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„2021 wollen wir auf dem Niveau von 2019 sein“

Andreas Boxberger, Regional Division Leader, 3M Abrasive Systems Division
„2021 wollen wir auf dem Niveau von 2019 sein“

Um Schleifprozesse effizienter gestalten zu können, hat 3M die Schleifkorngeneration 3M Cubitron II entwickelt. Das keramische Hochleistungsschleifkorn wurde dabei in eine definierte, geometrische Form gebracht. Über die Besonderheiten der 3M-Schleiflösungen sprach die mav mit Andreas Boxberger, Regional Division Leader, 3M Abrasive Systems Division.

mav: Welche Folgen hatte die Corona-Pandemie aus ökonomischer Sicht für 3M?

Boxberger: Allgemein gesehen kann man sagen, dass COVID-19 die einzelnen Geschäftsbereiche von 3M sehr unterschiedlich getroffen hat. Besonders schwer betroffen sind insgesamt die Bereiche Automobilindustrie, Maschinenbau und generell die Metallverarbeitung – und damit auch unser 3M Segment Schleif- und Poliersysteme. Andere Geschäftsbereiche von 3M wie beispielsweise Arbeitsschutz- oder Medizinprodukte sind dagegen sehr gut durch die Corona-Krise gekommen. Insgesamt zeigt der Trend bei uns wieder eindeutig nach oben. Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir das 4. Quartal 2020 mit einem vernünftigen Ergebnis abschließen können.

Mit Cubitron II haben sie vor zehn Jahren ein Schleifmittel entwickelt, mit dem das Schleifen mit „geometrisch bestimmter“ Schneide möglich ist. Welche Erfahrungen haben die Kunden damit hinsichtlich Fertigungszeit, Qualität und Kosten gemacht?

Boxberger: Die Antwort auf diese Frage steckt schon ein wenig in der Frage selbst. Denn genau die Punkte Fertigungszeit, Qualität und Kosten bringen einen deutlichen Vorsprung, weil Cubitron II beispielsweise bezüglich des Abtrags einen großen Vorteil gegenüber herkömmlichen Schleifkörnern bietet. Wir versuchen über Demonstrationen, Tests und enge Kundenkommunikation sicher zu stellen, dass der Kunde versteht, welche Performance das Produkt hat. Zum Erfolg tragen neben den bereits genannten Eigenschaften ein kühlerer Schliff und eine geringere Staubentwicklung bei. Bei Winkelschleifern treten zudem weniger Vibrationen auf, dadurch wird die körperliche Belastung für den Anwender minimiert.

Wie unterscheidet sich Cubitron II von anderen Schleifmitteln?

Boxberger: Das Alleinstellungsmerkmal von Cubitron II ist das geometrisch definierte dreieckige Keramik-Schleifkorn, das beim Schleifen definiert bricht, einen effizienteren Abtrag gewährleistet und damit den Schleifprozess erheblich verkürzt. Das Geheimnis hinter dem Cubitron II Präzisionskorn ist die Mikroreplikation. Das bedeutet nichts anderes als die milliardenfache exakte Fertigung einer winzig kleinen definierten Form eines Schleifkorns, das einem Schleifmittel besondere Eigenschaften verleiht. Das Ergebnis dieses Prozesses sind Schleifmittel mit einem signifikant höheren und schnelleren Abtrag. Außerdem ist die thermische Belastung des Werkstückes durch die reduzierte Reibung und das schnellere Schleifen geringer.

Welche Entwicklungen hat das Schleifmittel in den zehn Jahren gemacht?

Boxberger: Als wir Cubitron II eingeführt haben, waren wir mit Korn 36 am Start. Mittlerweile haben wir komplette Körnungsreihen, auch im Feinkornbereich am Markt. Das ist ein Punkt in der Weiterentwicklung. Darüber hinaus kommt Cubitron II nicht nur in den sogenannten Coated Produkten wie Fiberdiscs und Schleifbändern, sondern auch bei den sogenannten gebundenen Produkten wie Trenn- und Schruppscheiben für Winkelschleifer und unserer Produktpalette für das Präzisionsschleifen zum Einsatz.

Welche Entwicklungen bei den Schleifmitteln dürfen wir in den nächsten Jahren bei 3M erwarten?

Boxberger: Innovation ist bei 3M ein Unternehmensziel. Das gilt natürlich auch für den 3M Geschäftsbereich Schleif- und Poliersysteme. Wir arbeiten an weiteren Innovationen auch im Bereich des Präzisionsschleifens bzw. des Präzisionskorns. Wir streben Produkte an, die über die Geometrie des Schleifkorns höhere Effizienz erzeugen und damit auch die Prozesse beim Kunden verbessern. Dabei beschränken wir uns natürlich nicht nur darauf, Cubitron II Produkte zu verbessern. Wir sind ja auch in anderen Bereichen und Produktfeldern wie beispielsweise Scotch-Brite führend und da sind die Erwartungshaltungen der Kunden und der Konkurrenzdruck des Wettbewerbs ebenfalls hoch. Auch dort werden wir in Zukunft ebenfalls Produktinnovationen anstreben.

Wenn Sie einen vorsichtigen Blick auf 2021 wagen würden. Wie sieht Ihre Prognose für die Geschäftsentwicklung von 3M aus?

Boxberger: Wenn man sich die wirtschaftlichen Indikatoren für 2021 anschaut, dann ist relativ klar, dass wir im kommenden Jahr wieder wachsen werden. Wir streben an, an das Niveau von 2019 heran zu kommen, was sicherlich herausfordernd, aber möglich sein wird. Ein großes Thema wird für uns die weitere Investition in Zukunftsentwicklungen und Zukunftssegmente sein.

Besonders erwähnen möchte ich hier den Bereich Robotics und Automation. Gerade auch durch COVID-19 sind der Wunsch und die Notwendigkeit zur Automatisierung von Prozessen bei unseren Kunden nochmals gewachsen. Dem versuchen wir Rechnung zu tragen. Wir investieren in dieses Segment und wollen uns hier Expertise erarbeiten, um der Hauptansprechpartner für unsere Kunden zu sein, wenn es um Robotics und Automatisierung von Schleifprozessen geht. Wir sind sicherlich einer der wenigen Anbieter in diesem Bereich der die Gesamtkompetenz hat, sich nicht nur im Bereich der Robotik, sprich der Hardware, auszukennen, sondern auch gleich das richtige Verbrauchsmaterial (Consumable) am Start zu haben. Grundsätzlich kann man sagen, dass 2021 ein Wachstumsjahr für 3M wird.

3M Deutschland GmbH
www.3mdeutschland.de

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