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Zusammen in die Zukunft

Über Kooperationen treibt DMG Mori Trendtechnologien voran
Zusammen in die Zukunft

Selbst aus einer kontinentüberspannenden Partnerschaft erwachsen, setzt der deutsch-japanische Werkzeugmaschinenriese DMG Mori verstärkt auf Zusammenarbeit mit anderen Herstellern, um sich bei Zukunftstechniken wie Additive Manufacturing und Digitalisierung in Stellung zu bringen. Aktuelle Beispiele sind Kooperationen mit Schaeffler, Realizer, Porsche und Haimer.

Hybridmaschinen, die additive und spanende Bearbeitungsverfahren integrieren, sind einer der technologischen Trends im Werkzeugmaschinenbau. Als einer der ersten großen Hersteller hat sich DMG Mori dort positioniert. Zwei Modelle der Lasertec-Baureihe kombinieren klassische Fünfachs-Bearbeitung mit Laserauftragsschweißen aus der Pulverdüse (Laser Metal Deposition). Schlüsselanwendungen sind die Reparatur von Turbinenschaufeln oder der Prototypenbau. Noch nicht im Portfolio hatten die Deutsch-Japaner bislang die komplementäre Technik des Lasersinterns im Pulverbett.

Im Zuge einer Mehrheitsbeteiligung von 50,1 Prozent an der Realizer GmbH will DMG Mori das jetzt ändern. Mit dem selektiven Laser-Schmelzen (Selective Laser Melting; SLM) der Borchener bündelt DMG Mori nun die wichtigsten generativen Fertigungsverfahren für metallische Werkstoffe unter einem Dach. Bei SLM wird das pulverförmige Material Schicht für Schicht aufgetragen und per Laser geschmolzen. „Dies ist eine ideale Ergänzung unserer Hightech-Maschinen im Bereich der Advanced Technologies“, freut sich Christian Thönes, Vorstandsvorsitzender der DMG Mori AG. „Das selektive Laserschmelzen im Pulverbett ermöglicht unseren Kunden komplett neue Anwendungsgebiete.“
Als ein Pionier des Pulverbett-Verfahrens hat Realizer die SLM-Technologie kontinuierlich weiterentwickelt, zur Serienreife gebracht und verfügt heute über mehr als 20 Jahre Applikationserfahrung. Künftig wird in Borchen und bei DMG Mori in Bielefeld entwickelt und montiert.
Additive Fertigung von Wälzlagern
Über ein Gemeinschaftsprojekt mit dem Schweinfurter Systemzulieferer Schaeffler will DMG Mori die Anwendung der additiven Verfahren für die Fertigung von Wälzlagerkomponenten vorantreiben. Auf der Jimtof in Tokio haben beide Unternehmen eine entsprechende Kooperation vereinbart. Zugleich wurde die 2016 begonnene Marketingpartnerschaft in den Bereichen Wälzlager und Lineartechnik verlängert.
Basis für die gemeinsame Entwicklungsarbeit wird eine Lasertec 65 3D von DMG Mori sein. Die Hybridanlage kombiniert das Laserauftragschweißen mit einer klassischen Fünfachs-Bearbeitung, so dass die additiv entstandenen Komponenten anschließend unmittelbar endbearbeitet werden können. Ziel ist es, die Technologie so weiterzuentwickeln, dass sie zur flexiblen Herstellung von Wälzlagerkomponenten für Prototypen und kleine Losgrößen eingesetzt werden kann. Hierbei stehen neben Prozessthemen auch die eingesetzten Werkstoffe und deren Ertüchtigung für das Verfahren im Fokus.
„Beide Partner ergänzen sich hervorragend, um sowohl die Zukunft der Werkzeugmaschine als auch die weitere Entwicklung der Wälzlagertechnologie voranzutreiben“, sagte Dr. Stefan Spindler, CEO Industrial der Schaeffler AG. Mit dem gemeinsamen Entwicklungsprojekt „Werkzeugmaschine 4.0“ habe man dies bereits erfolgreich unter Beweis gestellt. „Die Kooperation im Bereich der additiven Fertigung wird diese Zusammenarbeit auf ein weiteres strategisch sehr wichtiges Zukunftsfeld ausweiten.“
Das gemeinsam mit weiteren Partnern entwickelte Innovationsprojekt „Werkzeugmaschine 4.0“ haben DMG Mori und Schaeffler ebenfalls auf der Jimtof gezeigt. Es vernetzt vom Sensor bis in die Cloud bestehende Technik mit neuen digitalisierten Komponenten. Zur Demonstration wurden zwei Prototypen auf Basis des Fräs-Dreh-Universalbearbeitungszentrums DMC 80 FD Duoblock der 4. Generation aufgebaut. In diesen sind in nahezu allen für den Bearbeitungsprozess relevanten Lagerstellen zusätzliche Sensoren zur Messung von Schwingungen, Kräften, Temperaturen und Drücken integriert, um optimale Informationen über den Maschinenzustand zu erhalten.
Zugleich haben beide Unternehmen in Tokio ihre Marketing-Partnerschaft auf das Jahr 2017 verlängert. Im Rahmen der Kooperation ist Schaeffler der weltweite Marketing-Partner für DMG Mori in den Bereichen Bearings und Linear Guidance. Bereits 2016 hatte sich Schaeffler erfolgreich an zahlreichen Hausmessen, Technologiesymposien und Schulungsangeboten von DMG Mori beteiligt. Dieses Engagement soll intensiviert werden. Damit können insbesondere auch den Anwendern von Werkzeugmaschinen sowohl Lager, Lineartechnik und Direktantriebstechnologie als auch neue Wege in der Sensorisierung und Vernetzung von Komponenten und deren Nutzung für vorausschauende Instandhaltung, Effizienzsteigerung und Prozessoptimierung aufgezeigt werden.
Fertigungs-Impulse aus dem Rennsport
Viel technologisches Knowhow hofft DMG Mori auch aus seinem Engagement im Motorsport zu ziehen. Seit dessen Rückkehr in die Langstreckenweltmeisterschaft 2014 unterstützt der Hersteller das LMP1-Rennteam von Porsche als Technologiepartner. Die Motivation erklärt Dr. Masahiko Mori, Präsident der DMG Mori Seiki Co. Ltd.: „Durch diese Partnerschaft sowie durch den Anspruch an höchste Ingenieurskunst verbunden mit der strikten Qualitätskontrolle, die die World Endurance Championship (WEC) verkörpert, hoffen wir in vielerlei Hinsicht zu wachsen und so unser Unternehmen weiterzuentwickeln.“
Im Rahmen der Kooperation liefert DMG Mori zum einen Fertigungsequipment für die Produktion am Porsche-Standort Weissach. Zum anderen werden im eigens gegründeten Porsche 919 CNC Motorsport Zentrum bei Deckel Maho in Seebach unter anderem komplexe Gehäuse für Pumpen sowie fertigungstechnische anspruchsvolle Befestigungselemente in Kleinststückzahlen gefertigt – künftig wohl auch verstärkt unter Einbeziehung der additiven Verfahren.
Ausgebaut hat DMG Mori schließlich auch die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit Haimer. Beide Unternehmen haben einen Kooperationsvertrag geschlossen, der die Premium-Partnerschaft in den Bereichen Marketing und Vertrieb von Haimer-Produkten sowie die Entwicklung gemeinsamer Produkte regelt.
Smarte Werkzeugverwaltung
Damit nicht genug, hat DMG Mori seine Microset-Werkzeugvoreinstelltechnik an Haimer abgegeben. Die jetzt unter Haimer Microset GmbH firmierende Sparte soll intelligente und vernetzte Werkzeugmanagement-Lösungen entwickeln. „Erste gemeinsame Produkte zum Smart-Tool-Management werden wir bereits zur EMO 2017 in Hannover präsentieren“, kündigt Thönes an.
Laut Haimer-CEO Claudia Haimer soll der Bielefelder Firmensitz der Haimer Microset GmbH mit 35 Mitarbeitern als Vertriebsstützpunkt Nord weiter ausgebaut werden und dort für Kunden und Interessenten die komplette Prozesskette rund um die Werkzeugmaschine präsentieren. „Wir freuen uns auf eine langfristige Entwicklung des neuen Standorts zusammen mit den Mitarbeitern in Bielefeld und auf eine vertiefte Partnerschaft mit DMG Mori.“ ■
DMG Mori AGhttp://de.dmgmori.com
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