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VDMA: Positiver Ausblick für Präzisionswerkzeuggesteller

VDMA: Positiver Ausblick für Präzisionswerkzeughersteller
AMB wird Treffpunkt für Werkzeug-Handelspartner

AMB wird Treffpunkt für Werkzeug-Handelspartner
Auf der AMB 2022 trifft sich wieder die metallbearbeitende Industrie. Auch in diesem Jahr werden wieder viele Geschäftspartner aus dem europäischen Ausland dabei sein. Bildnachweis: Landesmesse Stuttgart GmbH
Die europäischen Hersteller von Präzisionswerkzeugen haben sich 2021 vom Corona-bedingten Rückgang erholt und sind insgesamt gut ins Jahr 2022 gestartet. Ein guter Grund für viele Geschäftspartner aus dem europäischen Ausland, sich auf der AMB in Stuttgart die Handelspartner der über 100 ausstellenden Unternehmen aus den VDMA-Fachverbänden Präzisionswerkzeuge sowie Mess- und Prüftechnik einmal näher anzuschauen.

Störungen in der Lieferkette, Teilemangel und stockende Produktionen der Kunden – das sind die Herausforderungen mit denen sich viele Unternehmen derzeit konfrontiert sehen. Hinzu kommen steigende Material- und Personalknappheit sowie gravierende Kostensteigerungen für Rohstoffe aber auch für Transport und Energie. Dennoch stieg der Umsatz mit Zerspanungswerkzeugen und Spannzeugen im Jahr 2021 zweistellig. Das lag vor allem am Auslandsgeschäft, das für viele Hersteller ein treibender Faktor war. Deutlich schwächer wuchs hingegen der Absatz im Inland.

Insgesamt betrachtet erholte sich im Jahr 2021 die wirtschaftliche Situation der Werkzeugindustrie in den fünf wichtigsten europäischen Ländern, die auch durch die ECTA (European Cutting Tools Association) repräsentiert sind – allerdings mit unterschiedlicher Dynamik. Die eingangs beschriebenen Probleme und die erneute Wellen der Pandemie ließen die Erholung etwas langsamer voranschreiten als erhofft und dämpfen auch den weiteren Optimismus.

Die europäische Werkzeugindustrie steigerte die grenzüberschreitenden Lieferungen von Zerspanungswerkzeugen um rund ein Fünftel. Am bedeutendsten blieb dabei der Handel untereinander. Er wuchs leicht überdurchschnittlich um 21 %. Damit fanden 60 % aller europäischen Werkzeuge ihren Abnehmer innerhalb der EU-27 Länder.

Wichtiger Handelspartner Italien

In Deutschland blieb die für die Zerspanung wichtige Produktion der Automobilindustrie hinter den Erwartungen zurück, während z. B. im Maschinenbau der Bedarf an Werkzeugen stieg. Ähnlich das Bild in Italien: Durch attraktive Sonderabschreibungen läuft das Werkzeuggeschäft mit den Industrieausrüstern wie den Werkzeugmaschinen, aber auch dort stockte die Autoproduktion.

Der Zuschnitt und die Menge der aus Italien importierten Präzisionswerkzeuge stieg im Vergleich zum Vorjahr leicht an. Insgesamt legten sie um 12 % zu: So importierte Deutschland Werkzeuge für den Formenbau in Höhe von etwa 53 Millionen Euro. Der Anteil der Werkzeuge aus dem Schmiedebereich stieg von 44 Millionen Euro im Jahr 2020 auf etwa 50 Millionen Euro ein Jahr später, gefolgt von Werkzeugen für Spritzgießformen etc mit einem Wachstum von 22 Millionen Euro auf etwa 27 Millionen Euro.

Somit sind nach wie vor die drei Spitzenplätze mit Produkten aus dem Werkzeug- und Formenbau belegt. Weitere Produkte sind Gewindebohrer, Fräser sowie Spanntechnik für Werkzeuge und Werkstücke. Im Durchschnitt betrugen die Importe etwa 17 Millionen Euro monatlich – also in etwa die Hälfte des Volumens der Lieferungen nach Italien.

Die Lieferungen deutscher Werkzeuge nach Italien konnten 2021 um 24 % zulegen. Im Schnitt wurden 2021 monatlich Werkzeuge im Wert von knapp 30 Millionen Euro in das Partnerland Italien geliefert. Die nach dem coronabedingten starken Rückgang in der ersten Hälfte 2020 zu beobachtende positive Entwicklung hielt damit auch in 2021 an.

Das mit Abstand wichtigste deutsche Exportgut im Bereich der Präzisionswerkzeuge sind weiterhin hochpräzise Wendescheidplatten. An zweiter Stelle rangieren auch 2021 Werkzeughalter. Die Lieferungen von Fräsern und Bohrern legten in 2021 wieder stark zu.

Gemischtes Bild in Spanien

Spanien konnte zwar insbesondere im ersten Halbjahr eine starke Erholung verbuchen, allerdings bremsten auch hier der Halbleitermangel und zuletzt explodierende Stromkosten die Produktion und damit den Werkzeugbedarf der Kunden. Auch hier enttäuschte vor allem die Automobilindustrie.

Die Lieferungen deutscher Werkzeuge nach Spanien konnten 2021 um 5 % zulegen. Im Schnitt wurden 2021 monatlich Werkzeuge im Wert von 12 Millionen Euro in das Partnerland geliefert. Die Erholung nach dem coronabedingten starken Rückgang in der ersten Hälfte 2020 schritt damit 2021 langsam voran. Die wichtigsten deutschen Exportgüter nach Spanien sind im Bereich der Präzisionswerkzeuge hochpräzise Wendescheidplatten, Spritzgussformen und Werkzeughalter.

Die deutschen Importe aus Spanien verzeichneten in 2021 einen leichten Rückgang. Sie fielen um drei Prozent schwächer aus. Die drei wichtigsten Produktgruppen stammen hierbei aus dem Werkzeug- und Formenbau. Weitere Produkte wie Bohrwerkzeuge, Spanntechnik für Werkzeuge sowie Fräswerkzeuge wurden nur in geringem Umfang geliefert. Im Schnitt betrugen die gesamten Importe mit etwa 4 Millionen Euro monatlich etwa ein Drittel des Volumens der Lieferungen Deutschlands nach Spanien.

Nachbar Frankreich legt zu

Der Handel mit Präzisionswerkzeugen und Spannmitteln mit Frankreich ist vom Umsatz her deutlich breiter aufgestellt als der mit Italien oder Spanien. In der zweitgrößten EU-Volkswirtschaft kommt langsam wieder Belebung in das dort wichtige Geschäft mit der Luftfahrtindustrie und die französische Autoindustrie produzierte stabil auf Vorjahresniveau.

Die Lieferungen deutscher Werkzeuge nach Frankreich konnten 2021 um 10 % zulegen. Im Schnitt wurden 2021 monatlich Werkzeuge im Wert von 25 Millionen Euro in das Nachbarland geliefert. Die Erholung nach dem coronabedingten starken Rückgang in der ersten Hälfte 2020 schritt damit 2021 gut voran. Die wichtigsten deutschen Exportgüter nach Frankreich sind im Bereich der Präzisionswerkzeuge hochpräzise Wendescheidplatten, Form- und Stanzwerkzeuge sowie Fräser und Werkzeughalter.

Die deutschen Importe aus Frankreich verzeichnete durch Sondereffekte in 2021 einen starken Zuwachs. Sie fielen um 40 % höher aus. Insbesondere bei Bohrwerkzeugen und Fräswerkzeugen gab es kräftige Zuwächse von niedrigem Niveau aus. Im Schnitt betrugen die gesamten Importe mit etwa 5,5 Millionen Euro monatlich – etwa ein Fünftel des Volumens der Lieferungen Deutschlands nach Frankreich.

Praktisch alle ECTA-Länder starten gut ins laufende Jahr

Die Schweiz entwickelte sich innerhalb des ECTA-Verbundes im vergangenen Jahr am stärksten; hier ist in fast allen Kundenbranchen ein gesteigerter Werkzeugbedarf zu beobachten. Auf der britischen Insel dämpften Logistikprobleme die Erholung der produzierenden Industrie. Auch hier blieb die wichtige Pkw-Produktion nochmal deutlich hinter dem Vorjahr zurück.

Durch die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs und die Einschränkungen der Corona-Pandemie wird die weitere Erholung laut VDMA auf absehbare Zeit nicht so schnell vonstattengehen wie erhofft. Dennoch sehen die Marktexperten alles in allem optimistische Aussichten für Europa und ein gutes Marktumfeld für die AMB 2022. Und: Praktisch alle ECTA-Länder verzeichneten einen positiven Start in das Jahr 2022.

AMB 2022
www.messe-stuttgart.de/amb

VDMA Fachverband Präzisionswerkzeuge
www.vdma.org/praezisionswerkzeuge


VDMA-Technologieforum auf der AMB

Das VDMA Technologieforum ist auch in diesem Jahr wieder der „Place to be“ für Fertigungsprofis. An vier von fünf Messetagen, vom 13. bis 16.09.2022, zeigen VDMA-Mitgliedsunternehmen und Entwicklungspartner in Halle 1 am Stand B50 in impulsgebenden Vorträgen innovative Lösungen aus den Bereichen Zerspanung, Spanntechnik, Mess- und Prüftechnik, Digitalisierung und Forschung. Darüber hinaus bietet das Forum erstmalig jungen Start-ups die Möglichkeit, ihr Potenzial für die Metallbearbeitungsindustrie in Pitches und Kooperationsvorträgen unter Beweis zu stellen.

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