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Interview: Armin Kasper, Director Asia-Pacific, Mapal Dr. Kress KG

Armin Kasper, Director Asia-Pacific, Mapal Dr. Kress KG
„Dienstleistungen sind mehr und mehr gefragt“

2017 hat die Mapal China Ltd. ihren umgebauten Firmensitz in Schanghai eröffnet. Mit dem dort installierten hochmodernen Maschinenpark in der Fertigung unterstreicht Mapal die Bedeutung des chinesischen Marktes. Wir haben mit Armin Kasper, dem Director Asia-Pacific bei der Mapal Dr. Kress KG, gesprochen.

mav: Wie hat sich Mapal China Ltd. seit dem Start entwickelt?

Kasper: Mit der Entwicklung der chinesischen Tochtergesellschaft sind wir sehr zufrieden. Wir haben in den vergangenen Jahren stets ein überproportionales Ergebnis erreicht.

Unabhängig vom Markt – welche Mapal-Werkzeuge sind in China an erster Stelle bei den Absatzzahlen?

Kasper: Wir stellen in China keinen erheblichen Unterschied zu den weltweiten Absatzzahlen fest. An erster Stelle stehen die PKD-Werkzeuge, gefolgt von Feinbohr- und Vollhartmetallwerkzeugen. Interessant ist allerdings, dass aktuell auf dem chinesischen Markt Dienstleistungen mehr und mehr gefragt sind. So haben die von Mapal betreuten Toolmanagement- und Retooling-Projekte deutlich zugenommen, und wir erwarten in diesem Bereich weiteres Wachstum.

Wie sieht Mapal China? Als Markt oder als Wettbewerber?

Kasper: In erster Linie ist China nach unserem Heimatmarkt Deutschland der zweitgrößte Markt für uns, der nach wie vor erhebliches Wachstumspotenzial bietet. Allerdings sehen wir natürlich auch den starken Anstieg an technisch durchaus konkurrenzfähigen lokalen Werkzeuganbietern.

Wie kann ein deutsches Technologieunternehmen sicherstellen, dass es nicht von der chinesischen Konkurrenz überholt wird, sondern besser bleibt?

Kasper: Zum einen stehen wir hauptsächlich für Sonderwerkzeuge – und für die ist sehr viel Knowhow gefragt, das sich nicht auf die Schnelle aufbauen lässt. Zum anderen investieren wir sehr viel dafür, um sicherzustellen, dass unsere Niederlassung in China immer auf dem neuesten Stand ist. Wir stärken also permanent unsere Präsenz dort, um uns zu behaupten.

Wie wird sichergestellt, dass in China der gleiche Standard wie in Deutschland geboten wird?

Kasper: Vom Mapal Stammsitz in Aalen sowie von den deutschen Kompetenzzentren werden die Kollegen in China intensiv unterstützt und betreut. Mapal betreibt einen hohen Aufwand, um die chinesischen Kollegen in Deutschland zu schulen. Dadurch erhalten die Mitarbeiter nicht nur technisches Knowhow aus erster Hand, sondern vernetzen sich mit den deutschen Kollegen.

Neue Prozesse und Bearbeitungslösungen transferieren wir zudem von Deutschland direkt nach China. In die umgekehrte Richtung lassen wir Marktentwicklungen und Kundenanforderungen aus China in die Planungen und Produktentwicklungen einfließen.

Die Luftfahrtindustrie in China gilt als besonders lukratives Betätigungsfeld. Wie ist Mapal in China im Bereich Aerospace aufgestellt?

Kasper: Die Luftfahrt ist in China für Mapal noch ein relativ neuer Markt, auf dem wir seit zwei Jahren aktiv sind. Wir haben sehr positive Erwartungen in diese Richtung, denn die Luftfahrtbranche bietet das wohl größte Wachstumspotenzial. Aus diesem Grund intensivieren wir unsere Aktivitäten und weiten unser Engagement aus.

Was unterscheidet die Luftfahrtbranche in China von der in Europa oder Nordamerika?

Kasper: Vor allem das Netzwerk der chinesischen Luftfahrtindustrie, das von verschiedenen staatlichen Unternehmen geprägt ist. Um sich erfolgreich zu etablieren, ist es unabdingbar – natürlich neben dem Angebot an optimalen Werkzeugen – die Abläufe innerhalb dieses Netzwerks zu kennen und sich entsprechend zu integrieren.

Mapal Dr. Kress KG
www.mapal.com


Mapal China Ltd.

2004 wurde die Mapal China Ltd. zu nächst als Vertriebsplattform in China gegründet – 2017 wurde der Produktionsstandort in Schanghai nach 18-monatiger Umbauzeit neueröffnet. Mit dem dort installierten hochmodernen Maschinenpark kann der Präzisionswerkzeughersteller jetzt einen Großteil seines Produktportfolios an PKD-Werkzeugen, VHM-Werkzeugen und Wendeschneidplatten direkt vor Ort fertigen. Um auch der enormen Nachfrage gerecht zu werden, wurde gleichzeitig die Produktionskapazität um das 2,5-fache gesteigert. Neben der eigenen Produktion betreibt Mapal in Schanghai auch ein neues Technologiezentrum mit eigener Forschungs- und Entwicklungsabteilung. Mapal China Ltd. kann jetzt die komplette Mapal-Produktpalette anbieten. Zudem stehen auch für die Projektabwicklung Spezialisten in China zur Verfügung. Ein umfangreiches Serviceangebot und ein Nachschleifservice für alle Mapal-Werkzeuge komplettieren das Angebot des Präzisionswerkzeugherstellers.

Insgesamt betreuen rund 400 Mapal-Mitarbeiter aus Schanghai und weiteren 17 Servicebüros den chinesischen Markt.

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