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Dr.-Ing. M. Sc. Florian Kirchmann, GF Kunzmann im Interview

Dr.-Ing. Florian Kirchmann, Geschäftsführer Technik bei Kunzmann
„Ein Arbeitstier für alle Fälle“

Ein kompakter, leistungsstarker, flexibler und dynamischer Allrounder soll die neu entwickelte Fräsmaschine WF 610 CNC von Kunzmann sein. Gegenüber dem Vorgängermodell legen Beschleunigungen und Drehzahlen deutlich zu, erstmals gibt es in allen Achsen Linear-Rollenführungen. Im Interview verrät Dr.-Ing. Florian Kirchmann, Geschäftsführer Technik bei Kunzmann, weitere Vorzüge. Das Interview führte: F. Stephan Auch, freier Fachjournalist, Nürnberg

mav: Die WF 610 CNC ersetzt bei Kunzmann die Modelle der alten Baureihe WF 600 CNC. Warum gibt es jetzt eine neue Maschine?

Kirchmann: Moderne Frässtrategien benötigen mehr Geschwindigkeit, mehr Dynamik und höhere Drehzahlen. All das bieten wir mit der neuen WF 610 CNC. Im Eilgang bringen die X- und die Y-Achse mit 30 m/min die dreifache Geschwindigkeit des Vorgängers. Und auch die Z-Achse ist mit 15 m/min zweieinhalbmal so schnell wie bei dem alten Modell. Außerdem bieten wir neben dem klassischen Fräskopf eine Motorspindel mit bis zu 12 000 U/min und rund 12 kW Leistung.

Wo ist die Maschine preislich zu verorten?

Kirchmann: Trotz der kräftig verbesserten Performance in Bezug auf Geschwindigkeit und Beschleunigung bleibt die neue WF 610 CNC bei vergleichbarer Ausstattung preisgleich zum Vorgänger WF 600 CNC.

Das Design ist frischer und moderner geworden, aber die wahren Neuheiten verbergen sich im Innern. Was ist Ihnen besonders wichtig?

Kirchmann: In allen Achsen werden die geschliffenen Kugelgewindespindeln direkt von leistungsstarken Motoren angetrieben. Außerdem sind sämtliche Achsen durch Linearrollen geführt. Das ist eine Neuerung, die es beim Vorgängermodell noch nicht gab.

Sie werben für die neue Maschine unter anderem mit Begriffen wie „AFR“, „ATC“ und „CMP“. Was verbirgt sich hinter diesen Abkürzungen?

Kirchmann: Hinter diesen Abkürzungen verbergen sich exklusive Kunzmann-Funktionen, die dem Anwender das tägliche Arbeiten erleichtern. „AFR“ haben wir bereits 2020 vorgestellt. Die Abkürzung bedeutet Active Feed Reduction. Hiermit wird durch eine kontinuierliche Überwachung der Spindel eine Überlastung der Maschine verhindert. Wir sind stolz darauf, dass dies ohne Lernschnitt funktioniert, also bereits vom ersten Teil an. „ATC“ ist der Automatic Tool Change Stop. Diese Funktion kann einfach über einen Softkey auf der Steuerung aktiviert werden. Damit wird die Bearbeitung vor dem nächsten Werkzeugwechsel automatisch unterbrochen. „CMP“ steht für Control Media Point. Alle wichtigen Dokumente und Informationen rund um die Maschine sind hier übersichtlich zentral in der Steuerung abgelegt.

Sie verwenden jetzt Rollenführungen für die Achsen. Warum sind Sie von den Flachführungen weggegangen?

Kirchmann: Speziell für dynamische Bearbeitungen wie das Trochoidalfräsen bieten Führungssysteme mit Rollen die besten Voraussetzungen.

Eine deutlich größere Dynamik, einen Werkzeugwechsler und eine Motorspindel mit bis zu 12 000 U/min: Tun Sie mit der WF 610 CNC vor allem Ihrem Kundenstamm etwas Gutes oder wollen Sie auch gezielt neue Abnehmerkreise ansprechen?

Kirchmann: Unseren Kundenstamm bilden überwiegend Lohnfertiger, die kleine bis mittlere Losgrößen von etwa 100 Stück produzieren, bei denen Werkstücke also häufiger wechseln. Dazu gehören Zerspaner aus dem Werkzeug-, Vorrichtungs- und Prototypenbau. Außerdem haben wir viele Abnehmer aus Ausbildungsbetrieben. Diesen Kunden bleiben wir mit bewährter Qualität und Funktionalität treu. Durch die vielfältigen Optionen der neuen Fräsmaschine können wir darüber hinaus zusätzliche Kunden ansprechen.

Kunzmann zeigt sich in den vergangen zwei Jahren sehr innovationsfreudig. Was ist in Zukunft noch zu erwarten?

Kirchmann: Ein Schwerpunkt sind Funktionserweiterungen unseres „StateViewers“, den wir auch für andere Fabrikate einsetzbar machen werden. Education4.0 ist ein gemeinsam mit unserem Partner Weiler entwickeltes Lernkonzept für die Metallausbildung. Wir wollen die industrielle Ausbildung generell aufwerten und digitalisieren.

In Zeiten brüchiger Lieferketten eine neue Maschine auf den Markt zu bringen, stellt sicherlich eine Herausforderung dar. Wann können Sie die neue WF 610 CNC liefern?

Kirchmann: Wir haben Material und Teile langfristig disponiert, so dass wir aktuell zufrieden mit unseren Lieferanten und lieferfähig sind. Interessenten haben wir die neue Maschine bereits im Vorfeld gezeigt. Die Resonanz ist sehr gut, die ersten Maschinen sind bestellt. Die Produktion läuft, die ersten Kunden bekommen ihre WF 610 CNC im Sommer geliefert. Im September folgt dann die Präsentation auf der AMB.

Kunzmann Maschinenbau GmbH
www.kunzmann-fraesmaschinen.de
AMB Halle 4 Stand D12

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