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Smarte Box sorgt fix für Durchblick

Durch Transparenz zu mehr Effizienz im CNC-Maschinenpark
Smarte Box sorgt fix für Durchblick

Bislang galt die Informationsbeschaffung im Produktionsalltag als zeitaufwendig und unzureichend. Digitalisierungslösungen können Unternehmen dabei unterstützen, effizienter zu handeln, wovon Geschäftsführung, Produktionsleitung und Maschinenbediener gleichermaßen profitieren. Ein Beispiel liefert die AK Regeltechnik GmbH in Helmstedt, seitdem sie vor wenigen Monaten lediglich zwanzig Minuten in die Installation eines neuen Systems in ihrer Werkhalle investiert hat.

Autor: Martin Müller-Turner, Marketing- & Vertriebsleiter, F&M Werkzeug- und Maschinenbau GmbH

Industrie 4.0 hat trotz mutiger Versprechen noch keine flächendeckende Verbreitung erlangt. Welchen konkreten Einfluss die Digitalisierung auf einen bestimmten Arbeitsplatz oder Bereich hat, ist für Geschäftsführer, Produktionsleiter und Mitarbeitende häufig nicht greifbar, was zu Skepsis oder Ängsten auf allen Ebenen führt. Viele Unternehmen, insbesondere kleiner und mittlerer Unternehmen, scheuen den vermeintlichen Aufwand für den Aufbau einer digitalen Infrastruktur. Entscheidungsträger bei KMU sehen Digitalisierungslösungen mitunter eher als Hürde denn als Chance, gerade auch, weil sie ihrem Empfinden nach überwiegend auf große Strukturen und Konzerne ausgerichtet sind.

Dass digitale Lösungen die Arbeitsabläufe und die Leistungsfähigkeit in der Produktion nachhaltig verbessern können und die gesamte Belegschaft davon profitieren kann, erlebt die AK Regeltechnik GmbH in Helmstedt, seitdem sie vor wenigen Monaten lediglich zwanzig Minuten in die Installation eines neuen Systems in ihrer Werkhalle investiert hat. “Um wirtschaftlicher, schneller und zuverlässiger produzieren zu können, wollten wir alle Schwachstellen in unseren Produktionsprozessen erkennen und waren auf der Suche nach einer digitalen Lösung, die universell einsetzbar ist, also in unserer Werkhalle völlig unabhängig von Baujahr, Maschinentyp, Maschinenhersteller und Steuerung genutzt werden kann,“ berichten die Geschäftsführer Axel Knopff und Johann Kalinowski. Als langjährige Kunden der Hch. Perschmann GmbH wurden die CEOs auf die Digitalisierungslösung der F&M Werkzeug- und Maschinenbau GmbH in Berli aufmerksam, deren Mehrheitseigentümer die Perschmann Gruppe unter Leitung von Frank Haberstock und Justus Perschmann seit Anfang 2018 ist.

Ziel: alle Informationen auf einen Klick

2015 hatte F&M, damals ein herkömmlicher Lohnfertiger, die Idee zu dieser Lösung, die den Arbeitsalltag deutlich erleichtern und Prozesse in metallverarbeitenden Industrieunternehmen signifikant verbessern sollte. Ziel des Entwickler-Teams war es, mit einem einfachen Plug-and-work-System alle Informationen mit nur einem Klick abrufbar zu machen und komplexe Fertigungsabläufe für Maschinen sämtlicher Baujahre, Hersteller und Steuerungen optimal zu gestalten, völlig unabhängig vom Standort der Maschinen sowie vom aktuellen Bedienort des Nutzers.

Installation in zwanzig Minuten

Mit Smartblick haben die Entwickler h ein System auf den Markt gebracht, dessen Sensoren in weniger als zwanzig Minuten im laufenden Betrieb ohne Stillstandzeiten an jede Industriemaschine angeschlossen werden können. Dabei greift die Lösung weder in die Steuerung, noch in die Elektronik ein, was den Einsatz auch für Leasing-Maschinen ermöglicht. Anschließend kann das Dashboard von jedem Gerät mit Internetzugang aufgerufen und somit der eigene CNC-Maschinenpark jederzeit und überall von allen Mitarbeitenden mittels PC, Smartphone oder Tablet genau beobachtet, analysiert und gegebenenfalls angepasst werden.

Seit 2019 läuft die Hardware bereits bei zahlreichen Kunden im Testbetrieb. Bevor Smartblick bei der AK Regeltechnik GmbH in der Produktion eingesetzt wurde, hatte man laut der Geschäftsführer Axel Knopff und Johann Kalinowski beispielsweise keinen Überblick über die Stillstandzeiten der Maschinen gehabt. „Da wir anhand der Daten zentrale Entscheidungen für Investitionen fällen, kann uns das System dabei unterstützen, effizienter zu handeln, beispielsweise hinsichtlich unseres Maschinen- oder Personalbedarfs.“ Aufgrund der schnellen Installationszeit sei es zu keinerlei Produktionsausfällen gekommen. Mit seinem monatlich buchbaren All-inclusive-Service, der neben der Bereitstellung, Wartung und regelmäßigen Updates der Hardware auch die komplette Infrastruktur, die Live-Ansicht der Maschinen-Performance, den Maschinenpark-Report und zusätzliche interaktive Web-Seminare und Tutorials umfasst, sei Smartblick für ihr Unternehmen außerdem keine Investition, sondern eine planbare, flexible und transparente Größe in den laufenden Betriebsaufwendungen.

Der Hersteller ölhydraulischer Steuerungssysteme insbesondere für Bau- und Landmaschinen verarbeitet für seine Drehteile und Gehäuse Werkstoffe wie Edelstahl, Messing und Aluminium unter Einsatz modernster CAD- und CAM-Systeme. In der Produktion wird im 2-Schicht-Betrieb gearbeitet; mit 24 Palettenplätzen kann zudem die ganze Nacht hindurch mannlos produziert werden.

Herzstück: zwei Makino-BAZ mit Palettensystem

Das Herzstück des Maschinenparks stellen zwei Makino-A51-Bearbeitungszentren mit angeschlossenem Makino-MMC2-Palettensystem dar. „Ende Mai haben wir die ersten Smartblick-Ssmartboxen an unsere Maschinen angeschlossen, was trotz der verschiedenen Hersteller, Maschinen- und Steuerungstypen – wir arbeiten mit Fanuc-0i-TF-, Fanuc-32i-, Fanuc-180is-, Pro 5-, Pro 6- und Haas-Steuerungen – verblüffend rasch und reibungslos funktioniert hat. Im Bereich Fräsen/Bohren fiel unsere Wahl auf unsere beiden an das Palettensystem angebundenen Makinos Baureihe A51, auf eine Makino Baureihe A61 und auf eine Haas VF-3; im Bereich Drehen auf drei Takisawa – eine FX600, eine NEX108M und eine TMM250-M1“, berichtet Kalinowski. Die Anzahl der Smartboxen in seinem Maschinenpark möchte das Unternehmen zeitnah weiter aufstocken.

Seitdem das neue System zum Einsatz kommt, kann die Effizienz von einzelnen Schichten erstmals exakt erhoben, verglichen und verbessert werden. „Wie stark jede einzelne Maschine unseres Maschinenparks ausgelastet ist, ist für uns jetzt mit einem Klick auf einen Blick ersichtlich. Wenn auf dem Monitor konkrete 50 % statt der bisher von uns nur geschätzten 80 % angezeigt werden, wissen wir, an welcher Stellschraube wir noch drehen müssen. Und wenn wir sehen, dass eine Maschine in acht Stunden fünfmal ausgestiegen ist, können wir sofort eingreifen, um die Schwachstelle zu beheben.“

Produktvität und Motivation gesteigert

Die neu gewonnene Transparenz sorge nicht nur für eine gesteigerte Produktivität, so Kalinowski, sondern auch für eine größere Motivation beim Personal: „Wenn ein Mitarbeiter nach acht Stunden Feierabend macht und auf dem Dashboard sieht, dass die Maschinenauslastung in seiner Schicht bei 85 % lag, ist das die unmittelbare Bestätigung für ihn, dass er vorzüglich gearbeitet hat.“ Das System unterstützt auch die Aus- und Weiterbildung von Fachkräften und öffnet den Innovationsprozess für alle Nutzer, da diese durch ihr Feedback einen beträchtlichen Beitrag zur Produktentwicklung leisten und das System so maßgeblich mitgestalten können. So hat auch die AK Regeltechnik GmbH durch ihr Feedback bereits zusätzliche zielgerichtete Produktentwicklungen für ihre Wunsch-Features ermöglicht. Erste Funktionswünsche bezüglich der Schichtplanung und der separaten Bewertung mannloser Schichten sind bereits in der neuesten Software-Version enthalten.

Nach Meinung von Knopff und Kalinowski ist das System in ihrer Werkhalle auch ein Türöffner für die Einführung digitaler Technologien gewesen. Das gesamte Team – von der Geschäftsführung über die Produktionsleitung bis hin zum Maschinenbediener – erlebe den digitalen Wandel damit nicht nur als klar messbare Vereinfachung des Arbeitsalltags, sondern sich selbst als aktive „Mitgestalter“ ihrer digitalen Zukunft. Da das System für eine Flexibilisierung der Arbeit und eine Vereinfachung der Produktionsabläufe sorge, hat es nach Ansicht von Knopff und Kalinowski sogar das Potenzial, den bestehenden Markt nachhaltig zu verändern und die Arbeitsprozesse in der Industrie dauerhaft zu verbessern.

Das neue Tool könne auch Expansionschancen aufzeigen: Beispielsweise könne man sich auf ein Nischenprodukt konzentrieren, wenn man feststelle, dass die hohen Stückzahlen anderer Produktlinien nicht ausreichend profitabel seien. Besonders, weil die Lösung mit Maschinen aller Hersteller kompatibel ist, sei sie auch für alle Industriekunden attraktiv, die noch auf älteren Maschinen produzierten. Das Messsystem erfasst sogar den Energieverbrauch jedes Produktionsprozesses und hilft den Unternehmen dabei, Stromkosten und Ressourcen zu visualisieren. In der Vergangenheit habe ihr Unternehmen teilweise Aufträge an externe Dienstleister weiter gereicht, da die hauseigenen Kapazitäten nicht auszureichen schienen“, so Knopff und Kalinowski. Seitdem Smartblick zum Einsatz kommt, könnten freie Slots genau erkannt und optimal ausgenutzt werden – und damit relevante Aufträge zurück in die eigene Produktion geholt werden.

F&M Werkzeug- und Maschinenbau GmbH
https://smartblick.de/

F&M Werkzeug- und Maschinenbau GmbH
Lengeder Str 21–23
D-13407 Berlin
Telefon: +49 (0)30 64312339
E-Mail: info@smartblick.de
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