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Kleine Losgrößen flexibel und wirtschaftlich gefertigt

40 Prozent Zeit sparen durch höhere Takt- und Werkzeugwechselzeiten
Kleine Losgrößen flexibel und wirtschaftlich gefertigt

Die Bearbeitung kleiner Losgrößen erfordert ein hohes Maß an Flexibilität. Voraussetzung für eine wirtschaftliche Fertigung sind aber auch kurze Taktzeiten und geringe Rüstzeiten. Die entsprechenden Potenziale dafür sah das Unternehmen Wessel-Hydraulik in einem Bearbeitungszentrum mit hoher Beschleunigung und Eilganggeschwindigkeiten. Investiert wurde in das 4-Achs-Bearbeitungszentrum H 2000 von Heller. Diese Entscheidung führt man allerdings nicht allein auf die Dynamik der Maschine zurück.

Von 2005 bis 2007 hat die Wessel-Hydraulik GmbH jährlich in ein neues Bearbeitungszentrum von Heller investiert. Mittlerweile sind es drei MCH 250, mit denen in drei Schichten überwiegend kleine Losgrößen gefertigt werden. Die Bearbeitungszentren überzeugen seit über 10 Jahren mit ihrer Zuverlässigkeit. Solch positive Erfahrungen beeinflussen natürlich häufig auch die Entscheidungen, wenn es um Investitionen in neue Bearbeitungszentren geht. Das war in Wilhelmshaven nicht anders.

Drehzahl, Drehmoment, Beschleunigung und Eilganggeschwindigkeiten. Das Profil der neuen Maschine war klar definiert. Entschieden hat man sich für das Bearbeitungszentrum H 2000 von Heller, in Verbindung mit einem flexiblen Palettencontainer von Fastems. Und so kam im März 2016 bereits das vierte Bearbeitungszentrum des Maschinenherstellers nach Wilhelmshaven. Eine Investition, die einerseits den überwiegend kleinen Losgrößen mit Flexibilität gerecht werden sollte. Andererseits beabsichtigte man damit aber auch, mit schnellen Taktzeiten und geringen Rüstzeiten die Wertschöpfung im eigenen Haus zu steigern.
Eine Zielsetzung, so Uwe Dierks, Leiter CNC-Bearbeitungszentren, die sechs Monate später nahezu komplett umgesetzt war: „Natürlich spielt bei unseren meist kleinen Losgrößen die Flexibilität eine zentrale Rolle. Deshalb versuchen wir mit unterschiedlichen Strategien zu agieren. Das beginnt schon bei den Werkzeugen, die wie auch die Schwesterwerkzeuge, Identifikationsnummern haben. Außerdem arbeiten wir mit Universal-Spannsystemen, weil wir damit relativ schnell auf andere Werkstücke umrüsten können. Das sind die ganz entscheidenden Punkte, weshalb wir kleine Losgrößen zwischen 10 bis 40 Stück nicht nur problemlos, sondern auch effizient durchschleusen.“
Nun sind die drei Bearbeitungszentren MCH 250 mit jeweils 405 Werkzeugen im Regalmagazin, und die H 2000 mit 240 Werkzeugen im Kettenmagazin bestückt. Allein die 240 Werkzeuge in der H 2000 (insgesamt sind für diese Maschine 460 Werkzeuge vorgesehen) müssen aber verwaltet werden. Dazu Jamin Stephan Schiffmann, Leiter Produktion: „Durch die großen Werkzeugmagazine können wir die Werkzeuge in den Bearbeitungszentren lassen und reduzieren damit die Rüstzeiten enorm. Deshalb war für uns die Verwaltung dieser Werkzeugdatensätze sehr wichtig. Mit der Vorgängermaschine hatten wir da ein Problem, denn die Daten bleiben in der Maschine. Das ist nun mit der H 2000 aber kein Problem mehr, denn hier können wir circa 1000 Datensätze verwalten.“
Flexibilität und Effizienz kein Zufallsprodukt
In der hauseigenen Produktion wird meist GGG 40, Automatenstahl und Aluminium bearbeitet. Mit der Spindel PCU (10 000 min-1, 38 kW, 242 Nm) scheint man da den idealen Kompromiss für diese unterschiedlichen Werkstoffe gefunden zu haben. Wenn die Verantwortlichen allerdings von 40 Prozent Einsparung bei den Laufzeiten sprechen, ist das einerseits auf die schnelleren Werkzeugwechselzeiten zurückzuführen, andererseits können unter anderem durch die Stabilität der Maschine höhere Schnittwerte gefahren werden. Nahezu zeitgleich hat man allerdings auch begonnen, eine neue Werkzeugtechnik einzuführen. So ist die Produktivitätssteigerung für Geschäftsführer Dr. Holger Jongebloed auch kein Zufallsprodukt: „Wir sind derzeit bei einer Verfügbarkeit der Maschine von 97 Prozent. Auf Grund unserer Erfahrungen haben wir das erwartet. Die H 2000 mit dem FPC System ist da ein gutes Beispiel. Kurz nach der Inbetriebnahme, also noch während der Schulung, haben wir gemeinsam begonnen, unsere Serienteile darauf einzufahren. Und auch wenn das für andere lapidar klingen mag, der Service ist ausgezeichnet. Im Übrigen hatte der Service bei unserer Entscheidung einen enorm hohen Stellwert.“
Da stellt sich abschließend die Frage, warum man bei Wessel-Hydraulik nicht auf eine 5-Achs-Bearbeitung gesetzt hat. Zumal die besprochenen und genannten Vorteile teilweise überraschen: Zeiteinsparungen bei schrägen Bohrungen und den Aufspannungen. Außerdem hätte man mit einer 5-Achsbearbeitung einen besseren Schutz gegenüber Kopien aus China, weil sich dadurch der Nachbau der Ventile schwieriger gestaltet. Die Tatsache, dass die Konstruktion bei Wessel dann ausschließlich 5-achsig konstruieren würde, die Bauteile nur auf diesem einen 5-Achs-Bearbeitungszentrum gefertigt werden könnten und man so auch bei den Zulieferern Abstriche machen müsste, haben dann aber doch überwogen. ■
Gebr. Heller Maschinenfabrik GmbHwww.heller.biz
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