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Verbreiterte Angebotspalette

5-Achs-Universal-Bearbeitungszentrum
Verbreiterte Angebotspalette

Mit der G350 haben die Grob-Werke jetzt eine Maschine im Angebot, die das technische Know-how des Unternehmens und die Entwicklungskompetenz seiner Ingenieure im Systemgeschäft auch bei nicht prozessgebundenen Standardmaschinen unter Beweis stellt.

Autor: Rudolf Beyer

Kernkompetenz der Grob-Gruppe mit ihren drei Werken in Mindelheim (D), São Paulo (BRA) und Bluffton (Ohio, USA) sind alle wichtigen Fertigungsschritte bis zum komplett einbaufertigen Zustand, die an Guss- oder Schmiedeteilen aus dem Automobilbau vorkommen können – hierbei insbesondere für den Antriebsstrang Motor- und Getriebeteile. Das umfasst die spanende Bearbeitung bis zum komplett einbaufertigen Zustand, auch mit Feinbearbeitung, Teil- oder Komplettmontagen und Kontrollvorgänge zur Qualitätssicherung
Für die Großserienfertigung entwickelt, plant, baut und installiert Grob mit langjähriger Prozesserfahrung hoch flexible und beliebig erweiterbare modulare Transfersysteme sowie komplette Systemlösungen mit aufgabenspezifischer Konfiguration der Bearbeitungszentren. Verkettet werden diese mit Transfereinheiten und Ladeportalen sowie hochproduktiven, kundenspezifisch konfigurierten Sondermaschinen und Montage-Anlagen aus eigener Produktion.
Flexibel konfigurierbare G-Modul-Baureihe
Mit Einführung der Bearbeitungszentren der modular aufgebauten G-Baureihe setzte Grob 2004 neue Standards in punkto Flexibilität sowohl auf der Maschinen- als auch auf der Prozessseite.
Bei der Konstruktion wurden die Bewegungsachsen auf die Werkzeug- und Werkstückseite aufgeteilt. Mit Hilfe dieser Entkopplung der Achsen lassen sich die Bearbeitungszentren der G-Modul-Baureihe nach dem Baukastenprinzip aufbauen. Da die Spindel ausschließlich in X- und Z-Achse bewegt wird, ist die mehrspindlige Bearbeitung mit bis zu 4 Spindeln problemlos möglich. Für die Beladung erforderliche vertikale Hilfsbewegungen übernimmt die Y-Achse, so dass keine zusätzlichen Hubeinrichtungen erforderlich sind.
Diese in jeweils unterschiedlichen Ausbaustufen konfigurierbaren G-Modul-Horizontal-Bearbeitungszentren haben bei Grob heute einen Anteil von fast 2/3 der Gesamtproduktion. 900 gelieferte Maschinen haben ihre Bewährungsprobe in allen Märkten der Welt bewiesen. Im April 2008 geht die 1000. Maschine in Mindelheim in die Montage.
Dort trifft diese vermutlich auf die erste Serienmaschine des auf der EMO Hannover im September 2007 vorgestellten neuen 5-Achs-Universal-Bearbeitungszentrums G350, die am 29. Januar 2008 der Fachpresse im Serienstandard vorgestellt wurde.
Neues Bearbeitungszentrum G350 für Werkstücke in kleinen bis mittleren Serien
Seit der Weltpremiere auf der EMO wurden bei Grob die Entwicklungsarbeiten weitergeführt. Dabei standen ein Schwenk-Palettenwechsler und ein erweiterbares Werkzeugmagazin im Vordergrund sowie eine Vergrößerung des Y-Achsbereiches auf 770 mm, um mit 300 mm langen Werkzeugen alle 5 Seiten eines 600 mm großen Werkstückes bearbeiten zu können.
Technisch und konstruktiv basiert die G350 auf der im Systemgeschäft modularen G-Baureihe und rundet diese nach unten ab. Das 5-Achs-Universal-Bearbeitungszentrum G350 ist damit nicht nur für den traditionellen Kundenkreis von Grob aus dem Automobil- und Automobilzulieferbereich interessant. Das Unternehmen spricht mit der G350 vielmehr auch gezielt neue Kundenkreise an, denn für alle Kunden, die mittels Frästechnologie Werkstücke aus verschiedensten Materialien, von Kunststoff bis Edelstahl, in kleinen bis mittleren Serien fertigen, bietet das Zentrum handfeste Vorteile. Solche Anwender sind vor allem im Werkzeug- und Formenbau sowie als OEMs tätig. Gegenüber vergleichbaren Maschinen mit Schwenktisch-Kinematik und vertikaler Frässpindel bietet die G350 mit ihrer horizontalen Spindel eine größere Stabilität und einen verbesserten Spänefall. Ein weiteres Plus des neuen Universal-Bearbeitungszentrums stellt seine sehr gute Zugänglichkeit dar.
Die G350 wird laut German Wankmiller, Vorsitzender der Grob-Geschäftsführung, auftragsunabhängig in Serie gebaut – auch um eine verbesserte Grundauslastung der Produktionswerke zu erreichen und damit unabhängiger von den Investitionszyklen der Fahrzeugindustrie zu werden. Um für den Einsatz im Prototypenbau, in der Enzelteilfertigung in Test und Entwicklung eine Alternative zu asiatischen Wettbewerbern zu sein, wird die G350 einschließlich Kühlmittelanlage, Späneförderer und Werkzeugwechsler sowie einer Standardspindel zu einem attraktiven Preis von 230.000 Euro angeboten. Installation und Inbetriebnahme beim Kunden soll bei der „Haken-Maschine” beim Kunden in 3 Tagen erledigt sein.
Erreicht wird dies laut Jochen Nahl, Grob-Geschäftsführer Vertrieb, durch die vorgesehene geringe Variantenvielfalt mit einigen wenigen festen Optionen, wie größere Werkzeugspeicher bis 254 Werkzeuge (Standard ist ein Scheibenmagazin für 34 Werkzeuge), mehreren Hauptspindeln mit Drehzahlen von 8000 (max. 197 Nm) bis 18 000 (max. 46,6 Nm) U/min (Standard sind 12 000 U/min mit max. Spindeldrehmoment von 46,6 Nm) und Palettenwechsler für 400er Paletten. Mittelfristige Zielsetzung ist, mit neuen und bestehenden Kunden im vergleichbaren Markt horizontaler 5-Achs-Universal-Bearbeitungszentren einen Marktanteil von 10 % zu erreichen.
Zuverlässigkeit als Wettbewerbs-Merkmal
Wie alle Grob-Maschinen verfügt die G350 über höchste Dynamik und Maschinensteifigkeit. Die G350-Baugruppen stammen, wie alle Module der G-Baureihe, aus demselben Standardkomponenten-Programm. Wirklich neu ist eigentlich nur das Maschinenbett mit dem integrierten extrem steifen Y-Achsständer und dem schwenkbaren NC-Tisch sowie die Blechverkleidung mit der großen Türöffnung, die eine sehr gute Einsehbarkeit und beste Zugänglichkeit zu den Arbeitsräumen gewährleistet.
Punkten will die G350 mit besonderer Langlebigkeit, extrem hoher Verfügbarkeit und hohen Toleranzanforderungen, die sich aus den jahrzehntelangen Erfahrungen des Unternehmens mit den hohen Anforderungen an die Prozesssicherheit in der Automotiv-Industrie ableiten. Dazu hat Grob einfach die Stärken und das Prozess-Know-how aus dem G-Modul-Baukasten auf die G350 übertragen und für neue universelle Anwendungsgebiete standardisiert.
Neu bei Grob: Steuerungen von Heidenhain
Die G350 arbeitet mit komfortabel und einfach zu bedienenden Werkstattsteuerungen neuester Generation: Siemens 840D Solution Line/Shop Mill oder wahlweise mit der Heidenhain iTCN 530 – Neuland für Grob. Mit den Steuerungen ist sowohl der Positionierbetrieb als auch die simultane Interpolation aller konfigurierbaren Achsen möglich.
Optionen für die Automatisierung
Darüber hinaus hat das 5-Achs-Universal-Bearbeitungszentum das Potenzial, mit ihren Anwendern zu wachsen. Mit den Optionen für einen automatischen Palettenwechsel, einen Palettenbahnhof und ein Linearportal ist die G350 für jegliche Art der Automatisierung gerüstet.
Die G350 wird vorerst ausschließlich im Werk Mindelheim produziert. Platz dafür gibt es, weil das Unternehmen in den letzten Jahren seine Prozessabläufe kontinuierlich verbessert hat. Somit stehen die für die Produktion notwendigen Kapazitäten mit der bestehenden Belegschaft zur Verfügung. Zudem wird der Produktionsablauf im Werk durch bauliche Maßnahmen noch effizienter gestaltet. Als Lieferzeiten für die ab April 2008 in Serie produzierte G 350 wurden 2–3 Monate genannt.
Auch für den Vertrieb und den Service wurden bei Grob neue, auf die Bedürfnisse des jeweiligen Kundenkreises angepasste, Strukturen geschaffen. Dabei ergänzen sich Grob-Mitarbeiter und externe Vertriebs- und Servicepartner. Diese neue Organisation besteht parallel zu den vorhandenen Bereichen im Systemgeschäft.
Vertriebsleiter des neuen Bereiches Standardmaschinen ist Rudolf Dreer, der sich bei seinen Vertriebsaktivitäten auf ein ebenfalls neu eröffnetes Technologie- und Anwendungszentrum in Mindelheim stützen kann, in dem Schulungen, Vorführungen und Erprobungen durchgeführt werden.
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