Die Schwerzerspanung stellt besondere Herausforderungen an die Maschinen in Bezug auf Steifigkeit, Robustheit und meist auch in Bezug auf die Maschinengröße. Ein beeindruckendes Beispiel dafür sind die von Rottler-Maschinenbau gebauten Groß-Portalfräsmaschinen, in denen entsprechend groß dimensionierte Winkelköpfe von Romai eingesetzt werden.
Romai in Vaihingen/Enz entwickelt und baut seit 60 Jahren Vorsatzgetriebe in Form angetriebener Werkzeuge, Winkelköpfen und Mehrspindelköpfen. Eine der Stärken des Familienunternehmens ist die Fertigung applikationsspezifischer Sonderlösungen. „Seit die Produktpalette von Küma bei uns gefertigt und weiterentwickelt wird, zählen dazu auch verstärkt Bearbeitungsköpfe für Großbearbeitungsmaschinen – starr, abgewinkelt, oder mit zusätzlichen integrierten NC-Achsen“, ergänzt Romai-Geschäftsführer Mathias Maier. Ein beeindruckendes Beispiel, um welche stattlichen Dimensionen es sich dabei handelt, sind die für die kundenspezifischen Groß-Portalfräsmaschinen der Rottler Werkzeugmaschinen GmbH gelieferten Köpfe mit Schwenkachse.
Prokurist Ulrich Krause von Rottler Maschinenbau nennt gigantische Abmessungen: „Die Portalfräsmaschinen haben einen Portaldurchgang von 3700 Millimeter, und das mit insgesamt vier Motoren angetriebene Portal legt seine 21 Meter Verfahrweg in X-Richtung auf hydrostatischen Führungen zurück.“ Dabei wird auf eine aufwändige Technik gesetzt, die das Maschinenbett nicht als Ölrücklaufrinne missbraucht. So wird eine Kontaminierung des Hydrostatik-Öls mit Kühlschmiermittel vermieden. Eine Besonderheit ist auch, dass die klassische Gantry-Bauweise mit untenliegender X-Achse ausgeführt wurde, was die Zugänglichkeit des Plattenfeldes verbessert. Markant für diese Individualausführungen sind zwei Supporte am festen Querbalken, sprich in der Y-Achse, die simultane Bearbeitungen ermöglichen. „Die Vorschubkräfte liegen hier bei jeweils 150 Kilonewton und die maximalen Momente bei 9500 Newtonmeter bei 110 Kilowatt verfügbarer Leistung an jeder Spindel“, macht Krause die Bestimmung zur Schwerzerspanung deutlich.
Als zusätzliche Komponenten für bestimmte Bearbeitungen sind die Portalmaschinen mit Vorsatzköpfen von Romai ausgestattet, welche vollautomatisch in die Vertikalschieber eingewechselt werden. Mit einem Gewicht von rund 1600 kg und einer Baulänge von insgesamt 750 mm beeindrucken auch sie mit beachtlichen Dimensionen. Die Winkelkopfgehäuse haben an der um 90° abgewinkelten Abtriebsseite ein zusätzlich schwenkbares Spindelgehäuse. Dieses ist mit einer Achsklemmung über Hirth Ringe alle 2,5° formschlüssig indexierbar oder alternativ in jeder Position stufenlos klemmbar. Abgestimmt auf die dafür vorgesehenen Bearbeitungen sind die Vorsatzköpfe mit einem Übersetzungsverhältnis von 1:1,5 auf 2000 U/min ausgelegt. ■
Romai Robert Maier GmbHwww.romai.de
Teilen:
