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Assistenzsystems Tool-Scope: Produktivitätssteigerung aus der Cloud

Assistenzsystem kann ohne jegliche Hardware-Installation genutzt werden
Produktivitätssteigerung aus der Cloud

Tool-Scope Server, Tool-Scope Cockpit und Tool-Scope Connector heißen die neuen Komet-Softwareprodukte, die eine Nutzung des Assistenzsystems Tool-Scope ohne jegliche Hardware-Installation ermöglichen. Sie verbinden Werkzeugmaschinen mit einer Cloud und transferieren alle gewünschten Maschinen-, Prozess- und Betriebsdaten dorthin. Verschiedene Apps sorgen dann für deren einfache und zielgerichtete Auswertung. Tool-Scope Cockpit übernimmt schließlich die übersichtliche Darstellung der Ergebnisse.

Dem Kunden Werkzeuge an die Hand zu geben, die ihm Produktivitätssteigerungen ermöglichen – das ist das erklärte Ziel der Komet Group, einem der führenden Komplettanbieter für Präzisionswerkzeuge. Dass damit nicht nur Bohr-, Fräs- und Drehwerkzeuge gemeint sind, dürfte mittlerweile bekannt sein. Denn seit einigen Jahren bietet Komet auch digitale Produkte an, die vom Tochterunternehmen Komet Brinkhaus entwickelt werden. Im Zentrum dieser sogenannten „Digital Productivity Solutions“ steht das Assistenzsystem Tool-Scope, das zur EMO mit verschiedenen Softwaremodulen zu einer Produktfamilie ausgebaut wird.

Für Komet-Geschäftsführer Dr. Christof Bönsch ist klar, dass die Digitalisierung ein wesentlicher Faktor in zukünftigen Produktionsumgebungen sein wird: „Darum haben wir uns mit Tool-Scope als erstes Unternehmen der Werkzeugbranche für die Digitalisierung positioniert. Erfreulich ist, dass wir in diesem Bereich bereits für viele Kunden zu einem bedeutenden Digitalisierungspartner werden konnten.“ Diese Rolle will der Werkzeughersteller in den nächsten Jahren massiv ausbauen, was sich bereits auf dem EMO-Messestand in Hannover niederschlägt: Neben zahlreichen Neuheiten aus dem angestammten Bereich standardisierter sowie objektbezogener Werkzeug- und Zerspanungslösungen wird eine breite Palette digitaler Komet-Produkte angeboten.

Als Meilenstein auf dem Weg in die digitale Zukunft der Zerspanung sieht Komet die neue Software-Produktfamilie, die das bisherige Assistenzsystem Tool-Scope ergänzt. Sie besteht aus Tool-Scope Server, Connector und Cockpit – Softwaretools, die den Anwender ohne Hardwareinstallation in die Lage versetzen, die Digitalisierung seines Maschinenparks voranzutreiben. Denn mit diesen Tools können die Maschinen in eine rein serverbasierte Überwachungsumgebung integriert werden. Die erfassten Daten lassen sich an jedem beliebigen Standort auswerten und übersichtlich darstellen.

Dazu haben die Besigheimer eine passende Cloud-Infrastruktur entwickelt. Sie erlaubt eine einfache Installation von Tool-Scope Server sowie Apps im Kundenrechenzentrum und unterstützt das Handling der erfassten Daten. Der Clou: Die Komet-Cloud kann sowohl als Softwareprodukt lokal im Kundenrechenzentrum installiert als auch über das Internet als fertig funktionsfähige Struktur gemietet werden. Zur Sicherheit: Die Datenübertragung durch das Internet erfolgt verschlüsselt. Die Server befinden sich in Deutschland und sind unter Kontrolle eines deutschen Unternehmens.

Assistent für Planer, Bediener und
Instandhalter

Das Assistenzsystem Tool-Scope ist eine leistungsfähige Digitalisierungslösung für Produktionsumgebungen. Es erfasst und dokumentiert während des Bearbeitungsprozesses maschineninterne Signale wie z. B. das Drehmoment einer Spindel oder die Vorschubkraft einer Achse. Zudem nimmt es Ereignisse wie Werkzeugwechsel oder Maschinenstillstände auf. Die gesammelten Daten stehen dann für weitere Auswertungen zur Verfügung. Diese Aufgabe übernehmen sogenannte Apps, die Komet einzeln lizenzier- und freischaltbar zur Verfügung stellt. Sie dienen als Werkzeugwechsellog, der Verschleißüberwachung, zur adaptiven Vorschubkontrolle etc. (detaillierte Beispiele in separatem Infokasten). Die Ergebnisse werden in Form von Kurven, Trends und Kenngrößen ausgegeben. Auch Optimierungen in der Prozesssteuerung sind gegebenenfalls möglich.

Bislang wurde das System ausschließlich auf Hardware-Basis angeboten. Dazu muss ein Servicetechniker die erforderlichen Module im Schaltschrank der Maschine installieren, die SPS modifizieren und die Elektronik anpassen. Die Datenauswertung fand in der Regel direkt an der jeweiligen Maschine statt.

Inzwischen werden jedoch Software-Lösungen angeboten, die den Großteil der Funktionen ebenfalls bieten – aber einfacher zu installieren sind. Anstatt eine Hardware einzubauen, werden Maschinen mit der Software Tool-Scope Connector ausgestattet. Diese bindet sie Maschine an das lokale Datennetz des Kunden an. Innerhalb dessen bietet dann ein Tool-Scope Server die Funktionen der Komet-Apps als Serverdienst an. Während Instandhalter und IT sich über eine verbesserte Einbindung in die IT-Landschaft freuen, sieht der Maschinenbediener wie früher an der Maschine die gewohnte Oberfläche.

Installation in der Cloud

Die zur Verfügung gestellte Cloud ist für Hardware-Tool-Scopes eine Option, mit der sich der Anwender jeglichen Aufwand bei der Einrichtung von Datenspeichern spart. Wer bereits über ein Rechenzentrum verfügt, kann die Cloud auch in seinem eigenen Kundennetzwerk aufspannen. In beiden Fällen ermöglicht es die Cloud, optimal aus dem Datenschatz zu schöpfen, den das Assistenzsystem bereitstellt. Sie ist gewissermaßen der Datenrangierbahnhof zwischen Maschinen und Auswertesoftware.

Die Voraussetzung für die Tool-Scope-Anbindung an Clouds schafft die auf der EMO erstmals vorgestellte Firmware Version 11. Sie enthält außerdem viele Detailverbesserungen, die das Datensammeln und Monitoring der Maschinen vereinfachen.

Die Cloud-Software bietet alles, was man zum Handling großer Datenmengen benötigt. Statusdaten von Maschinen werden in Datenbanken gesammelt und sowohl in der Datenbank, als auch im CSV-Format bereitgestellt. Messdaten, die Tool-Scopes im 24/7-Betrieb einschreiben, werden bei Erreichen frei definierbarer Füllstände „aufgeräumt“, um einen stabilen Kompromiss zwischen dauerhaftem Datensammeln und dem Nutzen der gesammelten Daten anzubieten.

Übersichtliche Präsentationen

Die Software Tool-Scope Cockpit entnimmt der Cloud die gewünschten Daten, wertet sie aus und bereitet sie zu übersichtlichen Präsentationen auf. Cockpit beantwortet zum Beispiel mit Leichtigkeit Fragen zur Stillstandsquote von Maschinen oder zur Auslastung von Maschinen mit verschiedenen NC-Programmen. Es können Daten sowohl pro Maschine betrachtet, als auch zur Anzeige in Dashboards konfiguriert werden.

Wer eigene Darstellungsformen bevorzugt, erfährt keinerlei Einschränkungen. Schließlich hat Komet die Schnittstellen und Datenformate seiner Apps komplett offengelegt. Der Anwender hat freie Hand. Er kann die Daten in einfache Tabellensysteme speisen, oder für eine professionelle grafische Darstellung bereits im Unternehmen vorhandene Software nutzen.

Offene Plattform

Um das System für einen möglichst breiten Anwenderkreis interessant und anwendbar zu machen, praktiziert der Hersteller eine maximale Offenheit. Das heißt, alle Schnittstellen des Systems – und auch die der angebotenen Apps – sind dokumentiert. Wer sich dafür interessiert, kann die Daten im Internet frei abrufen. Komet wünscht sich ausdrücklich Partnerunternehmen, die auf Tool-Scope-Basis eigene Apps entwickeln und das System mit vertreiben. Zu den ersten Nutzern dieses Angebots gehört zum Beispiel Tyrolit, ein Hersteller von gebundenen Schleif-, Trenn-, Säge-, Bohr- und Abrichtwerkzeugen.

Um den Resellern und anderen Interessierten das Expertenwissen von Komet Brinkhaus möglichst einfach zur Verfügung zu stellen, haben die Software-Spezialisten Inhalte aus Handbüchern und anderen Dokumenten in ein „Wiki“-System eingepflegt, das sich über die Homepage https://brinkhaus-wiki.kometgroup.com aufrufen lässt. Auch über die direkte Eingabe in Internet-Suchmaschinen wie Google können Interessierte verschiedene Details abfragen. So liefert die dortige Eingabe „toolscope process history“ Informationen zur Prozesshistorie. Über „ts-mda data format“ erhält man eine Detailbeschreibung des Datenformats, in dem die APP TS-MDA Tool-Scope-Daten in die Cloud transportiert.

Einblick in die digitale Produktion

Gibt man in Google „toolscopes at plant besigheim“ ein, erhält man Informationen über den Einsatz von Tool-Scopes in der Komet-eigenen Produktion. Denn der Werkzeughersteller hat in seinem Leitwerk Besigheim – in erster Linie zu Test- und Demonstrationszwecken – neun Werkzeugmaschinen mit der neuesten Assistenztechnik ausgestattet. Es sind sechs Hardware-Systeme (mit integriertem Connector) verbaut, und drei Maschinen mit Tool-Scope Connector bzw. Server mit der Cloud verbunden.

Über die Komet-Homepage unter https://brinkhaus-wiki.kometgroup.com/Exploring-your-machine-data-with-ToolScope-Cockpit-Demo.html können Interessierte einen Testzugang nutzen und einen Blick in die Cloud werfen. Dort finden sich von den entsprechenden Apps bereitgestellte Informationen über die Laufzeiten der Maschinen sowie die abgearbeiteten NC-Programme.

Software zum freien Download

Um Planer, Maschinenbediener oder Instandhalter vom praktischen Nutzen der Assistenzsysteme zu überzeugen, erlaubt der Hersteller den freien Download der kompletten Software. Die Installation in Maschine und Cloud ist so einfach gehalten, dass dafür kein IT-Spezialist erforderlich ist. Für den Testbetrieb genügt eine Benutzerregistrierung unter https://www.toolscope.de. Wer die Software produktiv nutzen möchte, muss eine Lizenz erwerben. Für Universitäten bietet Komet kostenfreie Programmierpakete an. Sie enthalten die Programmierumgebung, Quellcodes und alles Erforderliche, um auf Tool-Scope lauffähige Überwachungsalgorithmen zu schreiben.

Komet Group GmbH
www.kometgroup.com
EMO Halle 4 Stand A64

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