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Martin Zeiher, Geschäftsführer Zorn Maschinenbau GmbH im Interview

Martin Zeiher, Geschäftsführer Zorn Maschinenbau GmbH
„Für Mikroteile braucht man keine schweren Maschinen“

Mit der „Microone“ hat Zorn Maschinenbau ein extrem kompaktes und kleines Präzisionsbearbeitungszentrum zum Fräsen, Bohren und Schleifen von Miniaturteilen entwickelt. Warum das noch lange nicht alles ist und wo die Stärken des Unternehmens sonst noch liegen, erläutert Zorn-Geschäftsführer Martin Zeiher im Interview mit der mav.

Das Interview führte: Holger Röhr

mav: Wie ist die wirtschaftliche Situation aktuell?

Zeiher: Die wirtschaftliche Situation ist nach wie vor gut. Sie war während Corona bereits besser als befürchtet. Die Zorn Maschinenbau GmbH blickt auch weiterhin mit positiven Erwartungen in die Zukunft.

Wie steht es um die Lieferketten? Kommt es durch Lieferengpässe bei Zulieferteilen zu Verzögerungen?

Zeiher: Wie überall in der Industrie gibt es natürlich auch bei der Zorn Maschinenbau GmbH verschiedene Probleme in der Beschaffung von Komponenten. Insbesondere Steuerungs- und Elektronikkomponenten sind Mangelware und aktuell schwierig zu beschaffen. Es ist deutlich spürbar, wie schnell die Wirtschaft heutzutage ins Wanken gerät, wenn eine Lieferkette nicht funktioniert und instabil ist. Die nicht vorhandenen oder sehr geringen Lagerbestände, kurzfristige Planungen und die Verlagerung von wertvollem Wissen und von Technologie ins Ausland bekommen wir aktuell deutlich zu spüren.

Wie sieht es bei Zorn Maschinenbau mit der Fertigungstiefe aus? Ergreifen Sie Maßnahmen, um die eigene Fertigung resilienter zu machen?

Zeiher: Als Sondermaschinenbauer waren und sind wir auf eine hohe Fertigungstiefe angewiesen. Für schnelle Reaktionszeiten und ein Höchstmaß an Qualität ist eine gute Fertigungstiefe unerlässlich.

Welche Neuheiten werden aktuell präsentiert? Wo liegt hier der Fokus?

Zeiher: Bei Zorn Maschinenbau sind es viele neue kleine Elemente in unseren Produkten, welche immer wieder für kleinere, aber wertvolle Verbesserungen und somit für Optimierungen sorgen. Unser Fokus liegt ganz klar darauf, unsere Kunden vollumfänglich zu bedienen und einen Fertigungsprozess komplett zu begleiten. Die jahrzehntelange Erfahrung in der Handhabung von Klein- und Kleinstteilen hilft uns auch in der Zerspanung immer wieder, Bauteile sicher zu greifen und zu bearbeiten.

Stellen Sie auf der AMB aus? Und wenn ja, was werden Sie dort zeigen?

Zeiher: Wir werden auf der AMB mit 3 Maschinen vertreten sein. Zum einen mit einem Montageautomaten, der zwischen den vielen Werkzeugmaschinen sicherlich eine Ausnahme darstellt, zum anderen mit 2 kleinen Werkzeugmaschinen, den Zorn Microones. Die beiden Microone-Maschinen werden unterschiedlich ausgestattet sein und zeigen verschiedene Ausbauvarianten. Nennenswert ist die vollautomatisierte 5-Achs-Maschine mit einer Aufstellfläche von gerade einmal 1,7 m2.

Spielt das Thema Nachhaltigkeit in Ihrem Bereich eine Rolle?

Zeiher: Nachhaltigkeit war für uns schon bedeutend, als sie noch kein Hauptthema war, und Nachhaltigkeit bleibt eines unserer wichtigsten Themen. Genau dieses Thema war der Antrieb dafür, die Zorn Microone zu entwickeln: Eine Maschine zu bauen, welche an die Anforderungen eines kleinen Bauteils angepasst ist. Mikro-Bauteile benötigen keine tonnenschwere Werkzeugmaschine, sondern eine kompakte, sparsame und präzise Maschine mit einem gut zugänglichen Arbeitsraum. Das spart Energie, Platz und Chemie.

Welche Rolle spielt die Digitalisierung bei aktuellen Entwicklungen?

Zeiher: Sowohl in der Montage als auch in der Zerspanung spielt die Digitalisierung eine immer wichtigere Rolle. Die Anbindung einer modernen Maschine an ein übergeordnetes System ist sehr wichtig und eröffnet viele neue Möglichkeiten. Zentrale Themen dabei sind: Produkt- und Prozessdaten erfassen und auswerten, Verschleiß frühzeitig erkennen und Stillstandzeiten minimieren.

Wie sieht es mit der Montageautomation aus, was können Sie den Kunden in diesem Bereich anbieten?

Zeiher: Seit 35 Jahren ist Zorn Maschinenbau als Spezialist in der Kleinteilemontage bekannt. Automation ist unser Tagesgeschäft, inklusiv aller Technologien, die dafür notwendig sind.

In der Mikromontage geht es häufig darum, kleinste Teile zu greifen und weiterzuverarbeiten. In den meisten Fällen sind dabei Kameras als Unterstützung notwendig, sei es auch nur, um bestimmte Kleinigkeiten zu erkennen, die mit bloßem Auge nicht mehr sichtbar sind. Höchste Präzision in allen eingesetzten Komponenten, qualitativ hochwertige Einzelteile und ein Höchstmaß an Sauberkeit in der Montage sind die Grundvoraussetzung für stabile Prozesse.

Inwiefern profitiert der Kunde davon, dass er Mikrozerspanung, Mikroautomation und Mikromontage aus einer Hand bekommt?

Zeiher: Es ist längst üblich, Werkzeugmaschinen zu automatisieren. Typischerweise hat ein Kunde hierfür jedoch oftmals zwei oder mehr Ansprechpartner. Wir bieten das Gesamtpaket aus einer Hand an, unsere Kunden haben an ihrer Maschine einen Ansprechpartner für alle Belange.

Welche besonderen Herausforderungen sehen Sie in Zukunft bei der Mikrozerspanung, Mikroautomation und Mikromontage?

Zeiher: Die Miniaturisierung schreitet in beiden Bereichen weiter voran. Somit braucht es immer neue, kleinere Werkzeuge, schnellere Antriebe und mehr optische Unterstützung. In beiden Bereichen bedarf es dafür noch höherer Präzision, Klimatisierung und unterschiedlichster technischer Unterstützung.

Wie sehen Sie die Entwicklung in diesem und im kommenden Jahr? 

Zeiher: Wir blicken bei Zorn Maschinenbau weiterhin optimistisch auf die nächsten Jahre. Die Kundenwünsche und Herausforderungen am Markt bleiben spannend und sorgen für eine gewisse Dynamik.

Zorn Maschinenbau GmbH
www.zorn-maschinenbau.com
AMB Halle 1 Stand E30

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