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Hochvolumenserien für die Automobilindustrie

Zwei starke Partner in der Produktion von Getriebekomponenten
Hochvolumenserien für die Automobilindustrie

Wenn man die Autobahn, von Linz kommend, Richtung Salzburg im oberösterreichischen Seengebiet bei Seewalchen am Attersee verlässt, erreicht man sehr schnell den kleinen ländlichen Ort Gampern – und man wird überrascht. Denn dort befindet sich eines der modernsten Fertigungsunternehmen in Österreich, die Stiwa Group.

1972 von Walter Sticht gegründet, beschäftigt die Stiwa Group rund 1200 Mitarbeiter weltweit an fünf Fertigungsstandorten. Davon arbeiten 400 Mitarbeiter im oberösterreichischen Werk in Gampern. Die Stiwa Group baut Automatisationsanlagen, ebenso ist sie als Zulieferer für die Automobilindustrie, die Medizintechnik und die Beschlägeindustrie tätig. Fertigungstiefe ist das Erfolgskonzept des international agierenden Unternehmens. Die Kundenliste beeindruckt mit renommierten Markennamen deutscher Autohersteller.

Der Fertigungsstandort Gampern mit zirka 40 000 m² Produktionsfläche präsentiert sich beinahe futuristisch auf dem neuesten Stand der Technik. Führerlose autopilotierte Hubwagen transportieren die Halbteile durch die Werkshallen. Die Fertigungsanlagen laufen im mannlosen Betrieb und sind untereinander mit automatischen Zuführanlagen verkettet. Bedienungspersonal im klassischen Sinn sieht man hier kaum, denn hier wird eher gewartet als bedient.
2012 wurde eine neue Produktionshalle für das sogenannte Zerspanungszentrum der Stiwa Group in Gampern in Betrieb genommen. Auf 3000 m² werden ausschließlich Hochvolumenserien für die Automobilindustrie gefertigt. Das Kernstück dieser neuen Produktionshalle des Zerspanungszentrums der Stiwa Group sollen zwei Rundtaktanlagen RTA 55 von Sema Maschinenbau Austria aus Traunkirchen sein, ebenfalls aus dem oberösterreichischen Seengebiet stammend. Mit diesen Rundtaktanlagen produziert man in Gampern Schaltgabeln für einen großen deutschen Automobilhersteller.
Vorentwickelt hat man den Fertigungsprozess der Schaltgabeln bei Stiwa auf Bearbeitungszentren. Anfang des Jahres 2013 hat man dann den Schritt zur Hochvolumenproduktion gewagt. Die Wahl fiel auf das Rundtaktkonzept von Sema Maschinenbau Austria. Der Hersteller überzeugt einerseits durch sein modulares Rundtaktkonzept sowie durch eine kompakte und stabile Bauweise. Ende 2013 wurde die erste Rundtaktanlage RTA55 in Betrieb genommen und man begann mit der Serienproduktion der Hochvolumenserien für die Automobilindustrie. Nach erfolgreichem Betrieb und Stückzahlsteigerungen wurde von Stiwa Group entschieden, eine weitere RTA55 anzuschaffen. Diese wird mit der bereits bestehenden Rundtaktmaschine verknüpft und über ein vollautomatisches Teilebeladungssystem aus dem Haus Stiwa beschickt. Erwähnenswert ist hier, dass Stiwa Group die Software für die von ihnen gebauten Automatisierungsanlagen selbst entwickelt.
Für die Serienfertigung der Schaltgabeln war einerseits ein flexibles Fertigungssystem gefordert, das sowohl eine Teilefamilie von sechs unterschiedlichen Schaltgabeln fertigen kann. Andererseits sollte auch eine Fertigungsleistung von zwei Millionen Teilen im Jahr garantiert sein. „Sema Maschinenbau Austria ist dieser Herausforderung mit einer 6-Stationen-Rundtaktmaschine mit zweifacher Teileaufspannung begegnet. Die Teileaufspannung an drei Punkten der Schaltgabel sollte sich auf Grund der Teileform und Vielfalt der Teilefamilie als knifflige Aufgabe erweisen. Das Rohteil darf bei den Fräs- und Bohroperationen keinen Verformungen ausgesetzt werden.
Warum eine Rundtaktanlage?
Auf die Frage, warum Herr Pohn, Leiter des Zerspanungszentrums der Stiwa Group, sich für die Rundtaktmaschine RTA55 entschieden hat, antwortet er wie folgt:
Um die geforderten Produktionsziele im 24-Stundenbetrieb zu erreichen, dürfen Produktionsstillstände nur möglichst selten und kurz sein. Sema Maschinenbau Austria kann in Bezug auf Ersatzteillieferungen sehr schnell reagieren, da sie Komponenten wie zum Beispiel die Werkzeugspindeln selbst herstellen, überholen und lagern. Dadurch entstehen keine hohen Lagerkosten für Ersatzteile beim Kunden. Des Weiteren kann ein Servicetechniker innerhalb von 30 Minuten bei Stiwa in Gampern vor Ort sein. Somit können Maschinenstillstandzeiten auf ein Minimum reduziert werden. Eine Erstanalyse der Maschine erfolgt in solchen Fällen über eine Remote-Anbindung der Rundtaktanlage via einer Internetverbindung. Die Maschinen sind sehr bedienungsfreundlich konstruiert, die Bearbeitungsräume sind groß und leicht zugänglich. Motoren und Zahnriemen befinden sich außerhalb des Bearbeitungsraums, ebenso wie alle Leitungen. Der Hauptgarant für möglichst wenige Probleme mit Maschinenstillständen ist aber die stabile Maschinenkonstruktion der Rundtaktmaschine RTA55, ein Markenzeichen der von Sema gefertigten Werkzeugmaschinen.
Standardisierung verkürzt Konstruktions- und Bauzeit
Das sogenannte Sema-Baukastensystem ist im Fall der Rundtaktmaschine RTA55 für die Stiwa Group mit einem horizontalen Rundschalttisch realisiert. Das Werkstück kann somit in definierten Winkeln positioniert und bearbeitet werden. Die Bearbeitungseinheiten sind standardisiert, dies verkürzt die Konstruktions- und Bauzeit der Anlagen.
Ebenso wie die Stiwa Group ist auch Sema Maschinenbau Austria ein Familienunternehmen. 1988 von Adolf Schacherleitner gegründet, entwickelt sich das Werkzeugmaschinenbauunternehmen über die Jahre beständig weiter. Heute zählt man über 140 Mitarbeiter.
Mehr als 600 weltweit verkaufte Anlagen bestätigen die Erfolgsstory des Herstellers. Das Erfolgsrezept liegt in der Vielfältigkeit der gebauten Werkzeugmaschinen. Angefangen mit Rundtaktmaschinen, über Dreh- & Fräszentren, Entgratungsanlagen, bis zu Fertigungslinien setzt sich das Unternehmen keine Konstruktionsgrenzen. Wichtig ist für diesen Anbieter, auf die technologischen Anforderungen des Kunden einzugehen.
Vielfalt aus dem Baukasten
Trotz Vielfalt der Maschinenlösungen bleibt man dem sogenannten Baukastensystem treu, wo Standardisierung möglich ist, wird sie umgesetzt. Produziert werden die Maschinenkomponenten am liebsten in der eigenen Fertigung, um schnell und flexibel reagieren zu können. Das schnelle Wachstum hat den Maschinehersteller natürlich auch vor Herausforderungen gestellt, doch durch straffe Organisation präsentiert man sich heute mit einer modernen Fertigungsinfrastruktur und einer effizienten Organisation. Der Erfolg lässt nicht auf sich warten, mit vielen neuen Projekten – vor allem aus der Automobilzulieferindustrie – blickt man sehr zuversichtlich in die Zukunft. Sema Maschinenbau Austria will vor allem eines sein, ein starker Partner für seine Kunden mit innovativen Produktionslösungen.
Sema Maschinenbau GmbH www.sema.at
Stiwa Holding GmbH www.stiwa.com
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