Die italienische Camozzi Group hat mit ihrer hundertprozentigen Tochtergesellschaft Ingersoll Machine Tools mit Sitz in Rockford (Illinois) zusammen mit MT Mechatronics, mit Sitz in Mainz (Deutschland), eine Vereinbarung mit GMTO zur Zusammenarbeit getroffen, um die Stahl-Präzisionsstruktur des des Giant Magellan Telescope (GMT) zu bauen. GMTO steuert die Entwicklung des GMT im Auftrag seiner US-amerikanischen und internationalen Gründungsmitglieder.
Das GMT ist ein optisch-infrarotes Riesen-Teleskop der nächsten Generation mit einem Durchmesser von 24,5 m, das die Grenzen der Astronomie erforschen wird – auf der Suche nach Lebensformen außerhalb unseres Sonnensystems – und in der Lage sein wird, die Geschichte der Weltraumforschung zu verändern.
Ingersoll Machine Tools wird zusammen mit MT Mechatronics die 1300 t schwere Präzisionsmechanik, die sogenannte Teleskop-Struktur, entwickeln und produzieren. In ihr ist die Optik des GMT untergebracht, die Ziele im All bei deren Bewegungen präzise verfolgen kann. Das Teleskop wird von MT Mechatronics entwickelt, von Ingersoll produziert, montiert, vor Versand getestet und danach am abgelegenen Standort des GMT-Observatoriums, hoch in den chilenischen Anden, installiert.
Der 135-Millionen-US-Dollar-Auftrag der Teleskopstruktur wird viele Ingenieure, Planer, Stahlarbeiter und Maschinenbediener beschäftigen. „Die Herstellung der Teleskopstruktur ist einer der größten Schritte auf unserem Weg zum Bau des GMT”, erklärt Dr. Robert N. Shelton, GMTO Präsident.
„Wir haben uns nach einem zweijährigen globalen Wettbewerb wegen des hohen Qualitätsniveaus, der umfangreichen Erfahrung mit astronomischen Teleskopen, und der Fähigkeit zur Produktion von komplexen Präzisionsstrukturen für Ingersoll Machine Tools und MT Mechatronics entschieden”, fügt Dr. James Fanson, GMTO Project Manager, hinzu.
Die Struktur des Teleskops wird die sieben Riesenspiegel des GMT in Position halten, während sie das Licht entfernter Sterne und Galaxien fokussieren, damit sie mit den im Teleskop integrierten wissenschaftlichen Messgeräten analysiert werden können. Die Spiegel, die größten der Welt, wurden vom Richard F. Caris Mirror Lab, der University of Arizona hergestellt.
Die mit Spiegeln und Instrumenten insgesamt 2100 t schwere Struktur des Teleskops, wird auf einem 50 µm dünnen Ölfilm schwimmen, der eine ruckfreies, reibungsarmes Verfahren der Optik ermöglicht. Diese gleichmäßige Bewegung ist nötig, um die Erdrotation auszugleichen und den Himmelskörpern auf ihren Wegen am Himmel folgen zu können.
Diese „hydrostatische” Technologie wurde vor einigen Jahren von INNSE, einem Unternehmen der Camozzi Group entwickelt. Mit dieser einzigartigen Ausführung wird das GMT ein zehnmal höheres Auflösungsvermögen als das Hubble-Weltraumteleskop im Infrarot-Bereich des Spektrums haben.
„Es wird ein besonderer Tag sein, an dem die Teleskopstruktur des GMT fertiggestellt und in Chile in Betrieb genommen wird, als Teil eines der kompliziertesten und faszinierendsten Projekte, welches jemals von Wissenschaftlern unternommen wurde”, sagte Chip Storie, CEO von Ingersoll Machine Tools.
Der Vertrag zwischen GMTO, Ingersoll Machine Tools und MT Mechatronics steht für neun Jahre Arbeit, umfasst 1.300 Tonnen Stahl, wird Ende 2025 nach Chile geliefert und mit der Spiegelmontage 2028 fertiggestellt sein.
„Wir freuen uns, dass wir an der Ausführung dieses exklusiven wissenschaftlichen und revolutionären Systems zur Erforschung der Tiefe des Kosmos mitarbeiten werden“, sagt Lodovico Camozzi, Chairman und Chief Executive Officer der Camozzi Group, „Das Projekt erfüllt uns alle bei Camozzi mit Stolz und ist für uns eine Inspiration. Wir freuen uns zudem sehr, dass wir bei einer Ausschreibung, an der weltweit führenden Konzerne teilgenommen haben, den Zuschlag erhalten haben”.
Das GMT im Video unter:
https://youtu.be/AUJZUyxKW8U
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