Wer seine Maschinenleistung voll ausreizen will, findet Spezialwerkzeuge, die der hohen Belastung standhalten. Um diese sicher und genau zu spannen, stellt Haimer das SafeLock-System vor, das die Vorteile eines Schrumpffutters mit denen einer formschlüssigen Verbindung kombiniert.
Beim Hochleistungsfräsen (High Performance Cutting, HPC) nutzen die Anwender die Antriebsleistung der Maschine bis an die Grenzen aus, um mit hohem Vorschub voll ins Material zu fahren. Seit ein paar Jahren sind spezielle Werkzeuge auf dem Markt, die diese Bearbeitung unterstützen. Sie halten den auftretenden hohen Drehmomenten, Vorschub- und Zugkräften stand, ohne zu brechen. Dafür steigt die Gefahr, dass es den Fräser bei dieser Belastung aus dem Futter zieht. Zumindest trifft das auf die Werkzeugaufnahmen zu, die eine genaue Spannung mit guter Rundlaufgenauigkeit bieten, wie Schrumpf- und Hydrodehnspannfutter oder auch Spannzangen. Sie funktionieren allesamt reibschlüssig, wodurch ihre Spannkraft begrenzt ist und beim HPC manchmal nicht mehr ausreicht.
So weichen viele Anwender auf herkömmliche Weldon-Aufnahmen aus, deren Spannschraube einen Formschluss bewirkt. Damit lassen sich beliebig hohe Drehmomente übertragen, bis der Fräser schließlich bricht. Nur holen sich die Anwender mit Weldon wieder die bekannten Nachteile ins Haus: ungenauer Rundlauf, schlechte Spannung, da der Schaft im Futter ein bisschen Luft benötigt, und eine kurze Lebensdauer des in diesem Fall sehr teuren Werkzeugs.
Weitere Alternativen waren bisher nicht in Sicht – eine Herausforderung für die Werkzeugspannspezialisten der Firma Haimer, Igenhausen. Sie haben eine kombinierte Lösung namens SafeLock entwickelt, die ein Schrumpffutter mit formschließenden Elementen kombiniert. Die Idee ist folgende: Am Fräserschaft werden schraubenförmige Nuten eingeschliffen, in die formschlüssige Mitnehmer eingreifen. Durch die Schraubenform der Nut kann das Werkzeug gleichzeitig gegen Durchdrehen und gegen Herausziehen gesichert werden. Die Mitnehmer sind im Futter integriert. Das können Kugeln oder auch Stifte sein. Dadurch hat man die Vorteile der hohen Genauigkeit durch die Schrumpfspannung mit denen eines Formschlusses vereint. Der Spannvorgang ist einfach. Man erhitzt das Futter wie gehabt und führt mit einer Schraubbewegung das Werkzeug ein. Die Kugeln oder Stifte finden bei der Drehbewegung selbst ihren Weg in die Nuten. Eine Feder unterstützt die spielfreie Anlage des Werkzeugs. Nach wenigen Sekunden erkaltet die Aufnahme, so dass die reib- und formschlüssige Verbindung steht.
Kooperation ist unerlässlich
Da Haimer diese zum Patent angemeldete Lösung gerne als Standard vielen Zerspanern anbieten möchte, ist die Kooperation mit Werkzeugherstellern und anderen Anbietern von Werkzeugaufnahmen unerlässlich. Deren Erfahrungen und Ideen sollen in eine Optimierung des SafeLock-Systems einfließen, um schließlich eine optimale Lösung auf den Markt zu bringen. Aus dem Hause Haimer heißt es: „Wir wollen eine breite Marktdurchdringung erreichen und hoffen auf zahlreiche Partnerfirmen. Die Lizenzen werden wir daher auch sehr kostengünstig anbieten.“
Haimer GmbH Tel. 08257/99880, Fax 08257/1850 www.haimer.de
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