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Problem gelöst!

Wie entstehen Innovationen – Marktführer geben Antworten
Problem gelöst!

Der deutsche Maschinenbau setzt seit Jahrzehnten erfolgreich die Trends. Die starke Position der Branche hängt vor allem davon ab, wie erfolgreich Innovationen umgesetzt werden können. Eine Umfrage unter vier Marktführern soll die Frage klären: Wie entstehen eigentlich Innovationen?

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„Stillstand ist Rückschritt und der erste Schritt ins Grab“ (Prof. Dr. h. c. mult. Reinhold Würth). Mit diesem Zitat beschreibt der Gründer des Schrauben- und Montagetechnikunternehmens Würth seinen ständigen Drang, sein Unternehmen durch ständiges Wachstum am Leben zu erhalten. Aber Wachstum kann, außer in der Finanzwelt, nicht aus dem Nichts generiert werden. Dazu benötigt es innovative Ideen und Produkte, mit denen ein konkretes Problem gelöst werden kann.

Aber wie erkennt man die zu lösenden Probleme? Ein Ergebnis unserer Umfrage ist, dass eine effektive Kommunikation nicht nur im eigenen Betrieb, sondern viel wichtiger mit den Kunden einer der Schlüssel ist: Denn die Kundenbedürfnisse stehen immer an zentraler Stelle einer Innovationsstrategie. So ist bei der Produktentwicklung, beim Maschinenhersteller und Prozess-Entwickler Licon insbesondere die Berücksichtigung der zukünftigen Kundenbedürfnisse ein wesentlicher Faktor. Auch sieht Markus Kannwischer, Leiter Technik und Mitglied der Geschäftsleitung bei Horn den Dialog mit den Kunden als einen essenziellen Baustein: „Das Lösen einer konkreten Zerspanaufgabe ist oft die Basis für ein Entwicklungsprojekt, welches von der Forschung und Entwicklung systematisch erarbeitet wird und zu einer Werkzeuglösung führt.“
Dem kann Andreas Haimer, Geschäftsführer der Haimer GmbH und President der Haimer Group, nur zustimmen: „Selbstverständlich ist für uns auch die Nähe und der permanente Austausch mit unseren Kunden elementar, um die Bedürfnisse unterschiedlichster Branchen zu verstehen und zu innovativen Ideen zu verarbeiten. Bestes Beispiel dafür ist unser patentiertes Safe-Lock-System, das letzten Endes aufgrund einer Kundenanforderung entwickelt wurde.“ Dr. Stefan Brand, Geschäftsführer der Vollmer Gruppe, unterstreicht dies und ergänzt: „Ein offener Innovationsprozess ist bei Vollmer wichtig: Hier fließen Kundengespräche genauso ein wie das Technologiescreening der Entwicklungsabteilung.“
Neue Geschäftsmodelle und neue Märkte
Aber selbstverständlich spielen noch weitere Aspekte, die in konkrete Innovationsstrategien einfließen, eine wesentliche Rolle. So haben bei Licon neben produktseitigen Innovationen auch Innovationen im Bereich Organisations- und Arbeitsabläufen eine hohe Relevanz. Feste Bestandteile des Innovations-Managements bei Licon sind die Erstellung konkreter Innovationsstrategien und ein schriftliches Konzept auf Basis umfassender Analysen. In die jeweilige Innovationsstrategie und Ideenfindung im Bereich der Produktinnovationen fließen neben den Kundenbedürfnissen auch weitere verschiedene Faktoren mit ein wie z. B. neue Geschäftsmodelle und neue Märkte, die Wettbewerbsbeobachtung und die frühzeitige Erkennung von Technologiesprüngen. Auf Basis regelmäßiger interner Workshops und Trendanalysen werden die vorliegenden Kundenanforderungen intensiv diskutiert und entsprechende Lösungsvorschläge erarbeitet; bereits in einer frühen Phase des Innovationsprojekts werden die Kundenreaktionen durch Konzepttests ermittelt. Im Bereich der Organisations- und Arbeitsabläufe wird bei Licon seit Jahren auf konkrete Maßnahmen wie interdisziplinäre Regelkommunikation, Jour Fixe (täglich) bei Entwicklungsprojekten und den Einsatz verschiedener Bausteine des Lean Managements wie Multiprojekt-Landschaft, Wissensaustausch und Quality Gates zur Verbesserung der Prozessabläufe gesetzt.
Beim Werkzeughersteller Horn konkretisiert Kannwischer die weiteren Richtungen, aus denen Innovationsimpulse kommen können, wie folgt: „Als kreative Idee eines Teams aus Spezialisten, die anschließend methodisch in reale Dinge umgesetzt wird, oder als Forderung des Vertriebs mit entsprechendem Handlungsrahmen. Schlussendlich ist Innovation bei Horn das Ergebnis aus Impuls und anschließendem systematischen und disziplinierten Vorgehen und Erarbeiten. Der Impuls kann aus unterschiedlichen Richtungen kommen, der anschließende Weg der Umsetzung ist vorgegeben.“
Zu den Messen muss alles fertig sein
Neben der reinen Forschungs- und Entwicklungsarbeit müssen auch terminliche Rahmenbedingungen beachtet werden. Dazu Andreas Haimer: „Innovationszyklen bei Haimer sind stets so gesteuert, dass wir unsere Neuheiten zu den wichtigsten Branchenmessen EMO beziehungsweise AMB und IMTS mit einer Weltpremiere vorstellen. Unsere F und E-Mannschaft investiert dafür konstant zwischen 8 und 10 Prozent des Unternehmensumsatzes in rund 5 Innovationen, die Haimer jährlich als Neuheit auf den Markt bringt. Haimer ist für seine praxisnahen Innovationen bekannt und kennt die vielfältigen und wachsenden Anforderungen der Welt der mechanischen Fertigung nur allzu gut aus den eigenen weitreichenden Erfahrungen aus mehr als 35 Jahren Zerspanung. Dementsprechend versuchen wir die Herausforderungen, die auf uns tagtäglich in der eigenen, hochmodernen Fertigung zukommen, auch auf die Bedürfnisse unserer Kunden zu übertragen und dann in innovative Produkte umzusetzen. So war Haimer beispielsweise der erste Anbieter, der vor Jahrzehnten Werkzeugaufnahmen in verschiedenen Längen als Standard ab Lager angeboten hat, da man in der eigenen Fertigung die Notwendigkeit dafür erkannte.“
Last but not least sind es die Mitarbeiter, die die Innovationen ins Rollen bringen: Bei Vollmer etwa entstehen Innovationen hauptsächlich im Team. „Wir haben also nicht den ,einen‘ genialen Erfinder. Zum Team gehören alle: Kern ist unsere Entwicklungs- und Forschungsabteilung mit rund 120 Mitarbeitern, aber jeder unserer 700 Mitarbeiter bringt seine Erfahrungen und sein Wissen in den Innovationsprozess ein“, sagt Brand. „Zentral für die Ideenfindung sind natürlich die Anforderungen unsere Kunden. Sie geben entscheidende Impulse, an welchen Stellen wir unsere Technologien verbessern können. Bei Vollmer wird ein Produktentwicklungsgespräch einberufen und die relevanten Abteilungen wie Entwicklung, Vertrieb, Service, Geschäftsführung, Controlling oder Produktion hinzugezogen. Natürlich gibt es bei uns auch einen klar definierten Gate-Prozess, mit dem wir unsere Entwicklungsvorhaben in einzelne Abschnitte unterteilen. Das beginnt bei der technischen und wirtschaftlichen Machbarkeit und geht über Forschung und Entwicklung bis hin zur Markteinführung des Produkts.“
Haimer GmbH www.haimer.com
Hartmetall-Werkzeugfabrik Paul Horn GmbH www.phorn.de
Licon mt GmbH & Co. KG www.licon.com
Vollmer Werke Maschinenfabrik GmbH www.vollmer-group.com
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