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Schnecke vereinzelt tausende Flaschen

Maschinen aus dem Baukasten überzeugen Weltkonzern
Schnecke vereinzelt tausende Flaschen

Der Abfüllgigant Krones setzt in seiner Anlagenproduktion auf eine hohe Fertigungstiefe. Am Stammsitz in Neutraubling arbeiten rund 400 Personen in der spanenden Fertigung. Bei Sonder- wie Standardanwendungen setzt der Weltkonzern dabei auf Maschinen der Matec Maschinenbau GmbH.

Die Krones AG produziert weltweit mit rund 12 000 Mitarbeitern Anlagen für die Abfüllung und Verpackung von Getränken in PET- und Glasflaschen. Im Jahr 2012 wurde so ein Umsatz von rund 2,66 Milliarden Euro erzielt. Die Getränkeexperten aus Neutraubling haben es über die Jahre hinweg mit einer unglaublichen Marktdurchdringung zum Weltmarktführer bei den Abfüllanlagen geschafft. Zum Geschäft gehört bei Bedarf auch die komplette Getränke-Fabrikplanung. So kann der Kunde von einer einzelnen Abfüllanlage bis hin zur kompletten Brauerei alles in Neutraubling bestellen.

Zu den wirtschaftlichen Erfolgsfaktoren zählt dabei auch eine hohe Fertigungstiefe. So sind allein am bayrischen Stammsitz 400 Personen in der spanenden Fertigung beschäftigt. „Wir können in unserer Fertigung Bauteile von der Größe einer Stecknadel bis hin zu Teilen mit sieben Metern Durchmesser produzieren“, beschreibt Reinhold Hahn, der Fachexperte Werksplanung, Betriebseinrichtungen und Sonderprojekte Fertigung bei der Krones AG das Produktspektrum.
Unendliche Anzahl an Formen und Größen
Das große Produktspektrum resultiert auch aus der schier unendlichen Anzahl an Formen und Konturen von Getränkeverpackungen. „Schauen Sie sich doch einmal in Ihrem Supermarkt das Getränkeregal an. Mittlerweile gibt es dort sogar dreieckige, rechteckige oder auch quadratische Flaschen. Diese Vielfalt müssen wir mit in unseren Maschinen abbilden“, sagt Hahn.
Die Flexibilität wird in den Abfüll- oder Etikettiermaschinen mit Hilfe einer auf die Flaschenform angepassten Garnitur umgesetzt, die produktabhängig in die Maschinen eingesetzt werden kann. Wobei die Garnitur aus Schnecke, Stern und Führungsbogen besteht. Um die völlig unsortiert, meist per Transportband angelieferten Flaschen einzeln den Rundlaufmaschinen zuführen zu können, transportiert die Schnecke einzelne Flaschen über den Führungsbogen zum Stern. Aus diesem greift die Maschine die einzelnen Flaschen dann ab.
Die Schnecken haben einen Durchmesser von 100 bis 180 mm und eine Länge von 300 bis 1800 mm und werden entweder aus Polyamid oder Polyethylen gefräst. „Die Herausforderung beim Fräsen ist die gute Oberflächenqualität und die unstetige Form, da die Schnecke eine kontinuierliche Steigung hat und sich die Kontur mit der Länge des Bauteils verändert“, erklärt Hahn. „Die Anwendung ist somit nicht ganz einfach. Viele Maschinenhersteller sind daran auch gescheitert. Erst mit Matec haben wir einen Anbieter gefunden, der die optimale Maschine zum Fräsen der Schnecken zu einem angemessenen Preis und einer kurzen Lieferzeit anbieten konnte.“
Berufe von der Pike auf gelernt
„Der Kontakt zu Krones kam damals über unseren Vertriebspartner Jugard und Küstner in Nürnberg“, sagt Erich Unger, der Geschäftsführer der Matec Maschinenbau. „Dies, obwohl ich Reinhold Hahn schon seit 1985 persönlich kenne. Uns verbindet, dass wir beide unsere Berufe zunächst einmal an der Maschine wirklich gelernt haben. Von daher sprechen wir auch bei der Realisierung eines solchen Projekts die gleiche Sprache.“
Um die Schnecken mit der geforderten Oberfläche fräsen zu können, wurde schließlich eine matec 30 HV-Standardmaschine mit einem Rundtisch und einem Gegenlager ausgestattet. Die Software kam von Krones. Nach den erfolgreichen Testläufen, wurde 2004 die modifizierte 30 HV als erste Matec-Maschine an Krones geliefert.
„Die Maschine läuft seit dem ersten Tag ohne Störung und dies im Zweischicht- teilweise auch Dreischichtbetrieb. Wobei die Maschinenlaufzeit zwischen 30 Minuten und 1,5 Stunden beträgt. Auch die geforderte Oberflächenqualität wurde stets erfüllt“, sagt Hahn. Nachdem die Maschine sich bewährt hatte, wurde noch eine 30 L für die Schneckenproduktion angeschafft.
Diese erste Maschine war ein regelrechter Türöffner für den mittelständischen Maschinenbauer bei dem Weltkonzern. Mittlerweile wurden 13 Maschinen deutschlandweit an die unterschiedlichen Standorte des Anlagenbauers geliefert. Darunter befinden sich neben der 30 HV auch die Modelle 50 HVU, 30 L, 30 HVU, 20 A und 30 S.
Zu den Einsatzgebieten gehören neben Spezialanwendungen wie dem Fräsen der Schnecken auch ganz einfache Standardbearbeitungen. So wird die dreiachsige 20 A für normale Bohr- und Fräsbearbeitungen kleiner Bauteile eingesetzt. Eine weitere 30 HV und eine 30 HVU stehen in Neutraubling in der Fertigungshalle und bearbeiten dort Blechteile. Die 30 HVU mit Drehtisch punktet hierbei mit ihrer Universalität. So konnten mit ihr zwei ältere Maschinen ersetzt werden.
Bei der Anschaffung der Folgemaschinen vertraute man zum einen auf die bereits bekannte Qualität der Maschinen, zum anderen wollte man auch immer eine passende Lösung haben. „In erster Linie geht es um die Technologie und im zweiten Schritt spielt dann auch der Preis eine nicht unwesentliche Rolle“, so Hahn. „Bei der Technik war Matec oft der beste Anbieter. Ebenso überzeugen die kurzen Lieferzeiten, die nahe an denen von Standardmaschinen liegen. Dies, obwohl noch zum Teil extra Komponenten integriert werden müssen.“
Der Abfüllriese setzt nicht nur beim reinen Zukauf von Maschinen auf das mittelständische Unternehmen, auch bei technologisch anspruchsvollen Aufgaben wird auf das Know-how aus Köngen gesetzt.
Individuell aber nicht teuer
Den generellen Erfolg des Maschinenbauers sieht der Geschäftsführer in dem erfolgreichen Baukastenprinzip: „Wir haben es verstanden, unseren Baukasten so zu gestalten, dass es am Ende nicht zu teuer wird. Da hat manch ein Marktbegleiter Probleme. Die erfüllen dann zwar auch jeden Kundenwunsch, sind aber schlussendlich einfach zu teuer“, so Unger. (fr)

Maschinendaten
30 HV
X= 2000 mm; Y= 600 mm; Z= 800 mm; 24 Werkzeugplätze; Steuerung Heidenhain iTNC 530; 1-Achs-NC-Schwenkkopf; Hochleistungsspindel 20–24 000 min-1; Antriebsleistung: 27 kW; CNC-Rundtisch mit Direktantrieb Durchmesser 160 mm; Manuell verstellbarer Reitstock
30 L
X= 2000 mm; Y= 600 mm; Z= 700 mm; 36 Werkzeugplätze; Steuerung Heidenhain iTNC 530; 1-Achs-NC-Schwenkkopf; Hochleistungsspindel 24 000 min-1; Antriebsleistung: 27 kW; Rundtisch Howimat CNC Durchmesser 160 mm; Manuell verstellbarer Reitstock
30 HVU
X= 3000 mm; Y= 1000 mm; Z= 1100 mm / horizontal; Z= 1000 mm / vertikal; 48 Werkzeugplätze; Steuerung Heidenhain iTNC 530; 2-Achs-Fräskopf; Motorspindel 9000 min-1; Antriebsleistung: 30 kW; NC-Rundtisch Durchmesser: 1450 mm, Rundtisch in Maschinentisch eingelassen
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