Trotz sinkender Nachfrage hat der schwäbische Werkzeugmaschinenbauer Herme seinen Konzernumsatz in den ersten neun Monaten 2019 im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum um 5,6 % auf 334,3 Millionen Euro gesteigert. Im Inland wuchs das Geschäftsvolumen um 13,9 % auf 150,4 Millionen Euro, im Ausland lag es mit 183,9 Millionen Euro geringfügig unter dem Vergleichswert Vorjahreswert von 184,6 Millionen Euro.
12 % weniger Orders in den ersten drei Monaten
Der Auftragseingang nahm in den ersten drei Quartalen 2019 aufgrund der Konjunkturabschwächung spürbar um 12,2 % auf 324,5 Millionen Euro ab Im Ausland verringerten sich die neuen Bestellungen nur moderat um 2,4 % auf 200,0 Millionen Euro. Dagegen wurde im Inland ein starker Rückgang um 24,5 % auf 124,5 Millionen Euro verzeichnet, der vor allem auf die unsichere Situation in der Automobil- und deren Zulieferindustrie zurückzuführen sei.
Das Betriebsergebnis entwickelte sich von Januar bis September des laufenden Jahres durch die noch hohe Auslastung leicht überproportional zum Umsatz. Die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte beliefen sich in den ersten neun Monaten 2019 auf 7,6 Millionen Euro (Vorjahr 7,8 Millionen Euro). Sie betrafen hauptsächlich eigene Werkzeugmaschinen für die spanende Fertigung sowie das Qualitätsmanagement. Außerdem wurde damit begonnen, das Betriebsgebäude der US-amerikanischen Hermle-Tochtergesellschaft zu erweitern.
2020 erste Auswirkungen der Nachfrageschwäche erwartet
Im Laufe des dritten und zu Beginn des vierten Quartals hat sich der Nachfragerückgang laut Hermle nochmals deutlich verstärkt. Dabei sei es auch zu ersten Auftragsstornierungen gekommen. Da sich der Trend bis zum Jahresende weiter fortsetzen dürfte, gehen die Gosheimer beim Bestelleingang im Gesamtjahr 2019 unverändert von einem Minus um etwa 20 % aus. Dies werde sich in der Umsatz- und Ertragsentwicklung 2020 niederschlagen. Im laufenden Jahr rechnet Hermle aber weiterhin mit einem stabilen bis leicht positiven Geschäftsvolumen und einem Betriebsergebnis etwa auf Vorjahreshöhe.
Auf die nachlassende konjunkturelle Dynamik und entsprechende künftige Umsatzrückgänge sieht sich Hermle durch das bereits mehrfach, zum Beispiel in den Jahren 2002/2003 sowie 2008/2009 erprobte Konzept des atmenden Unternehmens grundsätzlich sehr gut vorbereitet. Dank der bis Ende des dritten Quartals noch starken Auslastung verbunden mit einem hohen Kontingent an geleisteten Überstunden könne man die Produktionskapazitäten bei unveränderter Belegschaft sehr flexibel anpassen.
Ab dem vierten Quartal 2019 sind als Reaktion auf die veränderte Nachfrage produktionsfreie Tage geplant. Hierzu wird damit begonnen, die in den Vorjahren angesparten Gleitzeitkonten der Belegschaft sukzessive abzubauen. Auch hat Hermle wegen der bevorstehenden Abkühlung bereits ab dem zweiten Quartal 2019 damit begonnen, frei werdende Stellen wo möglich nicht mehr neu zu besetzen.
Maschinenfabrik Berthold Hermle AG
Industriestraße 8-12
78559 Gosheim
Telefon: +49 (0) 7426/95-0
7426/95-1309
E-Mail: info@hermle.de
Internet: www.hermle.de