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Schätze der Werkzeugmaschinengeschichte

Technikmuseum nahe Tokio eröffnet faszinierende Einblicke
Schätze der Werkzeugmaschinengeschichte

Wer topaktuelle Technologie sucht, kommt auf der japanischen Leitmesse Jimtof in Tokio auf seine Kosten. Doch für Werkzeugmaschinen-Enthusiasten lohnt ein Abstecher ans unweit gelegene Nippon Institute of Technology. Im dortigen Technikmuseum warten Schätze aus über 100 Jahren Industriegeschichte – von den Anfängen mit Importmaschinen über erste Nachbauten bis hin zu den eigenen technologischen Durchbrüchen. Autor: Dr. Frank-Michael Kieß

Der Startschuss für die japanische Werkzeugmaschinenindustrie datiert auf das Jahr 1868 zurück: Im Zuge derMeji-Restauration hatte sich das über Jahrhunderte abgeschlossene Land dem internationalen Handel und der Moderne geöffnet. Anfangs wurden Importmaschinen aus Europa und den USA repariert. 1889 wurde dann der erste lokale Hersteller Ikegai gegründet. In der Folgezeit stiegen zahlreiche weitere Unternehmen in den Werkzeugmaschinenbau ein – zunächst mit Nachahmungen der Importprodukte. Nach dem zweiten Weltkrieg wurden Zug um Zug eigene, höherwertige Maschinen hergestellt, die mit eigenständigem Design und hoher Qualität punkteten.

Schon kurz nach der Entwicklung der NC-Technologie 1952 am US-amerikanischen MIT starteten japanische Hersteller Kooperationen mit Universitäten und nationalen Forschungsinstituten. Die Technik machte rasante Fortschritte und begründete die Spitzenstellung der japanischen Werkzeugmaschinenindustrie für lange Zeit.
Über 250 historische Werkzeugmaschinen
Faszinierende Einblicke in die Entwicklungsgeschichte eröffnet das auf dem Campus des Nippon Institute of Technology in Miyashiro angesiedelte Technikmuseum. Über 250 historische Werkzeugmaschinen, geordnet nach Typ und Herstellungszeit, sind dort zu bestaunen – darunter Raritäten wie die erste japanische Senkerodiermaschinen von Japaxtron oder eine der ersten NC-Maschinen von Fanuc. Auch eine Reihe von Importmaschinen aus Übersee sind zu sehen, darunter deutsche Produkte von Index, Traub, VDF, Deckel oder Gildemeister – zum Teil auch Seite an Seite mit den entsprechenden japanischen Nachbauten. Was den besonderen Charme des Museums ausmacht, erläutert Direktor Prof. Dr. Kenichi Matsuno: „70 Prozent der ausgestellten Maschinen sind immer noch im betriebsbereiten Zustand.“
1994 wurde das Museum von der Unesco registriert. Rund 180 der ausgestellten Maschinen und Instrumente wurden 2008 als japanische Kulturschätze aufgenommen, und 62 Werkzeugmaschinen wurden vom Handelsministerium Meti zum Erbe der industriellen Modernisierung in Japan erklärt. ■
Nippon Institute of Technologywww.nit.ac.jp/english/facilities/#07
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