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Optimierte Kurbelwellenbearbeitung

Weingärtner und Walter optimieren die Kurbelwellenbearbeitung mit Engineering-Kompetenz
Optimierte Kurbelwellenbearbeitung

Gerade wenn es um anspruchsvolle Zerspanungsanwendungen im Bereich der Großteilebearbeitung geht, ist Weingärtner ein gefragter Partner. Neben hochstabilen Bearbeitungszentren punktet man mit Verfahrenstechnik, CAM-Software sowie optimal ausgelegter Werkzeugtechnologie. Bei einem herausfordernden Kurbelwellenprojekt konnte man gemeinsam mit dem Werkzeugexperten Walter die geforderten Toleranzen und Oberflächengüten realisieren. Walter Austria überzeugte dabei einmal mehr durch seine hohe Engineering-Kompetenz.

Autor: Ing. Robert Fraunberger, x-technik

Der 1966 gegründete oberösterreichische Sondermaschinenhersteller Weingärtner Maschinenbau GmbH ist in der weltweiten zerspanenden Industrie seit Jahrzehnten als verlässlicher und starker Partner bekannt. Ausgehend von der Lohnfertigung entwickelte man sich rasch zu einem Spezialisten für Wirbelmaschinen zur Schneckenfertigung für die Kunststoffindustrie. Seit rund 20 Jahren bieten die Kirchhamer zudem hochproduktive horizontale Dreh-Fräszentren zur Komplettbearbeitung großer rotatorischer Bauteile für Kunden aus den Bereichen Energie, Kunststoff, Luftfahrt und Schwerzerspanung an. „Speziell dort, wo maßgeschneiderte Lösungen mit hoher Flexibilität und Genauigkeit gefordert sind, sind unsere mpmc-Komplettbearbeitungszentren sehr gefragt“, weiß DI Robert Moser, Sales Director Asia bei Weingärtner.

Kundenspezifische Komplettlösungen

Weingärtner verkauft bewusst keine Standardmaschinen, sondern bietet seinen Kunden Komplettlösungen bestehend aus kompetenter Beratung, maßgeschneiderten Bearbeitungszentren, Softwarepaketen und Anwendungstechniken sowie individuellen Schulungen und weltweitem Support. „Unsere Kunden erwarten immer die bestmögliche Lösung für ihre Bearbeitungsaufgaben“, so Moser weiter.

Fertigung mittelgroßer Kurbelwellen

Asien war für Weingärtner immer schon ein guter Markt, da dort die Großteilebearbeitung stark verbreitet ist. „Unter anderem werden in China die größten Kurbelwellen für Schiffsdieselmotoren hergestellt. Dieser Markt ist aktuell eher gesättigt. Momentan geht die Entwicklung in Richtung mittelgroßer Wellen“, berichtet der Asien-Experte weiter. So haben die Oberösterreicher vor rund zwei Jahren den Auftrag für ein neues Kurbelwellenprojekt erhalten. „Bei dem Kunden handelt es sich um einen der größten privaten Kurbelwellenhersteller Chinas – für uns damals ein Neukunde“, so Moser weiter.

Dass man den Auftrag erhielt, begründet der Vertriebsexperte mit dem technologischen Vorsprung der Kirchhamer. „Auch chinesische Fertigungsbetriebe wollen sich mehr und mehr zu Technologieführern entwickeln. Gerade in diesem Projekt waren die Qualitätskriterien sehr ausgeprägt. Da konnten wir mit unserem Gesamtpaket, bestehend aus mpmc 850 Komplettbearbeitungszentrum, Verfahrenstechnik, CAM-Software sowie optimal ausgelegter Werkzeugtechnologie, absolut überzeugen.“

Richtiger Werkzeugpartner entscheidend

Konkret geht es um die Bearbeitung von zehn unterschiedlichen Kurbelwellen im Bereich 3500 bis 5500 mm Länge. Zur Abnahme der Maschine waren seitens des Kunden zwei fertig bearbeitete Bauteile aus dem Vergütungsstahl 42CrMo4 gefordert.

„Die beiden Kurbelwellen mussten verkaufbare Produkte sein. Bei einem Preis von bis zu 60 000 Euro pro Stück ist das mehr als verständlich“, bringt sich Ing. Michael Wimmer, zuständig für Software- und Verfahrensentwicklung bei Weingärtner, ein. „Zudem waren wir gefordert, Zeitstudien aller Varianten mit optimaler Fertigungsstrategie inklusive der Werkzeuge und Spannmittel samt Simulation zu erarbeiten.“

Vor allem für die Entwicklung einer optimalen Fertigungsstrategie sei der richtige Werkzeugpartner mit entsprechender Expertise ein wesentlicher Faktor: „Gleich zum Projektstart kontaktierten wir daher die für uns wesentlichen Werkzeughersteller“, erinnert sich Wimmer. Walter Austria war einer davon, der mit seiner Engineering-Kompetenz bereits bei früheren Projekten punkten konnte. „Die Schwierigkeit bei dieser Anwendung lag vor allem in der Auskragungslänge der Werkzeuge von bis zu 330 mm. In Kombination mit den geforderten Toleranzen am Bauteil – sowohl betreffend Durchmesser als auch Oberflächengüte – wahrhaft keine einfache Aufgabe“, beschreibt Wolfgang Puchinger, zuständiger Vertriebstechniker bei Walter Austria, der das Projekt begleitete, die hohen Anforderungen.

Engineering-Kompetenz entscheidend

Für derart anspruchsvolle Aufgaben hat der Zerspanungsspezialist Walter sowohl in Wien als auch im Headquarter in Tübingen eigene Engineering-Abteilungen, die sich ausschließlich um die Ausarbeitung der optimalen Werkzeuglösungen kümmern können. Neben diesen Kapazitäten bringt Walter in der Kurbelwellenbearbeitung sehr viel Expertise mit. „Diese hohe Kompetenz war bereits in den ersten Gesprächen zu spüren. Das Know-how von Walter im Bereich der Kurbelwellenbearbeitung hat uns sehr weitergeholfen und die hohe Qualität in der Werkzeugauslegung war mehr als vorbildlich“, begründet Wimmer die Entscheidung, Walter als Werkzeugpartner mit ins Boot zu holen.

In Summe hat Walter Austria neun unterschiedliche, auf die jeweilige Bearbeitung optimierte Sonderwerkzeuge entwickelt: „Um die uns gestellten Aufgaben auch mit der geforderten Qualität lösen zu können, haben wir bei allen Werkzeugen mit großem Längen-Durchmesser-Verhältnis zudem schwingungsgedämpfte Sonderaufnahmen eingesetzt. Auch diese wurden genau auf die Gegebenheiten der Kurbelwellen abgestimmt“, bringt sich Philipp Lampel, zuständig fürs Engineering bei Walter Austria, ein und ergänzt: „Bei der Werkzeugkonstruktion selbst lag die große Herausforderung in der Abbildung der schwierigen Konturen der Hublagerrille.“ Die Sonderwerkzeuge für die Dreh-Fräsoperationen beinhalten Wendeschneidplatten, welche tangential sowie lateral angeordnet sind – mit Standardwerkzeugen komme es zumeist zu Wellungen an der Oberfläche. Daher wurde ein Sonderwerkzeug mit axial verstellbaren Wendeschneidplatten zum Schlichten des Hublagers gefertigt. Hinzu kam noch ein gelötetes Sonderwerkzeug, um die schwierige Kontur sowie deren hohe Anforderung abbilden zu können.

Aufgrund des großen Produktportfolios an Wendeschneidplatten, das Walter anbietet, konnte man die Anforderungen schlussendlich alle zufriedenstellend lösen.

Digitale Ausarbeitung

Laut den Engineering-Experten von Walter ist dieses Projekt auch ein Vorzeigebeispiel, was heutzutage durch Digitalisierung und Vernetzung möglich ist. „Der Ausarbeitungs- und anschließende Optimierungsprozess dauerte rund 13 Wochen. In dieser Zeit konnten wir durch eine ausgezeichnete Zusammenarbeit alle Kundenanforderungen zur vollsten Zufriedenheit erfüllen“, so Michael Wimmer abschließend. Die beiden gefertigten Kurbelwellen sind übrigens bereits im Einsatz,die komplette Anlage wurde dem Kunden schon übergeben.

Walter AG
www.walter-tools.com

Weingärtner Maschinenbau
www.weingartner.com
AMB Halle 6 Stand B54


mpmc-Bearbeitungszentren

Für die Fertigung von komplexen und hochpräzisen Teilen bietet Weingärtner hochgenaue und flexible mpmc-Dreh-Fräszentren an. Diese kundenspezifisch gebauten Maschinen bearbeiten weltweit Werkstücke wie Generatorwellen, Spritzgusszylinder, Kurbelwellen, Landebeine, Gas- und Dampfturbinenwellen, Großkompressorwellen, Druckereiwalzen, Stahlwerkswalzen und viele andere große Dreh-Frästeile in einer Aufspannung.

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