Die deutsche Präzisionswerkzeuge-Industrie hat ihre Produktion im vergangenen Jahr um 3 Prozent auf rund 9,6 Milliarden Euro gesteigert. Von der 2015 erzielten Rekordproduktion profitierten die Teilbranchen unterschiedlich: Bei den Zerspanwerkzeugen stieg der Umsatz nur leicht um etwa 1 Prozent, während die Spannzeuge und der Werkzeugbau jeweils um rund 5 Prozent zulegten. Laut Lothar Horn, Vorsitzender des Fachverbands Präzisionswerkzeuge im VDMA, wird der Werkzeugbau auch 2016 der Wachstumstreiber sein: „Während die Aussichten im Werkzeugbau für dieses Jahr gut sind, gehen die Hersteller von Zerspanwerkzeugen und Spannzeugen nur von einer geringen Produktionssteigerung für 2016 aus.“
Stärkstes Zugpferd für den Werkzeugbau war im vergangenen Jahr China. Dort wurden zeitgleich mehrere Karosseriestraßen für verschiedene Fahrzeugmodelle aufgebaut. Doch auch andere wichtige Exportmärkte liefen 2015 gut – beispielsweise die USA, Großbritannien und verschiedene europäische Nachbarländer. Das Russlandgeschäft brach im Gegensatz dazu um rund ein Drittel ein.
Als Treiber bei den Spannzeugen erwiesen sich Rationalisierungsprojekte, bei denen die Kunden auf bestehenden Maschinen den Aufwand für den Werkstück-/Werkzeugwechsel durch neue Spanntechnik senken konnten. Auch hier stiegen die Exporte in die wichtigsten Märkten USA, China und Italien ordentlich. Die Lieferungen nach Russland sanken hingegen stark.
Die Produktionen der großen Abnehmer von Zerspanwerkzeugen – der Maschinenbau und die Automobilindustrie – entwickelten sich weltweit wenig dynamisch. Dennoch konnten die deutschen Hersteller von Zerspanwerkzeugen ihre Lieferungen in wichtige Märkte wie USA, China, Italien, Frankreich und die Schweiz steigern. Die Lieferungen nach Russland gingen ebenfalls stark zurück. Der deutsche Markt stagnierte.
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