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Talsohle durchschritten

Nach einem Krisenjahr geht es für die Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie wieder aufwärts
Talsohle durchschritten

Eineinhalb Jahre nach der Aufhebung des Euro-Mindestkurses und nach einem schwarzen Geschäftsjahr 2015 für die Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie (MEM-Industrie), scheint die Talsohle durchschritten: Im ersten Halbjahr 2016 haben die Auftragseingänge deutlich zugelegt. Auch bei den Exporten setzte im zweiten Quartal eine Trendwende ein.

Um 9,6 Prozent sind die Auftragseingänge in der Schweizer MEM-Industrie im ersten Halbjahr 2016 gegenüber dem Vorjahr gewachsen. Insbesondere das zweite Quartal glänzte mit einem kräftigen Wachstumsschub von + 18,5 Prozent. „Das ist sehr erfreulich“, kommentiert Peter Dietrich, Direktor des Branchenverbands Swissmem. Allerdings verberge sich dahinter auch ein Basiseffekt, da das Vorjahresquartal wegen des Frankenschocks sehr schwach ausgefallen war.

Auch die Umsätze drehten im zweiten Quartal 2016 leicht ins Plus. Sie stiegen im Vergleich zum Vorjahresquartal um 1,8 Prozent. Damit endet eine lange Phase von sieben Quartalen mit negativer Umsatzentwicklung. Betrachtet man das gesamte erste Halbjahr, liegen die Umsätze in der MEM-Industrie jedoch immer noch um 3,5 Prozent unter jenen des ersten Semesters 2015. Auch zeige sich die beginnende Erholung der Umsätze vor allem bei den Großunternehmen. Aufgrund des zuletzt kräftigen Anstiegs des Auftragseingangs dürften sich die Umsätze im zweiten Halbjahr 2016 aber generell positiv entwickeln.
Mehr Exporte in EU und USA
Die Güterexporte der MEM-Industrie blieben gemäß den Zahlen der Eidgenössischen Zollverwaltung im ersten Halbjahr 2016 im Vergleich zur Vorjahresperiode nahezu konstant (- 0,1 Prozent) und erreichten einen Warenwert von 31,6 Milliarden Franken. Im zweiten Quartal 2016 setzte auch hier eine Trendwende ein. Nachdem im ersten Quartal 2016 im Vergleich zur Vorjahresperiode noch ein Rückgang der Ausfuhren um 1,9 Prozent verzeichnet werden musste, lagen sie im zweiten Quartal 2016 um 1,8 Prozent über dem Wert des Vorjahresquartals.
Die wichtigsten Absatzregionen entwickelten sich im ersten Halbjahr 2016 unterschiedlich. Während die Güterausfuhren in die EU (+ 3,4 Prozent) sowie in die USA (+ 2,6 Prozent) anstiegen, schrumpften die Exporte nach Asien (– 6,4 Prozent) deutlich. Betrachtet man die einzelnen Produktbereiche, so erhöhten sich die Ausfuhren von Präzisionsinstrumenten um 4,7 Prozent, jene von Elektrotechnik/Elektronik um 2,3 Prozent und bei den Metallen um 1,6 Prozent. Einzig die Exporte im Maschinenbau sanken im ersten Halbjahr weiterhin um 2,1 Prozent.
Vorsichtig optimistischer Ausblick
Für die kommenden 12 Monate sind die Erwartungen der Schweizer Unternehmen vorsichtig optimistisch. Gemäß der jüngsten Swissmem-Befragung rechnen 36 Prozent mit zunehmenden Aufträgen aus dem Ausland. Lediglich 13 Prozent befürchten einen Auftragsrückgang. „Die Leistungen der MEM-Industrie im ersten Halbjahr zeigen, dass die meisten Firmen sich den äußerst herausfordernden Umständen angepasst haben“, lobt Dietrich. „Etliche unserer Betriebe haben damit ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit zurückgewonnen – und dies ganz ohne staatliche Finanzhilfe. Das verdient Respekt und Anerkennung.“
Zum Aufatmen sei es allerdings zu früh. „Der Schweizer Franken sei gegenüber dem Euro nach wie vor deutlich überbewertet“, so Dietrich. Die Firmen – insbesondere die KMU – stünden unverändert unter einem erheblichen Margendruck – und es sei nicht klar, ob sie mit den neuen Aufträgen tatsächlich etwas verdienen. ■

Starke Nachfrage im zweiten Quartal
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