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Mobiles Erodiergerät nimmt dem Werkzeugbruch den Schrecken

Schnelle Alternative zum Aufbohren und Aufbüchsen
Mobiles Erodiergerät nimmt dem Werkzeugbruch den Schrecken

Werkzeugbruch ist für jeden Zerspaner ein Albtraum. Vor allem dann, wenn er große und komplexe Werkstücke mit hoher Wertschöpfung bearbeitet,wie beispielsweise Kurbelgehäuse für Kompressoren bei Mehrer in Balingen. Mit dem mobil einsetzbaren Eromobil Metallerodierer bietet Waldmann & Weigl hierfür eine kostengünstige und schnelle Lösung.

Das Kurbelgehäuse für einen „customized“ Kompressor ist fast fertig, noch ein letztes Gewinde schneiden – Krach: Ein Geräusch, das jedem Zerspaner durch Mark und Bein fährt. Je größer und komplexer das Werkstück und je höher die schon geleistete Wertschöpfung, umso tiefer sitzt der Schreck: „Erst recht, wenn der abgebrochene Stummel des Vollhartmetall-Gewindebohrers in einem Flansch mit vergleichsweise geringer Wandungsstärke sitzt, so dass Aufbohren und Ausbüchsen nicht möglich ist“, ergänzt Thomas Hofmeister, Betriebsleiter bei Mehrer in Balingen.

Die Kurbelgehäuse für Kompressoren sind komplexe Gussteile von beeindruckender Größe. Sie zählen zu den Basiskomponenten für Kompressoren und Kompressoranlagen, die das traditionsreiche Unternehmen für verschiedenste Anwendungen in der Verfahrens- und Prozessgasindustrie zur ölfreien und medienneutralen Verdichtung von Gasen, Gasgemischen und Luft herstellt.
Kurbelgehäuse wird in der Montage dringend benötigt
Auch das Kurbelgehäuse mit dem abgebrochenen Gewinde ist Teil einer maßgeschneiderten Kompressoranlage und wird in der Montage bereits dringend gebraucht. Noch während Hofmeister die Materialkosten und die bereits geleistete Bearbeitung gedanklich addiert, greift er zum Telefon und holt sich Hilfe bei Waldmann & Weigl in Stuttgart.
Das zur Hutzel Gruppe gehörende Unternehmen vertreibt mit dem Eromobil Metallerodierer ein Gerät, mit dem abgebrochene oder stecken gebliebene Bohrer innerhalb kürzester Zeit entfernt werden können. Die mobilen Geräte gibt es seit 1972, und sie sind weltweit in vielen Unternehmen unentbehrliche Helfer.
Für die spontane Hilfe, wie im Fall des Kurbelgehäuses von Mehrer, übernehmen die Stuttgarter auch Lohnaufträge im eigenen Haus oder bei sehr großen Werkstücken direkt vor Ort. So wurde auch das Kurbelgehäuse in einer Säulenbohrmaschine aufgenommen, der Schwingkopf mit einer passenden Kupfer-Hohlelektrode eingespannt und der Werkzeugstummel mit manuellem Vorschub innerhalb weniger Minuten herauserodiert. Zur Kühlmittelversorgung wurde der Tank der Säulenbohrmaschine genutzt.
Für Gewinde ab zwei Millimeter Durchmesser
Das System ermöglicht das minutenschnelle Herauserodieren von abgebrochenen Werkzeugen wie Spiralbohrer, Gewindebohrer etc. Kernkomponente ist ein kleiner roter Schwingkopf, in den eine passende Kupfer-Hohlelektrode eingespannt wird. Zum Erodieren von Vollhartmetall-Werkzeugen werden Spezial-Elektroden aus Wolfram-Kupfer verwendet. Die Elektroden sind im Durchmesser kleiner als das abgebrochene Werkzeug und ab einem bis 30 Millimeter Durchmesser für Bohrungen bzw. Gewinde ab 2 bis 40 Millimeter Durchmesser erhältlich.
Es wird nur das Kernstück entfernt
Beim Erodieren wird nur das Kernstück des abgebrochenen Werkzeugs abgebaut. Dabei lösen sich die Schneiden, die sich nun leicht entfernen lassen. Da die Elektrode mit der Bohrungswandung nicht in Berührung kommt, bleibt bei Gewindebohrungen das Gewinde unbeschädigt. Der Schwingkopf ist standardmäßig mit einer Zylinderschaftaufnahme (Ø 12 mm) ausgestattet, mit der er direkt in die Maschinenspindel oder optional mit MK-2/MK-3-Aufnahme in die Pinole eingewechselt werden kann. Da der Metallerodierer in quasi jeder Winkellage arbeitet, kann er auch in Horizontalmaschinen verwendet werden.
Gearbeitet wird in der Regel mit manuellem Vorschub, wobei eine integrierte Funktionsleuchte die optimale Arbeitsleistung anzeigt. Als Kühlflüssigkeit wird die im Betrieb des Anwenders übliche Bohremulsion verwendet. Seine Energie erhält der Metallerodierer von einem robusten Generator, der in einem kompakten Gehäuse untergebracht ist. Hier bieten die Stuttgarter zwei Varianten: Das leichte und handliche Model er230s mit 220/230 V Wechselstrom (3,6 kW) für Gewinde von M 2 bis etwa M 20 und das Powerpaket er400t mit 380/400 V Drehstrom (6 kW) für Werkzeuge von M 2 bis M 40. Diese Geräteversion ist besonders für Hartmetallwerkzeuge sowie tiefe Bohrlöcher geeignet. Zusammen mit einer Kühlmittelpumpe, einem Kühlmittelbehälter und einem Elektroden-Werkzeugkoffer in einem praktischen Rollwagen, (Compactroller) ist das Gerät mobil einsetzbar.
Ergänzend gibt es auch eine Radial-Erodiereinheit mit manuell verfahrbarer X- und Z-Achse im Programm der Stuttgarter Spezialisten. Diese ermöglicht das sichere Einspannen und Erodieren auch von großen Werkstücken. Dank schwenkbarem Erodierkopf ist sie auch für schräge Bohrlöcher geeignet. Eine Digitalanzeige erlaubt eine exakte Überwachung der Erodiertiefe.
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