emco kräftig in die Ausbildung neuer Fachkräfte: 1 Million Euro haben die Österreicher in eine neue Lehrwerkstätte am Hauptsitz Hallein investiert. Auf insgesamt 700 m2 Fläche sollen die 17 gewerblichen Lehrlinge, die dort in den Berufen Metalltechniker/in, Werkzeugbautechniker/in, Mechatroniker/in oder Zerspanungstechniker/n ausgebildet werden, ideale Rahmenbedingungen für die theoretische und praktische Ausbildung finden.

Die positive gesamtwirtschaftliche Entwicklung im ersten Halbjahr spiegelt sich laut Emco in einem hohen Auftragseingang wider. Vor allem in Europa stimmten die Zahlen auch für die nächsten Monate zuversichtlich. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2016/2017 konnte das sehr exportorientierte mittelständische Familienunternehmen einen Umsatz in der Gruppe von 155 Millionen Euro erzielen. Die Exportquote lag bei 85 Prozent.

„Maschinen immer noch besser, effizienter und intelligenter zu entwickeln und zu bauen, damit sie den Produktionsanforderungen der Kunden möglichst zu 100 Prozent entsprechen“– mit dieser Idee entwickelt und fertigt Emco seit der Gründung intelligente Anlagen für die zerspanende Fertigung. Die Produktpalette reicht von konventionellen Dreh- und Fräsmaschinen über CNC-Dreh- und vertikale Bearbeitungszentren sowie komplexen Automationsanlagen bis hin zu Hochgeschwindigkeits-Fräs-Bohr-Bearbeitungszentren. „Mit unseren schlüsselfertigen Lösungen ermöglichen wir unseren Kunden komplexe Prozesse kostengünstig, rasch und effizient zu automatisieren“, sagt Geschäftsführer Dr.-Ing. Stefan Hansch.

Zum Einsatz kommen die Anlagen im Formenbau, in der Automobilindustrie oder im allgemeinen Maschinenbau, um beispielsweise großvolumige Bauteile wie Hauptwellen eines Windrads, Hydraulikzylinder für Baumaschinen, Schiffsschrauben oder Bohrköpfe für die Erdölförderung herzustellen. Die Unternehmensgruppe beschäftigt weltweit rund 700 Mitarbeiter – unter anderem in Deutschland, Italien, den USA, Russland und Tschechien.

Seinen Hauptsitz hat der Hersteller dort, wo andere gerne Urlaub machen: im österreichischen Hallein, mitten im Salzburger Land. Dort in Salzburg fängt im Jahr 1947 auch alles an. Das Land befindet sich zwei Jahre nach Kriegsende gerade im Wiederaufbau, als der Ingenieur Karl Maier beschließt, einen Handwerksbetrieb zu gründen und Drehmaschinen herzustellen. Im selben Jahr entsteht in der Nähe von Genua das Unternehmen Mecof. Die Abkürzung steht für Officine Costruzioni Meccaniche – übersetzt mechanische Werkstatt. Beide Firmen werden sich Jahre später treffen und erfolgreich zusammenarbeiten. Doch das dauert noch.

Den Grundstein für seinen Erfolg – damals noch unter der Firmierung Maier & Co. – legt Karl Maier Mitte der 1950er Jahre mit den Kleinstdrehmaschinen der Baureihe Unimat. Er entscheidet sich, das Portfolio um Härteprüfmaschinen zu erweitern – und ist damit sehr erfolgreich.

Nach dem Tod von Karl Maier übernimmt Ende der 1970er Jahre sein Sohn Ernst Alexander das Unternehmen. Unter seiner Leitung ändert sich nicht nur der Name der Firma in Ernst Maier Company – oder kurz Emco –, sie avanciert auch zu einem Technologieführer sowohl in der Härteprüfung als auch in der Zerspanungstechnik. Bis Anfang der 1990er Jahre wächst das Unternehmen und etabliert sich als Hersteller von CNC-Industrie- und CNC-Ausbildungsmaschinen, Härteprüfgeräten, Holzbearbeitungsmaschinen sowie Laserschneidgeräten.

Die Geschäfte laufen gut – bis zum Jahr 1993. Die Werkzeugmaschinenindustrie stürzt in eine ihrer schwersten Krisen und stellt damit auch Emco vor Herausforderungen. Die A-Tec Industries AG, eine internationale Industrieholding mit Sitz in Wien, übernimmt den Hersteller. Um erfolgreich aus der Krise zu kommen, konzentriert sich der Maschinenbauer auf seine Kernkompetenz: CNC-Industrie- und Ausbildungsmaschinen sowie konventionelle Werkzeugmaschinen.

Wissen, was der Kunde braucht – das hat schon den Firmengründer an die Spitze geführt. In einer Zeit, als Ergonomie in der Branche kaum ein Thema ist, setzt sich Emco mit einem erfahrenen Designer zusammen. Ziel dieser Kooperation ist nicht nur ein attraktives Äußeres der Anlagen, sondern ihre konsequent bedienerfreundliche Gestaltung. Das Ergebnis: Durch kompakte Bauweise und modularen Aufbau bleiben die Maschinen bei aller Komplexität ein einfaches und übersichtliches Werkzeug des Bedieners. Das findet auch das Industrieforum Design Hannover: 1994 zeichnet es die beiden Drehmaschinen Emcoturn 465 und PC Mill 50 für Funktionalität, Benutzerfreundlichkeit und besonders innovative Gestaltungselemente aus.

Auch das Thema Flexibilität wird in Bezug auf Produktivität immer wichtiger – vor allem in Zeiten von Just-in-time und kleiner werdenden Losgrößen. Anfang der 1990er Jahre bekommt Emco für das Doppeldrehzentrum Emcoturn 425 sogar den Deutschen Bundespreis für hervorragende innovatorische Leistungen.

Als besonders fruchtbar zeigt sich das Prinzip der Vereinfachung auch in der technischen Ausbildung: Seit 1982 entwickelt Emco eigenständige Maschinen für diesen Geschäftsbereich. Das Unternehmen bietet PC-gesteuerte Ausbildungsmaschinen, die in Aufbau und Funktion ihren industriellen Vorbildern entsprechen, sich aber durch eine besonders übersichtliche Konzeption und leichte Bedienung gerade für den Nachwuchs empfehlen.

Das Engagement geht aber weit über den Maschinensektor hinaus. In enger Zusammenarbeit mit technischen Schulen, Universitäten und der Industrie bildet der Hersteller weltweit Facharbeiter aus. Seit Jahren beraten Ausbildungsfachleute Institutionen und Betriebe in Europa, Nord- und Südamerika, Südostasien sowie im Mittleren und Nahen Osten. Der Einsatz und die Innovationen von EMCO in der technischen Aus- und Weiterbildung werden sogar mit der Worlddidac-Qualitätsurkunde bestätigt. Die Worlddidac Association ist eine Vertretung von Handelspartnern des Bildungsbereichs aus über 50 Ländern. Sie vergibt das exklusive Qualitätssiegel an Unternehmen der internationalen Bildungsbranche.

Um die Jahrtausendwende beschäftigt Emco weltweit mehr als 500 Mitarbeiter. Der Umsatz des Unternehmens wächst kontinuierlich. 20 Prozent davon erzielt der Maschinenbauer in Österreich, 80 Prozent insbesondere in den EU-Ländern und den USA, aber auch – speziell im Ausbildungsgeschäft – in Südostasien und Südamerika.

Mit dem Ziel, als Komplettanbieter für die zerspanende Fertigung durchzustarten, übernimmt der Werkzeugmaschinenhersteller im Jahr 2005 die Firma Mecof. Die mechanische Werkstatt aus der Nähe von Genua gehört inzwischen zu den Marktführern von Groß-CNC-Bearbeitungszentren. Im selben Jahr wird auch die Firma Famup (Fabbrica Macchine Utensili Pordenone) Teil der Gruppe. Dort werden heute die Emco-Fräszentren entwickelt und gebaut.

Die Unternehmensgruppe ist erfolgreich – nicht jedoch der Mutterkonzern A-Tec: 2010 geht dieser in die Insolvenz, und damit bangen die mittlerweile 630 Emco-Mitarbeiter mehr als ein Jahr um ihre Zukunft. Die „österreichische Lösung“ mit einer langfristigen Perspektive kommt schließlich vom Salzburger Baumaschinenhändler Günter Kuhn und seiner Kuhn Holding, die die Emco Gruppe Ende 2011 übernimmt.

Heute zählt die Emco Group zu den führenden Werkzeugmaschinenherstellern Europas mit Produktionsstandorten in Österreich, Italien, Russland und Deutschland. Zu diesem Unternehmensverbund gehören neben Emco, Emco Mecof, Emco RUS und Emco Italy seit 2005 auch die italienische Emco Famup. Der italienische Hersteller von CNC-Bearbeitungszentren erweitert schon beim Einstieg das Portfolio der Gruppe um eine komplette Linie von Produktionsmaschinen für die Bearbeitungsindustrie. Aus der Zusammenarbeit entstehen unter anderem die Maxxmill 400 und 500. Diese sind für die 5-Achsen-Bearbeitung von Werkstücken mit einer Kantenlänge bis zu 500 x 500 x 475 Millimetern konzipiert.

Dazu kommt Emco Magdeburg, Spezialist für vertikale Drehmaschinen und Fräszentren. Was alle vereint, erklärt Hansch: „Wir erarbeiten unsere intelligenten Produktionslösungen gemeinsam nach dem Prinzip ‚Made in the Heart of Europe‘.“ Sowohl die Entwicklung als auch die Herstellung finden komplett in Europa statt, wobei alle Emco-Produktionsunternehmen angehalten sind, den höchsten Standard hinsichtlich Qualität, Produktion und Wirtschaftlichkeit zu realisieren.

„Wir konzentrieren uns bereits bei der Konstruktion auf die grundlegenden Bedürfnisse unserer Kunden“, so Hansch. „Unsere Systeme sind aufgrund von zwei Faktoren interessant für den Markt: die Ausarbeitung maßgeschneiderter Lösungen in enger Zusammenarbeit mit den Kunden und das Bestreben, hochwertige europäische Technologie zu einem wettbewerbsfähigen Preis zu liefern.“

Auf diese Weise stellt die Unternehmensgruppe rund 1200 Maschinen im Jahr her. Alle Entwicklungen der Einzelunternehmen erfolgen in enger Kooperation mit dem Hauptsitz in Hallein. Damit profitiert die Gruppe über ein umfangreiches Wissen. Auf diese Weise entstehen zukunftsweisende Lösungen, mit denen Anwender noch effizienter arbeiten können. Aus der Zusammenführung der Drehkompetenz von Emco und dem Fräs-Know-how von Emco Mecof, die beide in diesem Jahr ihr 70-Jahr-Jubiläum feiern, entstand das Hochleistungs-Dreh-Fräszentrum Hyperturn 200 Powermill. Diese leistungsstarke Anlage ermöglicht es Betrieben, Werkstücke mit Durchmessern bis zu 1000 Millimetern und Längen bis zu 6000 Millimetern sehr präzise komplett zu bearbeiten.

Emco GmbH
www.emco-world.com

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