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Nach einem Rekordjahr liegt die deutsche Robotik- und Automationsbranche weltweit weiter auf Wachstumskurs. Laut VDMA-Fachverband Robotik + Automation stiegen die Umsätze im vergangenen Jahr um 9 Prozent auf 11,4 Milliarden Euro. Im laufenden Jahr wird mit einem Umsatzplus von 5 Prozent gerechnet. „Die Aussichten stehen gut, dass wir bis zum Jahresende die Marke von 12 Milliarden Euro Branchenumsatz erreichen“, berichtet Hans-Dieter Baumtrog, Vorsitzender des Vorstands von VDMA Robotik + Automation. In den ersten vier Monaten 2015 lag der Auftragseingang gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 11 Prozent höher. Nachfrage kam vor allem aus dem Ausland. Schon 2014 hatten die Exporte einen Anteil von 55 Prozent erreicht. Größter Absatzmarkt ist China. Dort wird zunehmend in Automatisierungstechnik investiert, um künftig in technologisch anspruchsvolle Märkte vordringen zu können.
Von den Teilbereichen der Robotik + Automation erhöhte die Robotik ihren Umsatz 2014 um 7 Prozent auf 3,3 Milliarden Euro. Die industrielle Bildverarbeitung – von der optischen Qualitätsinspektion bis hin zur Mautkontrolle – verzeichnete mit 16 Prozent auf 1,9 Milliarden Euro den größten Zuwachs. Der Umsatz von Integrated Assembly Solutions – das sind Komponenten und Systeme für die Montage und Handhabung – erhöhte sich um 8 Prozent auf 6,2 Milliarden Euro. Im Zuge dieses Wachstums stieg die Zahl der Beschäftigten in der gesamten Branche um 3 Prozent auf beinahe 52 000. Es wird damit gerechnet, dass der Beschäftigungsaufbau in den nächsten Jahren deutlich zulegen wird.
Mehr als 225 000 Roboter wurden 2014 nach einer Erhebung des Branchenverbands International Federation of Robotics (IFR) weltweit neu installiert. Das entspricht einem Plus von 27 Prozent gegenüber dem Vorjahr. In Europa waren die Zuwächse mit 4 Prozent noch vergleichsweise moderat, in Nordamerika aber mit 8 Prozent schon beträchtlich. In Asien nahm die Installation von Robotern um 42 Prozent zu, getrieben vor allem durch China. „China begnügt sich nicht damit, Roboter einzusetzen“, macht Baumtrog deutlich. „Klare Strategie der chinesischen Regierung ist es, selbst ein starkes und innovatives Roboterland zu werden“.
Das weltweit steigende Interesse an der Robotik zeigt sich auch an der Rekordbeteiligung für die Branchenleitmesse Automatica, die im Juni nächsten Jahres in München stattfinden wird. Schon ein Jahr vorher sind 91 Prozent der Ausstellungsfläche gebucht. Die Automatica wird neue Möglichkeiten der Produktionsoptimierung zeigen: von der Industrie 4.0 über die Mensch-Roboter-Kollaboration bis hin zur Professionellen Servicerobotik.
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